Montag, 6. August 2012


Sport News Freitag, 03.08.2012


N24

Frauensport gilt in Saudi-Arabien als schamlos. 

In London sorgt Schwergewichtlerin Shaherkani 
mit Kopftuch auf der Judo-Matte jedoch für das 
Symbol der Spiele. 

Sportlich geriet der Kampf aber zur Farce.

Link: http://www.n24.de/news/newsitem_8113825.html

Olympische Spiele 2012 in London


Ein scheuer Blick, ein letzter Zupfer am 
schwarzen Hidschab - dann betrat 
Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani am Freitag 
um 10.27 Uhr Ortszeit bei den Spielen in London sportliches Neuland. 

Ein, zwei Aktionen durfte die erst 16 Jahre alte 
Athletin mit der ungewöhnlichen Kopfbedeckung, 
die aussah wie eine schwarze Badekappe, unter 
dem großen Beifall der Judo-Fans in der ExCeL-Halle zeigen, ehe ihr Abenteuer bei den Spielen in London schon wieder beendet war. 

Gerade 80 Sekunden dauerte der Auftritt der 
ersten Athletin aus Saudi-Arabien in der 
Olympia-Geschichte. 

Das Internationale Olympische Komitee hofft, dass 
das kurze Gastspiel dennoch ein wegweisendes 
Zeichen für die Zukunft gesetzt hat.

"Ich war so nervös. 

Ich war noch nie vor einer solchen Menschenmenge", gestand die 16-Jährige nach ihrem Aus gegen 
Melissa Mojica aus Puerto Rico. 

Übrigens auch nicht gerade eine Vertreterin einer Judo-Großmacht, aber darum ging es am letzten 
Tag der Wettkämpfe nicht. 

Das Symbol zählte - und das dürfte Wirkung 
weit über diesen 03. August 2012 hinaus haben.

Frauensport ist in Saudi-Arabien schamlos

Erstmals haben alle Olympia-Teams Frauen 
nominiert - auch Katar und Brunei, die wie die 
Saudis keine Athletinnen für die Peking-Spiele 
nominiert hatten. 

In London geht neben Shaherkani die in den USA lebende 800 Meter-Läuferin Sarah Attar für den 
Ölstaat an den Start. 

Bei der Eröffnungsfeier trugen beide Kopftücher - 
die Empörung der Sittenwächter und bei religiös-konservativen Kreisen in der Heimat war trotzdem riesengroß.

Frauensport gilt in Saudi-Arabien als schamlos. 

Schulsport ist für Mädchen verboten, Frauensporteinrichtungen werden nicht genehmigt, 
und ohne Begleitung eines männlichen Familienmitglieds dürfen Frauen nicht verreisen. 

In London steht der 16-Jährigen ihr Vater zur Seite.

Rogge sieht einen "Meilenstein"


Die Menschenrechtler von Human Rights Watch 
hatten "wegen Geschlechter-Diskriminierung" 
den Olympia-Ausschluss Saudi-Arabiens gefordert. 

"Dass Frauen und Mädchen nicht für die 
Wettkämpfe trainieren können, verletzt eindeutig 
das Gleichberechtigungsgebot der olympischen 
Charta und verpasst der olympischen Bewegung 
selbst ein blaues Auge", hieß es. 

Nun sind die saudischen Frauen bei Olympia dabei - 
und IOC-Präsident Jacques Rogge sieht einen "Meilenstein" auch für die Entwicklung des Frauensports in der arabischen Welt.

Tagelang hatte es ein Gezerre um den Auftritt Shaherkanis gegeben. 

Der Internationale Judoverband (IJF) lehnte 
ein Kopftuch aber zunächst kategorisch ab. 

Es entspreche nicht den Regeln, sagte Präsident 
Marius Vizer. 

Doch am Ende einigte man sich auf eine speziell konzipierte Kopfbedeckung, die eher einer Haube 
glich.

Der Beginn einer neuen Ära

Sichtlich beeindruckt von der Medienmeute stand 
die Teenagerin nach ihrem kurzen Auftritt in den Katakomben der ExCeL-Arena. 

Kein Olympiasieger hatte so viele Journalisten in 
die Judo-Halle gelockt wie die Athletin aus Saudi-Arabien. 

"Ich war aufgeregt und sehr stolz, mein Land 
hier zu präsentieren", sagte die Judoka noch. 

