Mittwoch, 30. Mai 2012


News  am Mittwoch, 30.05.2012

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       gelesen um 19:40 Uhr

Finanzexperten rund um d. Globus machen sich 
mit Szenario vertraut, dass -Zone zerbrechen könnte - Handelsblatt

Link: http://t.co/NmjwlrrQ


Kunden heben Gelder ab


Im September 2007 stürmten Kunden die britische Bank Northern Rock. Quelle: AFPQuelle: AFP
Im September 2007 stürmten Kunden die britische 
Bank Northern Rock.

DüsseldorfWas lange Zeit undenkbar schien, 
rückt in den Bereich des Möglichen: 

Finanzexperten rund um den Globus machen sich 
mit dem Szenario vertraut, dass die Euro-Zone zerbrechen könnte. 

Unmittelbar damit verbunden ist die Gefahr eines 
Sturms auf die Banken. 

Denn wenn ein Land sich vom Euro löst, wird das 
zu einer scharfen Abwertung der nationalen Währung führen.

Um die Auswirkungen auf die eigenen Guthaben 
zu mildern, haben viele Sparer bereits damit 
begonnen, ihr Geld vorsorglich ins Ausland zu transferieren. 

So verwalten griechische Banken heute 30 Prozent weniger Geld als Anfang 2010, wie die 
Schweizer Zeitung „NZZ am Sonntag“ kürzlich berichtete.


Die Sparguthaben bei spanischen Banken schrumpfen. 
Allein im April gingen sie um etwa 31,5 Milliarden Euro zurück. Sie sind damit auf dem niedrigsten Wert seit November 2008 angelangt.
Abzug von Spareinlagen: Kunden plündern spanische Bankkonten

Bei den Geldhäusern in den Krisenstaaten 
Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien 
haben sich die Einlagen von Privat- und Unternehmenskunden laut Daten der Europäischen Zentralbank bis Ende März innerhalb von 15 Monaten insgesamt um 80,6 Milliarden Euro oder 3,2 Prozent verringert. 

Schweizer Banken hingegen verzeichnen derzeit 
enorme Geldzuflüsse.

Bisher macht zwar sogar der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, der durchaus für Katastrophenszenarien zu haben ist, 
eher ein „Bank Jog“ als ein „Bank Run“ aus - also 
eher einem gemächlichen Dauerlauf als einem 
rasanten Spurt auf die Konten. 

Doch viele Experten wie Andrew Bosomworth, Deutschlandchef des weltgrößten Anleiheverwalters Pimco, warnen: 

„Die Abflüsse bei Banken in den Peripherieländern drohen sich weiter zu beschleunigen.“

Faule Immobilienkredite: Banken treiben Spanien in den Ruin

Faule Immobilienkredite Banken treiben Spanien in den Ruin

Nach dem Platzen der Immobilienblase ist die 
Branche massiv unter Druck: 
Die Sparkasse Liberbank und die Rivalen Ibercaja 
und Caja 3 sind gezwungen zu fusionieren. 
Es entsteht eines der größten Institute des Landes.

Zu einem Bankensturm kann es laut Matt King von 
der US-Großbank Citigroup ganz schnell kommen. 

„Am Abend davor geht es Dir gut, aber am Morgen danach ist es zu spät“, zitierte ihn die „New York Times“.

Der oberste Anlagechef der Schweizer Großbank 
UBS, Alexander Friedman, sieht bereits vor den griechischen Parlamentswahlen am 17. Juni eine erhebliche Gefahr, dass Kunden in europäischen Krisenstaaten die Bankschalter stürmen könnten. 

„Ansteckungsbefürchtungen dürften dazu führen, 
dass Privatkunden in Portugal, Irland, Italien und Spanien ihre Einlagen abziehen, weil sie sich Sorgen 
um die Solvenz der Banken oder eine mögliche Währungsumstellung machen“, schrieb der Chief Investment Officer jüngst an die Kundenberater der Bank. 

„Dies könnte einen großen Bankenkollaps auslösen, 
der wirklich beispiellose Schritte der Europäischen Zentralbank erforderte.“


Die UBS-Volkswirte sehen laut Friedman derzeit eine Wahrscheinlichkeit von rund 20 Prozent, dass Griechenland den Euro in den kommenden sechs Monaten verlässt. 

