Mittwoch, 30. Mai 2012


Piraten News Mittwoch ,30.05.2012 


   Piratenpartei    [Ben]    gesehen um 20:00 Uhr

Ihr wollt ACTA sauber beerdigen? 
Hier könnt ihr mithelfen:
Abstimmungen im EU-Parlament: 
ACTA stoppen, jetzt aktiv werden! › 
netzpolitik.org

Link:
http://netzpolitik.org/2012/abstimmungen-im-eu-parlament-acta-stoppen-jetzt-aktiv-werden/


Nach monatelangen politischen Spielchen geht jetzt 
das umstrittene ACTA-Abkommen im Europäischen Parlament in die entscheidende Phase.  
 
Der Industrieausschuss (ITRE), der 
Rechtsausschuss (JURI) und schließlich der Bürgerrechtsausschuss (LIBE). 
 
Jetzt können wir dafür sorgen, dass das totgesagte Abkommen auch vernünftig unter die Erde gebracht 
wird – die Abgeordneten zu kontaktieren ist essentiell.

Die einzelnen Stellungnahmen dieser Ausschüsse 
sind sehr bunt gemischt. Sie werden letztendlich 
vom federführenden Ausschuss für internationalen Handel (INTA) in einem Bericht berücksichtigt, der 
dann als Abstimmungsempfehlung an das gesamte Parlament geht. 

Die endgültige Entscheidung des EU-Parlaments 
ist für die Plenarsitzung am 3. Juli angesetzt.

Die größte Fraktion im Parlament, die konservative Europäische Volkspartei (EVP), sucht derzeit nach Wegen, ACTA noch irgendwie durchzubekommen: 

Manche EVP-Mitglieder fordern nichtssagende Zusicherungen der EU-Kommission und Nachverhandlungen oder behaupten, dass 
viele der fragwürdigen Bestimmungen in ACTA 
sowieso nur optional sind. 

Die Fraktionen der Liberalen, Sozialdemokraten, 
Grünen und Linken haben sich gegen das 
Abkommen ausgesprochen.
 
ITRE
Im Industrieausschuss empfiehlt Berichterstatterin 
und schwedische Piratin Amelia Andersdotter die Ablehnung des Abkommens. 

Diese Empfehlung könnte jedoch in der 
kommenden Abstimmung neutralisiert werden. 

Denn konservative Abgeordnete der Fraktionen 
EVP und ECR sprechen sich in Änderungsanträgen gegen eine strikte Ablehnung aus.

Der Brite Giles Chichester schlägt beispielsweise 
vor, dass das Parlament nicht vor dem Urteil des EuGH abstimmen solle. 

Und EVP-Mitglied Daniel Caspary (CSU) möchte 
mit einem weiteren Änderungsantrag die empfohlene Ablehnung gänzlich aus dem Bericht streichen.

Um den ursprünglichen Bericht zu unterstützen und ACTA zu stoppen, könnt ihr jetzt die Abgeordneten im ITRE-Ausschuss kontaktieren.

LIBE
Berichterstatter im Bürgerrechtsausschuss ist der griechische Sozialdemokrat Dimitris Droutsas. 


Sie kritisiert, dass die Kommission eine Folgenabschätzung nicht für nötig gehalten hatte 
und bezweifelt, dass das ACTA-Abkommen mit den Grundrechten vereinbar ist.

Einige konservative Abgeordnete fordern in Änderungsanträgen, dass die Mitgliedstaaten 
und EU-Kommission doch für eine“grundrechtschonende” Umsetzung des Abkommens sorgen sollen. 

Auch ist MdEP Alexander Alvaro (ALDE-Fraktion) in einem Antrag der Meinung, dass ACTA “due process ” (Recht auf ein faires Verfahren) gewährleistet, 
obwohl dieser Begriff im Text nirgends vorkommt.


JURI

ganz klar pro ACTA. 

Hier ist Urheberrechtsfundamentalistin 
Marielle Gallo Berichterstatterin. 

Sie weist alle Kritik an dem Abkommen zurück und 
bittet den federführenden INTA-Ausschuss, dem Parlament die Zustimmung vorzuschlagen.

