Piraten News aus Deutschland:
Teil 1: Piraten fallen hinter Grüne zurück
Forsa-Umfrage
Nerz und Schlömer: Umfragehoch vorerst beendet.
Wochenlang ging es für die Piraten steil bergauf.
Nun verlieren die Polit-Newcomer offenbar an Zustimmung.
In einer Forsa-Umfrage büßen sie zwei Prozentpunkte ein und landen mit 11 Prozent wieder hinter den Grünen.
Die Liberalen rutschen erneut unter die Fünfprozenthürde.
Hamburg - Der Höhenflug der Piratenpartei
ist einer
Forsa-Umfrage zufolge vorerst vorbei.
In dem am Mittwoch
veröffentlichten Wahltrend von "Stern" und RTL büßen die Piraten im
Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte ein und kommen in der
Wählergunst nur noch auf 11 Prozent.
Sie liegen damit wieder knapp
hinter den Grünen, die unverändert 12 Prozent erreichen.
Forsa bringt die Entwicklung mit der kritischen Diskussion innerhalb der
Piratenpartei über eine Abgrenzung gegen Rechtsradikale in Verbindung.
Der Wahltrend wurde allerdings vor dem Parteitag am vergangenen Wochenende erhoben wurde, auf dem sich die Piraten klar von Rechtsextremisten distanzierten.
Der FDP hat ihr Parteitag laut Umfrage nicht
den erhofften Schub gebracht.
Union und FDP kommen damit zusammen zwar auf 40 Prozent, die FDP wäre
bei diesem Ergebnis aber nicht mehr im Bundestag vertreten.
SPD und Grüne kommen gemeinsam auf 37 Prozent.
Gabriel schließt eine Koalition mit der Piratenpartei nicht
grundsätzlich aus.
"Es gibt sicher Gemeinsamkeiten, aber auch große
Unterschiede - etwa beim Thema Urheberrecht", sagte Gabriel der Zeitung
"Die Welt".
Ob die Piraten ein möglicher Partner der SPD werden, werde
sich rasch zeigen.
"Die Piraten sind eine sehr junge Partei.
Das muss
sich entwickeln."
Der schwindende Rückhalt für die amtierende Regierung zeigt
sich demnach
auch bei der Frage nach dem bevorzugten Bündnis:
Nur noch 30 Prozent
wünschen sich eine rot-grüne Koalition.
Im März waren es noch 40
Prozent. Eine Mehrheit von
36 Prozent der Befragten spricht sich nach
Angaben des Umfrageinstituts inzwischen für eine große Koalition von
SPD
und CDU aus.
Wer den ganzen Artikel verfolgen will:
Kann das unter dem Link:
Teil 2: Polit Senioren
Link zum Artikel: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,829431,00.html
Offensichtlich werden Ältere Menschen zukünftig in unserer Gesellschaft nicht nur für die Werbung neu entdeckt.
Auch Parteien greifen gerne auf den Erfahrungsschatz der Älteren zurück.
Sie wären auch dumm, wenn sie es nicht täten.
Sie sind längst nicht mehr nur die Pensionäre,
die auf dem Sofa zu Hause sitzen, Politik verdrossen sind, die mit ihrem Leben abgeschlossen haben, die durch nichts mehr zu begeistern sind außer durch Sonderangebote und Rabattmarken.
Polit-Senioren
Aufmarsch der Jung gebliebenen Alten Piraten
Von Katharina Fuhrin, München
Katharina FuhrinSie haben Ideen, sie haben Zeit, sie wollen etwas bewegen:
Die Piratenpartei zieht immer mehr Ältere an. In der "AG Senioren" finden sich Alt-68er, Manager und Betriebsräte. Und um was geht es ihnen? Beispielsweise um Freiheit, Umwelt und Rentenrevolution.
Kaum zu glauben: Jetzt haben nicht nur die Alt-Parteien, sondern auch die Piraten ihren Senioren-Stammtisch.
In der Geschäftsstelle der Partei
im Münchner Norden trifft sich regelmäßig die "Arbeitsgruppe 60+".
Ein
bisschen anders als bei SPD und CDU beispielsweise geht es da aber schon
zu.