„Falls in Griechenland keine Regierungsbildung 
gelingt oder eine Regierung nicht die Bedingungen 
der Umschuldung neu verhandeln kann, würde die Wahrscheinlichkeit eines Ausstiegs aus der 
Euro-Zone deutlich steigen.“ 

Neben dem Ausgang der Wahl könnte auch ein Bankensturm das Ausscheiden Griechenlands 
aus der Eurozone beschleunigen.

Noch pessimistischer ist Herbert Stepic. 

Der Chef der österreichischen Raiffeisen Bank International beziffert die Chancen, dass 
Griechenland den Euro behält, derzeit auf 50 zu 50. 

Sein Institut wappnet sich für die Folgen eines möglichen Austritts, indem es seinen 
Liquiditätspuffer auf 25 Milliarden Euro aufgestockt 
hat, um bei einem Sturm auf die Bankschalter in Osteuropa flüssig zu sein.

Sollte Griechenland die Gemeinschaftswährung aufgeben, rechnen Spezialisten der französischen Großbank Société Générale mit einem Zusammenschmelzen der Bankeinlagen in den 
anderen Krisenländern um bis zu 30 Prozent 
innerhalb von ein bis anderthalb Jahren - wenn 
es keine Gegenmaßnahmen gibt. 

Besonders zu schaffen machen dürfte dieses 
Szenario den ohnehin durch die geplatzte Immobilienblase gebeutelten spanischen Banken, 
allen voran der bereits teilverstaatlichten Bankia, 
die der Staat mit mehr als 23 Milliarden Euro retten muss.

Und wie könnten Gegenmaßnahmen aussehen? 

Möglich wären Kapitalverkehrskontrollen. 

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) prüft laut 
ihrem Präsidenten Thomas Jordan derartige „Vorkehrungen, die den Zufluss von Kapital in die Schweiz direkt beeinflussen“. 

Jordan will sich nicht auf die Zukunft des Euros verlassen. 

„Wir müssen auch für den Fall der Fälle vorbereitet 
sein, dass die Währungsunion zusammenbricht, 
obwohl ich nicht damit rechne.“ 

Andere Länder könnten mit 
Kapitalverkehrskontrollen den Abfluss von 
Kapital einschränken.

Einen zusätzlichen Vorschlag hat 
Andrew Bosomworth von Pimco. 

Er regt eine Garantie der Bankeinlagen an, wie 
sie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück 
auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Oktober 
2008 für Deutschland abgegeben haben. 

„Wenn Merkel und (Frankreichs Präsident François/Anmerkung der Redaktion) Hollande gemeinsam erklären würden, dass die Euro-Zone gemeinsam für alle Bankeinlagen haftet, wäre die 
Gefahr von Bank-Runs eliminiert.“

(Mit Material von Bloomberg)



Andreas Schmidt    Retweetet von

Erdbeben in Italien gelesen um 19:30 Uhr


Erdbeben in Italien

Beck: 

Unser Mitgefühl gilt den Opfern und Angehörigen

Mit Bestürzung hat Ministerpräsident Kurt Beck auf die Nachrichten vom erneuten Erdbeben in Italien und die damit verbunden Todesopfer reagiert. „Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen und den Verletzten, die es bei dem Unglück zu beklagen galt.“

In einem Schreiben an den italienischen 

Botschafter in Berlin, Michele Valensise, 
kondolierte Ministerpräsident Beck:

„Wir fühlen mit den Angehörigen und Freunden, 
die um nahestehende Menschen trauern. 

Wir sind in unseren Gedanken aber auch bei den verletzten Erdbebenopfern und bei den Betroffenen, 
die ihr Hab und Gut verloren haben.“

Pressekontakt: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz (pressestelle[at]stk.rlp.de)

www.stk.rlp.de




     N24 gelesen um 18:30 Uhr

Aserbaidschan hat eigenen Angaben zufolge gleich mehrere Terroranschläge auf den Eurovision Song Contest verhindert.
Für zwei Islamisten endete der Anti-Terror-Einsatz in Baku tragisch.

Link: http://www.n24.de/news/newsitem_7963211.html

Eurovision Song Contest 2012 in Baku

Aserbaidschanische Sicherheitskräfte haben 
nach eigenen Angaben vor dem Finale des 
Eurovision Song Contest (ESC) in der vergangenen Woche mehrere Terroranschläge verhindert. 