Überzeugt Eure Abgeordneten im Rechtsausschuss, diese Stellungnahme abzulehnen!

Die Abstimmungen in den Ausschüssen können 
am 31. Mai ab 10:00 Uhr hier live verfolgt werden. 

Weitere Infos und Argumente gibt es auf unserer Kampagnenseite und hier in diesen FAQ zu ACTA.



   Piratenpartei    [Ben]    gesehen um 18:40 Uhr

Kein Schildbürgerstreich... :)




  Piratenpartei Thüringen gelesen um 17:00 Uhr 

Schon jetzt ist das Netz kein "Rechtsfreier Raum". 

Wir brauchen keine weiteren Einschränkungen. 

Auch wenn hierzulande Meinungsfreiheit garantiert 
ist, so gibt es Grenzen, wo das Strafrecht greift.

Gerichtsurteil: 

Zwei Wochen Arrest für 
Lynchaufruf auf Facebookwww.heise.de


Link:   


 heise online

Weil er auf Facebook zum Lynchmord an einem Verdächtigen in einem Mordfall aufgerufen hatte, 
muss ein 18-Jähriger zwei Monate in den 
Jugendarrest. 

Der Richter bezeichnete das Urteil als Warnschuss.


Weil er auf Facebook zur Lynchjustiz aufgerufen 
hat, muss ein 18-Jähriger aus Emden zwei Wochen 
in den Jugendarrest. 

Nach der Inhaftierung eines Verdächtigen im Fall 
der ermordeten Lena in Emden hatte er auf seinem 
Profil dazu aufgerufen, die Polizeiwache zu stürmen, 
um den Inhaftierten zu töten. 

Vor der Dienststelle versammelten sich später 
auch wirklich Dutzende Personen, die Polizei hat 
aber Berichten widersprochen, die die Menge einen Lynchmob nannten. 

Es konnte auch nicht festgestellt werden, ob sie 
dem Aufruf gefolgt oder aus Neugier gekommen 
waren. 

Einen Tag später hatte sich die Unschuld des
Inhaftierten herausgestellt.

Unter dem Aufruf des nun Verurteilten hatten 
insgesamt 33 Nutzer auf "Gefällt mir" geklickt. 

Auch wenn er sich nur wichtig machen wollte, so 
dürfe aber niemand das Recht in eigene Hände 
nehmen oder das staatliche Gewaltmonopol sowie 
die Unschuldsvermutung in Frage stellen, erklärte Oberstaatsanwalt Klaus Visser.

Nach der Urteilsverkündung im 
Jugendschöffengericht Emden meinte Richter 
Günther Bergholz, man wolle kein Exempel 
statuieren. 

Für den Angeklagten solle das Urteil ein 
"Warnschuss vor den Bug" sein und so etwas 
dürfe nicht wieder vorkommen. 

Zu Gute hielt er ihm seine Entschuldigung bei 
dem Opfer, dem er außerdem ein Geschenk 
gemacht habe. Der Angeklagte selbst gestand 
ein, er habe "Bockmist" gebaut und es tue ihm 
sehr Leid.

Der Anwalt Udo Vetter weist im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa darauf hin, dass der Fall 
zeige, wie man im Internet Kräfte bündeln könne, die sich im richtigen Leben negativ auswirken. 

Auch wenn hierzulande Meinungsfreiheit garantiert 
ist, so gebe es da Grenzen, wo das Strafrecht greift. 

Diese seien zum Beispiel beim Aufruf zu Straftaten erreicht. Appelle wie "Zündet Autos an!" oder 
"Werft Molotowcocktails!" seien zur Überraschung 
vieler verboten. 

Wichtig sei dabei nicht, ob der Aufrufer es ernst 
meint, sondern ob es der Empfänger ernst nehmen 
kann oder muss.
Vetter plädiert dafür, im Internet nur das zu erzählen,
was man auch beim Bäcker erzählen würde. 

Das Internet sei kein rechtsfreier Raum in dem 
man anonym kommuniziere. Außerdem müsse 
man ein Gefühl für die Persönlichkeitsrechte 
anderer entwickeln. 

(mit Material von dpa) / (mho)

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