Neuankömmlinge werden erst einmal in das Geheimnis des Piratenpads
eingeweiht, jener Mitmachplattform im Netz, auf die die Partei so stolz
ist.
"Das Piratenpad ist eine Art Arbeitsblatt", erklärt Herbert, 65.
Jeder kann an diesem Dokument mitschreiben, es ist immer online
zugänglich.
Praktisch findet das Pirat Mauri, 56.
Er kann seine Ideen direkt
einfügen.
Anwesenheit beim Senioren-Stammtisch ist keine Pflicht mehr.
Parteifreundin Freia, 57, erzählt, sie lese Ergänzungen auch dann, wenn
sie daheim auf ihre Enkel aufpasst.
Zunehmend engagieren sich auch Ältere wie Herbert, Mauri und Freia aus
München für die neue Partei.
Die Münchner "AG 60+" ist die Keimzelle
einer neuen AG Senioren, die bundesweit wachsen soll.
Gegen Personenkult und Hinterzimmergeklüngel
Nachnamen spielen auch unter Senior-Piraten keine Rolle.
Duzen ist
Pflicht - und alle Einträge bleiben ohnehin anonym.
Daher weiß beim
Stammtisch plötzlich niemand, von wem der Satz unter dem Punkt
"Positionen" ins Piratenpad eingetragen wurde:
"Senioren kennen sich in
der Politik meist besser aus als junge Menschen."
Dieser Satz erscheint den Alt-Piraten nicht ganz unproblematisch.
Die Gruppe diskutiert.
Im Raum nebenan sitzen junge Menschen.
Wollen sich die Alten mit denen anlegen?
Bescheiden einigt sich die AG auf die Aussage:
"Wir sind nicht unbedingt besser, aber wir sind gelassener geworden."
"Bei den Piraten sieht man sofort, was man tut, das begeistert immer
mehr ältere Menschen", sagt Manfred, 54, der auch Beisitzer im
Bezirksvorstand Oberbayern ist.
"Wir haben das Internet erfunden!"
Die Senioren wollen das Parteiprogramm auf eine breitere Basis stellen.
Zu Umwelt und Bildung wollen sie Positionen erarbeiten, zu Gesundheits- und Arbeitsmarktpolitik und zur Infrastruktur im Alter.
Besonders am
Herzen liegt ihnen die Revolution des Rentensystems, ein erstes
Positionspapier dazu ist auf dem Landesparteitag in Straubing gerade
verabschiedet worden.
Fast jede Woche haben die Senioren zwar einen Experten zu Gast,
aber bei
ihrer Meinungsbildung nutzen sie sämtliche Instrumente,
die sich
innerhalb der Partei etabliert haben.
Das Konferenz-Programm Mumble, die Plattform
Liquid Feedback und natürlich die Pads.
Berührungsängste mit der virtuellen Welt gibt es nicht.
"Warum auch?
"Die meisten Menschen um die 60 haben doch mindestens zehn Jahre
beruflich mit dem Internet gearbeitet.
Die Jungen denken immer, sie
hätten das Internet erfunden.
Dabei waren das doch wir!"
Langhans spendete Honorar vom Dschungelcamp
Die Beziehung zu den jüngeren Parteifreunden ist ausgezeichnet, sagen die Senioren.
Die Mittzwanziger erklären gerne, was es eigentlich mit
Online-Tauschbörsen auf sich hat und warum so hitzig
über das Urheberrecht diskutiert wird, was nicht unbedingt
zum Kern-Programm der Senioren gehört.
Dafür bringen die ihr Know-how aus mehreren Jahrzehnten Berufserfahrung ein.
Dieter zum Beispiel ist Unternehmensberater und Experte im Berechnen von Finanzierungsmodellen, Herbert war lange Zeit im Betriebsrat und kennt sich mit sozialer Vorsorge aus.
Unter der Piratenflagge sei endlich möglich, was damals in den sechziger Jahren bei der Studentenrevolte alle gefordert haben, sagt Manfred. Das gefällt den Alten.
Wer mehr zu dem Thema erfahren will, der folge
Dann willkommen bei uns ihr rüstigen Piraten.
Die "Piraten News" reisen nicht ab.
Teil 3: Radikalismus Streit
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