Montag, 6. August 2012


Duda News Samstag, 04.08.2012

    Marcel Duda hat einen Link geteilt.




Interview: Teresa Havlicek


taz: 

Herr Wienken, können Sie noch 
entspannt telefonieren?
Jan Wienken:  

Ja. 
Ich gehe nicht davon aus, dass ich das Ziel 
größerer Beobachtung bin. 

Indizien für geheimdienstliche Methoden wie Eingriffe 
in den Post- oder Briefverkehr habe ich nicht.
Warum haben Sie überhaupt gefragt, ob der Verfassungsschutz Sie beobachtet?

Das war eigentlich mehr ins Blaue hinein. 

Nachdem bekannt wurde, dass in Hannover 
Aktionen von Hausbesetzern überwacht wurden, 
an denen auch Mitglieder der Grünen Jugend 
beteiligt waren, wollte ich wissen, ob es eine Akte 
zu mir gibt.
Nicht aus schlechtem Gewissen?

Jan Wienken 25, ist Landtagskandidat und Parteiratsmitglied der Grünen Niedersachsen, Ex-Landessprecher der Grünen Jugend und studiert in Göttingen Politik und Soziologie.

Das brauche ich nicht zu haben. 

Für die Grüne Jugend mache ich auch Vernetzungsarbeit mit anderen Organisationen, 
zum Beispiel beim G8-Gipfel in Heiligendamm. 

Möglicherweise bin ich dabei mit Leuten zusammengekommen, die überwacht werden. 

Es wäre aber spannend zu wissen, was der Verfassungsschutz sonst noch speichert – 
einer der mir vorgelegten Datensätze entspricht 
schon mal nicht der Wahrheit. 

Bei einer Solidaritäts-Kundgebung für die 
kurdische Freiheitsbewegung 2011 war ich nicht, 
da war ich bei einer Parteiveranstaltung.

Der Verfassungsschutz hat Ihnen nur einen Teil 
dessen mitgeteilt, was gegen Sie vorliegt. 

Wollen Sie den Rest einklagen?

Erst mal warte ich den weiteren 
parlamentarischen Verlauf ab.
Befürchten Sie Schaden für Ihre politische Arbeit?

Es ist ein starkes Stück, wenn der 
Verfassungsschutz parteipolitisch aktive 
Menschen beobachtet. 

Wenn das in der politischen Arena dann auch 
noch als Vorverurteilung gegen die Beobachteten verwendet wird, wie es Innenminister Schünemann gerne mit der Linkspartei macht, ist das einer Demokratie nicht mehr würdig. 

Aus meinem Umfeld habe ich bislang aber nur solidarische und positive Reaktionen bekommen, 
auch weil ich den Fall öffentlich gemacht habe.
Grübeln Sie, wer über Sie plaudern könnte?

Ich gehe nicht davon aus, dass es im Umfeld 
der Grünen Jugend V-Leute gibt. 

In Göttingen, wo ich studiere, gilt die Überwachung 
der linken Szene aber traditionell als eng. 

Möglicherweise habe ich dort schon mal 
unwissentlich mit V-Leuten gesprochen. 

Konsequenzen für mein Verhalten ziehe 
ich daraus aber nicht.



    Marcel Duda

Eine sehr interessante Sicht auf 
Seehofer und die "bayrische Identität"





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