Wie das Ministerium für nationale Sicherheit erst 
vier Tage nach Ende des ESC in Baku bekanntgab, wurden 40 Islamisten festgenommen. 

Zwei Terroristen seien getötet worden, teilte das Ministerium Medien zufolge mit. Angaben zum 
Zeitpunkt des Anti-Terror-Einsatzes machten die Behörden nicht.

Die aserbaidschanische Opposition und Menschenrechtler vermuten, dass die 
autoritäre Führung den Anti-Terror-Kampf als 
Vorwand nutzt, um die politischen 
Daumenschrauben fester anzuziehen. 

Die Südkaukasusrepublik in Nachbarschaft zum 
Iran gilt trotz ihrer islamischen Prägung bisher 
nicht als Ziel von Terroristen.

Die Männer sollen Anschläge auf den mit harter 
Hand regierenden Präsidenten Ilcham Alijew und 
die von Deutschen gebaute Crystal Hall, wo das ESC-Finale am vergangenen Samstag über die 
Bühne ging, geplant haben. 

Auch mehrere Hotels mit westlichen Gästen in 
Baku zählten nach Angaben des Ministeriums 
zu den Anschlagzielen. Bei den Festgenommenen 
seien Munition, Waffen und Sprengsätze 
sichergestellt worden.

Mehr zum Thema
 (dpa, N24)                              30.05.2012




     N24 gelesen um 18:30 Uhr

Der Wikileaks-Gründer Julian Assange kann von Großbritannien an Schweden ausgeliefert werden. 

Das hat der Oberste Gerichtshof in London entschieden. 

Doch Assange und seine Anwältin kämpfen weiter.

Link: http://l.n24.de/LdS1WQ


Julian Assange kämpft gegen die Auslieferung

Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange gibt im Kampf gegen seine Auslieferung nach Schweden nicht auf. 

Obwohl Großbritanniens Oberster Gerichtshof am Mittwoch grünes Licht für die Überstellung an die schwedische Justiz gab, erreichte seine Anwältin 
in letzter Minute einen nochmaligen Aufschub von 
14 Tagen, um eine neue Behandlung des Falles zu beantragen.

Assange werden in Schweden Sexualdelikte vorgeworfen. Er soll im August 2010 mit zwei Schwedinnen ohne deren Einwilligung 
ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben. 

Assange beharrt darauf, dass dies einvernehmlich geschah. Er sieht hinter den Vorwürfen ein 
politisches Komplott und fürchtet, nach einer Überstellung an Schweden an die USA ausgeliefert 
zu werden. 

Sein Enthüllungsportal Wikileaks hatte unter 
anderem durch die Veröffentlichung tausender vertraulicher US-Depeschen den Zorn Washingtons 
auf sich gezogen.

Juristisches Tauziehen geht weiter

Die Auslieferung Assanges sei "rechtmäßig" 
beantragt worden, sein Berufungsantrag werde 
deshalb abgelehnt, sagte der Präsident der 
obersten gerichtlichen Instanz in Großbritannien, Nicholas Phillips. 

Entscheidend war, dass die Richter die 
schwedische Staatsanwaltschaft als befugt 
einstuften, einen europäischen Haftbefehl 
auszustellen. 

Assanges Verteidigung hatte argumentiert, 
dass dieser "ungültig" sei, da er von der Staatsanwaltschaft als parteiischer Instanz 
und nicht von einem Richter ausgestellt 
worden sei.

Doch das juristische Tauziehen um seine 
Auslieferung von Großbritannien nach Schweden 
ist auch anderthalb Jahre nach seiner Festnahme 
in London nicht beendet. 

In einer unerwarteten Wendung beantragte 
Assanges Anwältin Dinah Rose, dass der Fall 
in Großbritannien unter Berücksichtigung weiterer Unterlagen noch einmal neu aufgerollt wird.

Das Gericht billigte den Anwälten für einen Antrag 
auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens eine Frist 
von 14 Tagen zu, womit Assanges Auslieferung 
vorerst aufgeschoben wurde. 

Sollte die Verteidigung mit dem Antrag keinen 
Erfolg haben, bleibt Assange noch der Gang vor 
den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. 

