Dienstag, 7. August 2012


Kino Empfehlungs Seite Mo. 06.08.2012

N24 

Am Donnerstag ist es endlich soweit. 

Der von vielen Science-Fiction-Fans lange 
erwartete "Aliens"-Film "Prometheus" von 
Ridley Scott kommt ins Kino. 

Zum Einstimmen hier noch einmal 
einer der Film-Trailer.

"Prometheus - Dunkle Zeichen" - 
Wenn Hoffnung ins Verderben führt
www.n24.de
Link:  

Vorschaubild

Manche Filmstoffe faszinieren 
Regisseure ein Leben lang. 

Steven Spielberg wurde in den 80ern mit 
"Indiana Jones" endgültig zum Blockbuster-
Regisseur - ein Vierteljahrhundert später 
brachte er den Abenteurer wieder 
auf die Leinwand. 

George Lucas schöpfte bei "Star Wars" 
über Jahre hinweg aus dem Vollen, 
Peter Jackson bei "Herr der Ringe".

Dass alte Kinothemen im neuen Gewand 
kommerziell erfolgreich und zugleich 
künstlerisch anspruchsvoll sein können, 
beweist nun auch Kino-Altmeister Ridley Scott 
mit dem Science-Fiction-Film "Prometheus - 
Dunkle Zeichen", der 33 Jahre nach Scotts 
Regiewerk "Alien" die Vorgeschichte zum 
Weltraum-Horror erzählt. 

Ein fulminanter Trip durch das Grauen der 
Galaxis und die Untiefen der Psyche.
Hollywood-Newcomerin Noomi Rapace - 
bekannt durch die schwedischen 
Stieg-Larsson-Krimiverfilmungen wie 
"Verblendung" - übernimmt die Hauptrolle 
von Sigourney Weaver, die mit den düsteren "Alien"-Filmen zur Genre-Ikone wurde. 

Rapace spielt in "Prometheus" 
eine Wissenschaftlerin, die aus vorzeitlichen 
Inschriften in irdischen Höhlen eine Karte 
zum Ursprung der Menschheit zu erkennen glaubt. 

Danach fährt sie auf einem Raumschiff durch 
die Galaxis, um auf einem fernen Planeten 
dem Schöpfer der Menschen zu begegnen.

Was nach aufgesetztem Pathos in einem 
simplen Horrorgemetzel klingt, ist tatsächlich 
eine gelungene Gratwanderung zwischen 
Genrefilm und anspruchsvollerem Kino mit eindrucksvollen Bildern. 

Lange Kamerafahrten zeigen zu Beginn wie in 
"2001: Odyssee im Weltraum" ein Raumschiff, 
auf dem offenbar nur ein einsamer Mensch lebt. 

Später entpuppt er sich als Android, der die 
schlafende menschliche Crew versorgt. 

Michael Fassbender ("Inglourious Basterds") 
mimt David, einen modernen Sklaven der 
Menschheit, der seine programmierten Fesseln 
ablegen will. 

So wie die Menschen - darunter 
Charlize Theron - die Distanz zu ihrem 
göttlichen Schöpfer überwinden wollen, will 
der Android die Abhängigkeit zu seinen 
menschlichen Machern beenden. 

Beide werden sie scheitern.

 

Ursprung des Lebens


Scott lässt sich wie in seinem "Alien"-Film 
von 1979 Zeit, bis das Gemetzel durch die außerirdischen Wesen beginnt. 

Actionfans dürften wohl etwas ungeduldig werden, 
wenn die Kamera langsam durch das Raumschiff 
oder über die schroffen Weiten des fremden 
Planeten gleitet. 

Es sind eindrucksvolle Bilder, die Scott von 
diesem Horrortrip zum angeblichen Ursprung 
des Lebens entwirft. 

Die 3D-Version hingegen enttäuscht. 

Außer etwas Atemlosigkeit in einem Sandsturm 
bietet sie kaum visuellen Mehrwert.

Das Raumschiff trägt den symbolischen 
Namen Prometheus - wie die Gottheit aus der 
antiken Sagenwelt, die die ersten Menschen 
aus Ton formte. 

Prometheus wurde später elendig an einen 
Felsen gekettet, wo er in ständiger Pein lebte. 

Auch die Prometheus-Weltallexpedition steuert 
in fataler Selbstüberschätzung ihrem blutigen 
Ende entgegen. 

Dabei hält Regie-Altmeister Scott Konventionen 
des Alien-Genres ein, ohne dass sein Film 
kreativarm wird. 

Menschen irren durch dunkle Gänge, das Grauen 
im Nacken. 

Totgeglaubte leben länger. 

Und: 

Wo gute Absicht ist, lauert stets das Böse.

(dpa, N24)  07.08.2012













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