"Judo machen viele in meiner Familie, 
mein Vater ist hier Kampfrichter."
Damit war die historische Premeire auch fast 
schon vorbei. 

Shaherkani wurde vom saudischen Offiziellen 
Hani Kamal Najm in die abgeschiedenen 
Hinterräume geführt. 

Vorher konnte sie aber doch noch eine Botschaft abgeben - und da war sie plötzlich gar nicht 
mehr scheu: 

"Hoffentlich ist es der Beginn einer neuen Ära, hoffentlich werden andere Frauen mir nachfolgen."

(dapd, dpa, N24)  03.08.2012




N24

Radprofi Philip Hindes hätte besser geschwiegen. 

Der deutsch-englische Olympiasieger gab zu, 
in der Qualifikation gegen Deutschland mit 
Absicht gestürzt zu sein. 

Oder war sein Englisch zu schlecht?


Olympische Spiele 2012 in London
Zum Sieg getrickst

Radsprinter Hindes stürzte absichtlich

Radprofi Philip Hindes hätte besser geschwiegen. 

Der deutsch-englische Olympiasieger gab zu, in der Qualifikation gegen Deutschland mit Absicht gestürzt 
zu sein. 

Oder war sein Englisch zu schlecht?

Als die englischen Zeitungen am Freitagmorgen 
"His Royal Hoyness" huldigten, lag längst ein 
Schatten auf dem Olympia-Triumph von 
Sir Christopher Andrew Hoy und seinen 
Teamsprintern. 

Ausgerechnet Hoys "deutscher" Anfahrer 
Philip Hindes rief durch völlig unbedachte 
Äußerungen große Zweifel an der 
Rechtmäßigkeit des historischen Sieges hervor. 

Er sei, erzählte Hindes, in der Qualifikation 
absichtlich gestürzt.

Hindes: Bin absichtlich gestürzt

"Wir haben gesagt, wenn wir schlecht starten, 
müssen wir stürzen, um einen Neustart zu 
erzwingen. 

Ich bin gestürzt, ich hab es absichtlich getan. 

Es war alles geplant", hatte Hindes, der aus 
Krefeld stammt und einen englischen Vater hat, unmittelbar nach dem Wettkampf gesagt. 

Der Sturz hatte dazu geführt, dass das Regelwerk 
zum Tragen kam und das britische Team einen 
zweiten Startversuch unternehmen durfte. 

Es gibt keine Regeln, die eine derartige Aktion sanktionieren.

Jan van Eijden, deutscher Trainer der britischen Sprinttrainer, erklärte die Aussage sei "scherzhaft" gemeint gewesen und im Überschwang der Freude entstanden. 

"Philip hat dabei nicht nachgedacht", 
sagte van Eijden. 

Der Sturz des 19-Jährigen sei vielmehr durch 
einen Fehler enstanden, der jedem Bahnradfahrer unangenehm ist. 

"Er ist zu früh losgefahren und hat dann die 
Kontrolle verloren. 

Er ist ins Straucheln geraten und konnte es nicht 
mehr ausbalancieren", sagte van Eijden.

Missverständnis durch schlechtes Englisch?

Der britische Verband teilte allerdings mit, Hindes Kommentar sei aufgrund seiner noch mangelhaften Englischkenntnisse "falsch übersetzt" worden. 

Der Internationale Olympische Komitee (IOC) wie 
auch der Radsportweltverband UCI erklärten, das Ergebnis des Wettkampfs stehe derzeit nicht zur Debatte, aber man beobachte die Situation. 

Am Dienstag hatten 
Badmintonspielerinnen aus China, Südkorea und Indonesie versucht, aus taktischen Gründen ihre 
Spiele zu verlieren und waren disqualifiziert worden.

Nach dem Wettkampf hatte Hindes unter dem Jubel Tausender Briten den Union-Jack geschwenkt und 
sich zu seiner Wahlheimat bekannt. 

"Ich wollte immer nur für Großbritannien starten. 

Es ist einfach unglaublich, so ein großes Publikum hinter sich zu haben", sagte Hindes.

Umstrittener Wechsel

Überwältigt lag er seinem Vorbild Hoy, dem auf dem Podium Tränen der Freude herunterliefen, und dem dritten Mann, Jason Kenny, in den Armen, nachdem 
das Trio im Finale eine Zeit von 42,600 Sekunden gefahren war. 

