Mittwoch, 5. September 2012


Duda News Dienstag, 03.09.2012


    Marcel Duda

Deutschland hat ein 2-Klassen-
Gesundheitssystem. 

Welch große Überraschung! 
#Organspende  

Link: 




    Marcel Duda 

Die @tazgezwitscher schreibt über den 
ersten weiblichen Referee in der @nfl . #ilike  


Bild: reuters

Shannon Eastin (r.) profitiert 
vom Streik, die Spieler wollen 
ihre Schiris zurück. 




Es war nur ein bedingtes Zeichen von 
Fortschrittsgeist, als Shannon Eastin 
am 9. August das Football-Stadion in 
San Diego betrat, den Pferdeschwanz 
versteckt unter einer schwarzen Schirmmütze. 

Die Fachwelt rieb sich verwundert die Augen. 

92 Jahre nach der Gründung der 
National Football League (NFL) stand zum 
ersten Mal eine Frau im Schiedsrichterteam 
auf dem Feld, und dann war es noch eine, 
die bislang maximal in niederklassigen 
College-Ligen eingesetzt worden war.

Tatsächlich ist die 42-Jährige nicht auf 
Grund ihres herausragenden Rufs in die 
Eliteklasse gerutscht. 

Vielmehr ist ihre Nominierung nur eine 
Randnotiz im Arbeitskampf zwischen der 
NFL und ihren Schiedsrichtern. 

Die Auseinandersetzung hält die wichtigste Football-Liga der Welt derzeit in Atem. 

Beide Parteien verhandeln seit Monaten, 
ohne auch nur einen Zentimeter Raumgewinn 
verbuchen zu können.

Wie schon im letzten Tarifstreit im Jahr 2001 
sperrte die NFL alle regulären Schiedsrichter vorübergehend und rief sich ein Team aus niederklassigen High-School- und 
College-Referees zusammen – darunter 
auch Shannon Eastin. 

Für drei Wochen der Pre-Season sollten 
die Amateure zunächst einspringen, doch 
nachdem am vergangenen Wochenende 
die letzte Verhandlungsrunde erfolglos blieb, 
steigt heute auch das Eröffnungsspiel der 
93. Saison ohne NFL-erfahrene Referees.


Zum Ende der vergangenen Saison ist der 
Tarifvertrag der Referees ausgelaufen. 

Seitdem tobt ein erbitterter Streit um Honorare, Rentenansprüche und Fahrtkostenentschädigungen. 

Es geht um mehr als Geld allein. 

Zwar feilscht die Schiedsrichtergewerkschaft 
NFLRA durchaus um höhere Bezüge und 
fordert ein reformiertes Rentensystem sowie 
eine Anpassung der Gehälter an die der 
anderen wichtigen US-Profiligen NBA, NHL 
und MLB; doch dahinter steckt Substanzielleres. 

Denn die NFL spielt mit dem Gedanken, als letzte 
der US-Profiligen zumindest teilweise auf 
professionelle Vollzeit-Schiedsrichter umzustellen.
Profis wünschen sich 
ihre alten Schiris zurück
Bislang leiten – ähnlich wie in der 
Fußball-Bundesliga – Ärzte, Anwälte 
oder Ingenieure im Nebenberuf die Spiele. 

Die NFL möchte nun mit drei Teams aus 
Profi-Schiedsrichtern die Teilzeit-Referees 
entlasten und mehr Kapazitäten haben, 
um sie intensiver auszubilden. 

Die Gewerkschaft will das aber nur hinnehmen, 
falls den Teilzeit-Schiedsrichtern garantiert wird, 
auch im vergrößerten Schiedsrichter-Stab 
dasselbe Geld zu bekommen.

Nach Informationen der New York Times trennen insgesamt vier Millionen Dollar die Parteien von 
einem Vertragsabschluss. 

Eine Einigung ist nach Einschätzungen aller 
Beteiligter in naher Zukunft nicht zu erwarten. 

Die Profis, die vor der vergangenen Saison 
ebenfalls über vier Monate mit der NFL um 
ihre Verträge gestritten hatten, aber auch 
Vereinsfunktionäre und Trainer sind 
gleichermaßen genervt von den 
stockenden Verhandlungen.

Schon nach den ersten Spielen der 
Vorbereitung äußerten sie scharfe Kritik an 
den Ersatz-Schiedsrichtern, die von Spieltempo 
und -komplexität sichtlich überfordert waren 
und zahlreiche Fehlentscheidungen produzierten. 

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mich 
irgendwann freuen würde, einen Referee 
aus dem letzten Jahr wiederzusehen“, sagte 
New-York-Giants-Wide-Receiver Victor Cruz. 

„Wenn jedoch bald einer auftaucht, 
schüttle ich seine Hand und sage: 
’Danke, dass du wieder da bist.‘“
USA Today widmete dem ersten Spiel 
von Shannon Eastin übrigens eine 
ausführliche Berichterstattung. 

Das Urteil des Blattes: 

Anders als der Großteil ihrer Aushilfskollegen 
zeigte sie eine fehlerfreie Leistung.

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