Die Straßburger Richter haben die Möglichkeit, 
eine Auslieferung vorläufig zu stoppen. 

Rechtsexperten halten das aber für wenig wahrscheinlich.
  
Australien will sich nicht einmischen

Assange selbst nahm am Mittwoch nicht an der Gerichtsverhandlung teil. 

Nach Angaben seines Unterstützers John Pilger 
steckte der 40-Jährige Australier mit seiner extra angereisten Mutter Christine Assange im Stau. 

Diese hatte sich kurz vor der Urteilsverkündung 
besorgt über die Folgen einer möglichen Überstellung gezeigt. Die "größten Regierungen der Welt jagen ihn", sagte sie am Dienstagabend dem australischen TV-Sender Seven. Sie fürchte um die Sicherheit 
ihres Sohnes.

Der Anwalt der mutmaßlichen schwedischen Opfer 
von Assange, Claes Borgström, rechnete damit, 
dass der Australier früher oder später an Schweden ausgeliefert wird. 

Er werde vermutlich einen Monat nach seiner Überstellung angeklagt werden. 

Dies könne "im Sommer" sein, sagte Borgström.
Das australische Außenministerium kündigte an, 
den Fall um Assange weiter genauestens zu verfolgen, sich aber nicht einzumischen. Der 40-Jährige werde 
aber nach wie vor konsularisch betreut, sagte eine Sprecherin.

(dpa, N24)                30.05.2012




   Nicole Skrzipek empfiehlt einen Link.

           gelesen um 18:10 Uhr

10-Punkte-Plan zum Betreuungsgeld

Link:
http://www.bild.de/politik/inland/betreuungsgeld/gesetzentwurf-zum-betreuungsgeld-fertig-10-fakten-ueber-das-streit-gesetz-24382200.bild.html

BILD.de

Betreuungsgeld

Kristina Schröder stellt ihr Streit-Gesetz vor

BILD.de beantwortet die zehn wichtigsten Fragen zum Gesetz-Entwurf der Familienministerin

Betreuungsgeld: 10 FaktenFoto: dpa
Von NADINE DELISTAT

Seit Monaten wird in ganz Deutschland heftig 
über das Betreuungsgeld gestritten. 

Während die einen gegen das geplante 
„Unfug-Gesetz“ wettern, sprechen andere von „gesellschaftlicher Anerkennung“ für Eltern, 
die ihr Kind zu Hause betreuen. ​

Kristina Schröder Foto: dpa
Bundesfamilienministerin 
Kristina Schröder und ihr Betreuungsgeld – 
bisher hat dieses Thema ordentlich für Streit gesorgt



Nachdem diverse Unionsabgeordnete 
Familienministerin Kristina Schröder (34, CDU) 
Anfang des Monats unmissverständlich 
aufgefordert hatten, schnellstmöglich einen Gesetzentwurf zu präsentieren, heißt es jetzt: 

ER IST FERTIG!

DIE WICHTIGSTEN ZEHN FRAGEN ZU 
SCHRÖDERS BETREUUNGSGELD

Wann wird das Betreuungsgeld eingeführt?​
Das Betreuungsgeld soll zum 1. Januar 2013 eingeführt werden.​

Wer soll es bekommen?​
Im ersten Jahr erhalten nur die Eltern einjähriger Kinder das Betreuungsgeld. Sie bekommen monatlich 100 Euro. Ab 2014 gibt es die Leistung auch für zweijährige Kinder. Die monatliche Zahlung wird dann auf 150 Euro erhöht. Außerdem gibt es eine Stichtagsregelung. Heißt: Nur ab Januar 2012 geborene Kinder sollen die Leistung bekommen. ​

Gibt es irgendwelche Voraussetzungen?​
Grundlage für die Auszahlung ist, dass Familien für ihr ein- oder zweijähriges Kind keine öffentlich geförderte Kindertagesbetreuung in Anspruch nehmen. ​

Müssen Eltern ihr Kind selbst betreuen, um das Betreuungsgeld zu erhalten?​
Nein! Das Betreuungsgeld soll auch dann ausgezahlt werden, wenn die Mutter berufstätig ist und Großeltern, Verwandte oder Freunde das Kind betreuen. Es soll, so heißt es in der Begründung des Entwurfs, Eltern Wahlfreiheit bei der Betreuung ihrer Kinder bieten. ​