Vor den Augen des völlig begeisterten 
Windsor-Paares Prinz William und Kate Middleton 
hatte der gebürtige Schotte Hoy seine fünfte 
olympische Goldmedaille gewonnen und war 
damit zum erfolgreichsten Olympioniken des 
Empire aufgestiegen. 

Schwer vorstellbar, dass IOC oder UCI dieses 
Ergebnis antasten werden.
Für die Aussicht auf Olympiagold hatte Hindes 
sogar die Schule geschmissen. 

"Ich trainiere Vollzeit, erhalte Fördergeld. 

Im Winter habe ich große Schritte gemacht, 
wurde immer schneller und schneller. 

Jetzt habe ich die Goldmedaille", sagte er. 

Hindes vollendete damit einen rasanten Aufstieg, 
der an der Sportschule in Kaiserlautern seinen 
Anfang nahm. 

Noch vor zwei Jahren hatte Hindes bei der 
Junioren-WM mit den deutschen Teamsprintern 
den dritten Platz belegt. 

Doch der Weg in die Nationalmannschaft war 
nahezu aussichtslos. 

Deutschland hat in Rene Enders nachweislich 
den schnellsten Anfahrer der Welt, und da der 
Erfurter gerade einmal 25 Jahre alt ist, dürfte 
dessen Position noch für Jahre fest vergeben sein. 

So entschied sich Hindes zum Wechsel nach Großbritannien.
(SID, dapd, N24)
03.08.2012 15:23 Uhr





N24

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"War doch noch so jung" - 
Ex-Bundesliga-
Torwart Bernd Meier ist tot
www.n24.de
Die Bundesliga trauert: 
Ex-Torwart Bernd Meier ist tot. 
Die Todesursache ist unklar. 
Meier spielte lange für 1860 München, 
zwischen 2005 und 2007 war er BVB-Ersatzkeeper. 
Meier wurde 40 Jahre alt.


Herzinfarkt nach verdorbenem Sushi

Im Alter von 40 Jahren ist der ehemalige Fußball-Bundesliga-Torwart Bernd Meier gestorben. 
Meier, der zuletzt in Diensten des Deutschen 
Fußball-Bundes (DFB) stand, erlag am Donnerstag einem Herzinfarkt. Kurz zuvor war Meier nach dem Verzehr einer Sushi-Speise wegen einer Lebensmittelvergiftung beobachtet worden. 
Der Torhüter bestritt für 1860 München und 
Borussia Mönchengladbach 94 Bundesligaspiele, 
hinzu kamen 85 Zweitliga-Einsätze für Gladbach 
und LR Ahlen; zwischen 2005 und 2007 war er 
außerdem Ersatz-Keeper beim aktuellen Meister Borussia Dortmund.

DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock erklärte: 

"Wir sind fassungslos über diese traurige Nachricht 
und in Gedanken bei seiner Familie. Bernd Meier 
habe ich als immer gut gelaunten Menschen und außerordentlichen Fachmann kennengelernt. 

Durch seine offene, freundliche Art war er im 
Team äußerst beliebt. 

Als Torwarttrainer hat er seine langjährige Erfahrung 
an die nächste Generation weitergegeben. 

So ist unsere Trauer auch verbunden mit großer Dankbarkeit."

"Großer Schock für mich"

Vergangene Woche hatte Meier noch der 
Borussia einen Besuch im Trainingslager am 
Tegernsee abgestattet. 

Nach zwei Kreuzbandrissen hatte der Keeper 
seine Karriere 1996 beenden müssen. 

Seit August 2010 hatte Meier als Torwarttrainer U-Nationalmannschaften des DFB betreut. 

In der Saison 2011/2012 feierte er mit den U17-
Junioren die Silbermedaille bei der EM in 
Serbien und den dritten Platz bei der 
Weltmeisterschaft in Mexiko.

"Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod ist 
ein großer Schock für mich", sagte Borussias 
Sportdirektor Max Eberl: 

"Ich habe Bernd sowohl menschlich als auch 
sportlich unheimlich geschätzt. 

Unser ganzes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen." 

Eberl und Teammanager Steffen Korell hatten 
mit Meier zusammen bei der Borussia gespielt.

(dapd, N24)    03.08.2012






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