Haben auch Hartz-IV-Empfänger Anspruch auf die neue Leistung?​
Hartz-IV-Empfänger werden nicht vom Betreuungsgeld profitieren. Bezieher des Arbeitslosengelds II, die ihre Kinder selbst erziehen, sollen das Betreuungsgeld zwar ausgezahlt bekommen, es wird anschließend aber mit ihren anderen Bezügen verrechnet. ​

Ist das Betreuungsgeld an Bedingungen gekoppelt?​
Nein! In der Koalition war zunächst geplant, das Betreuungsgeld davon abhängig zu machen, dass Eltern ihre Kinder zu Vorsorgeuntersuchungen bringen. Die CSU pochte aber erfolgreich darauf, das wieder aus dem Gesetzentwurf zu streichen. ​

Wie teuer ist das Betreuungsgeld?​
Die Bundesregierung rechnet für das Jahr 2013 mit einem Aufwand von insgesamt 400 Millionen Euro. 2014 sollen die Kosten dann auf 1,2 Milliarden Euro steigen.​

Wie geht es mit dem Gesetzentwurf weiter?​
Das Gesetz soll im Eiltempo verabschiedet werden: Am 6. Juni ist die Entscheidung im Kabinett vorgesehen, am 15. Juni die erste Lesung im Bundestag, am 29. Juni (letzte Sitzung vor der Sommerpause) die zweite Lesung und Verabschiedung im Parlament. Die Opposition lehnt das Vorhaben jedoch weiterhin ab, da es aus ihrer Sicht vor dem Hintergrund des schleppenden Kita-Ausbaus falsche Anreize setzt. Die SPD droht sogar mit einer Verfassungsklage. ​

Wird der Krippenausbau trotzdem weiter gefördert?​
Ja! Familienministerin Schröder wird heute in Berlin einen Zehn-Punkte-Plan zur Beschleunigung des Kita-Ausbaus vorstellen. Damit will die Regierung zeigen, dass sie auch den Krippenausbau nicht vernachlässigt.​

Kann das Betreuungsgeld-Gesetz überhaupt noch gestoppt werden?​
Auch wenn es recht selten vorkommt: Gesetzentwürfe können im parlamentarischen Prozess gestoppt werden. Derzeit prüfen mehrere Länder, ob das Gesetz entgegen den Aussagen der Bundesregierung nicht doch im Bundesrat zustimmungspflichtig ist.


Auch ein wichtiges Anliegen von Kristina Schröder: 
ein schneller Ausbau der Kitas in Deutschland.

Ihren 10-Punkte-Plan zu diesem Thema hat sie 
heute im Kabinett vorgestellt. 

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Pläne 
der Familienministerin zum beschleunigten Ausbau 
der Kinderbetreuung für unter Dreijährige gebilligt.

Nach Schätzungen ihres Ministeriums fehlen 
bundesweit noch immer 130 000 Betreuungsplätze 
in Kitas oder bei Tagesmüttern. 

Ab 1. August 2013 haben Eltern einen 
Rechtsanspruch auf ein staatlich gefördertes Betreuungsangebot. 

Wegen der fehlenden Plätze wird eine Klagewelle befürchtet.



     N24 gelesen um 17:45 Uhr  


Eine Freundschaft mit Differenzen - dieses Bild der deutsch-israelischen Beziehungen malen Benjamin Netanjahu und Joachim Gauck. 

Der lobend-kritische Bundespräsident wagt sich in schwieriges Terrain.

dem schmalen Grad




Es ist immer ein schmaler Grat, auf dem Bundespräsidenten im Ausland unterwegs sind. 

Jedenfalls dann, wenn sie sich einmischen in 
brennende Fragen. 

In Israel lässt sich das kaum vermeiden, und 
Joachim Gauck, seit gut zwei Monaten im Amt, 
will auch gar nichts vermeiden. 

Und doch macht er es irgendwie anders. 

Bisher hat es funktioniert - obwohl er weder die Gastgeber noch die Kanzlerin zu Hause in Berlin 
in Ruhe lässt.

Als goldene Regel gilt: 

Der Bundespräsident hat sich nicht ins operative Geschäft einzumischen. 

Aber wo genau die rote Linie verläuft, ist Interpretationssache. 

Gaucks Vorgänger Christian Wulff verstand seinen 
Job immer als "zu 60 Prozent Außenpolitik". 

2010 in Israel sagte er, ganz Politiker: "Frieden im 
Nahen Osten ist möglich." 

Besonders setzte Wulff auf die Vermittlung der Türkei. 

Davon ist derzeit nicht mehr viel die Rede.

Schmeicheln gehört zur Taktik

Gauck macht es anders. 

Er versucht erst einmal, seine Gastgeber emotional 
für sich einzunehmen. 

Das gelang ihm etwa in Brüssel, als er bei seinem Antrittsbesuch mit Kommissionspräsident 
José Manuel Barroso zusammentraf. 

Der war so angetan, dass er seinem deutschen 
Gast gleich über seine eigene Jugend unter der 
Diktatur in Portugal erzählte. 

Auch in Jerusalem konnte Gauck mit ein paar 
richtigen Worten und Gesten beim Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem seine 
Gastgeber freundlich stimmen. 

Wenn das erst einmal geschafft ist, beginnt Phase 
zwei. 

Zu der gehören auch Kritik und deutliche Worte.
Zur israelischen Siedlungspolitik in den Palästinensergebieten etwa fragt Gauck seine Gesprächspartner: "Wem nützt eigentlich diese 
Politik?" 

Er weist darauf hin, dass eine Zwei-Staaten-Lösung, 
also das friedliche Nebeneinander von Israelis und Palästinensern, damit unmöglich ist. 

Eine Binsenweisheit, sicher, aber Gauck sagt sie
eben als Freund Israels, als der er sich zuvor 
glaubhaft ausgewiesen hat.

"Die Freundschaft ist nicht gefährdet"

Mehrmals kommt das Thema Siedlungspolitik 
zur Sprache. 

Bei einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu bekundet Gauck erneut sein Unbehagen. Deutschland und Europa wären "dankbar für jedes Zeichen in der Siedlungspolitik" in den Palästinensergebieten, sagte Gauck nach Angaben seines Sprechers bei dem Treffen. 

Gauck sehe darin einen "Schlüssel" für den Friedensprozess. Netanjahu habe ein Einlenken 
aber abgelehnt.

Gauck machte den Angaben zufolge gegenüber Netanjahu deutlich, dass Kritik aus Deutschland 
an der Siedlungspolitik nicht die Freundschaft mit 
Israel in Frage stelle, sondern Teil einer ehrlichen Debatte sei. 

"Die Freundschaft ist nicht gefährdet", zitierte 
der Sprecher den Präsidenten. Gauck und 
Netanjahu seien sich einig gewesen, "dass man gemeinsame Werte teilt bei allen Differenzen, die 
es gibt".

Diskussion um Merkels "Staatsräson"

Auf Beifall bei der deutschen Opposition stieß 
Gauck mit seiner Äußerung zu Angela Merkels 
Wort, wonach das Existenzrecht Israels Teil der deutschen "Staatsräson" sei. 

Merkel sagte dies 2008 vor der Knesset, dem israelischen Parlament. Gauck nennt nun das Existenzrecht Israels "bestimmend", was kein 
großer Unterschied ist. 

Der Punkt, der ihn interessiert, ist ein anderer: 

Will Merkel wirklich militärische Unterstützung für 
Israel bei einem kriegerischen Konflikt mit dem Iran durchsetzen? 

Das Wort könne sie in "enorme Schwierigkeiten" bringen.

Gauck ärgert anscheinend, dass die Kanzlerin Konsequenzen ihrer Aussage nicht offen anspricht. 

Der Begriff der Staatsräson sei ein "verwegenes Wort", sagt auch der Grünen-Abgeordnete Jerzy Montag, der Gauck in Israel begleitet. 

Eine Distanzierung von Merkel will er da nicht erkennen. 

Gaucks Sprecher Andreas Schulze bestritt, dass 
Gauck mit seiner Vermeidung des Worts 
"Staatsräson" von Merkels Israel-Politik abweiche. 

Gauck habe bei seinem Treffen mit Netanjahu klargemacht, dass es "verschiedene Worte" gebe, 
"das enge Zusammenstehen zwischen Deutschland 
und Israel auszudrücken". 

Und er betont, Gauck habe in den Gesprächen immer klar gemacht, dass er keine Regierungspolitik betreibe. 

Die rote Linie.

Gauck könnte Rolle ausfüllen

In Berlin werden Gaucks Auftritte im Ausland mit 
größter Aufmerksamkeit verfolgt. 

In der Umgebung der Kanzlerin fürchten einige 
Gaucks Unberechenbarkeit. 

Dies sei auch der einzige Grund für Merkels 
anfängliche Ablehnung seiner Kandidatur für 
das höchste Staatsamt gewesen.

Andere sehen inzwischen noch eine Entwicklung: 

Gauck könnte, auch durch seine Auftritte im 
Ausland, zu einem populären und wahrlich 
präsidialen Präsidenten werden. 

Gleichzeitig könnte Merkels eigener, bisher eher präsidialer Führungsstil am Ende sein. 

Derzeit liegen die sperrigen Details der 
Energiewende auf ihrem Schreibtisch. 

Sie wird sich bis zur Bundestagswahl 2013 in die Niederungen des Tagesgeschäfts begeben müssen. 

Präsident macht sowieso ein anderer.

(dpa, AFP, N24           30.05.2012




     N24 gelesen um 17:30 Uhr  


Im Zusammenhang mit der Doktorarbeit von Annette Schavan sind neue Plagiatsvorwürfe aufgetaucht. 

Die Bundesbildungsministerin schweigt weiter. 

Derzeit prüft die Universität Düsseldorf die Dissertation.

Neue Plagiatsvorwürfe gegen Schavan



Gegen Bundesbildungsministerin 
Annette Schavan (CDU) sind neue Plagiatsvorwürfe 
im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit erhoben 
worden. 

 Ein Plagiatsexperte warf ihr in der "Augsburger Allgemeinen" vom Mittwoch vor, an deutlich mehr Stellen abgeschrieben zu haben als bislang bekannt. 

Die Ministerin wollte sich zu den Vorwürfen nicht 
äußern und verwies auf die laufende Prüfung ihrer 
Arbeit durch die Universität Düsseldorf.

"Auf über 33 Prozent der Seiten finden sich Plagiate 
bei Frau Schavan", sagte der Gründer der Internet-Plattform VroniPlag, Martin Heidingsfelder, der "Augsburger Allgemeinen" nach einer Überprüfung 
der 32 Jahre alten Doktorarbeit. 

Schavan habe nicht nur auf 65 Seiten von anderen Autoren abgeschrieben und nicht korrekt zitiert, 
sondern unerlaubterweise auch alte eigene bereits veröffentlichte Texte übernommen, ohne dies 
kenntlich zu machen. 

Heidingsfelder kritisierte dies als "Eigenplagiate 
auf 55 Seiten der Dissertation". 

Insgesamt seien damit auf 110 Seiten Plagiate 
enthalten.

Anfang Mai waren auf der Internetseite "schavanplag.wordpress" anonym Vorwürfe 
gegen die Doktorarbeit Schavans erhoben worden. 

Die Philosophische Fakultät der Universität 
Düsseldorf kündigte daraufhin eine Prüfung an. 

Dies geschah auch auf Bitte der Ministerin. 

Schavan hatte 1980 mit der Arbeit unter dem Titel «Person und Gewissen - Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung» den Doktortitel erlangt.

"Respekt vor der Wissenschaft"

 

Zu den neuen Vorwürfen wollte sie sich nicht äußern. Das gebiete der "Respekt vor der Wissenschaft", 
sagte Schavan in Berlin mit Blick auf die Prüfung 
durch die Universität Düsseldorf. 

In dem Moment, in dem eine Fakultät Vorwürfe 
bewerte, führten Betroffene keine öffentlichen Diskussionen.

Der VroniPlag-Gründer Heidingsfelder forderte 
Schavan zum Rücktritt auf. "Wer nicht weiß, wie 
man richtig zitiert, kann nicht Bundesforschungsministerin und Professorin sein", sagte Heidingsfelder, der als bekanntester deutscher Plagiatsjäger gilt. 

Er wirkte bereits bei der Aufdeckung von Vorwürfen gegen mehrere Spitzenpolitiker wie den ehemaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin mit.

 


(AFP, N24                  30.05.2012

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