Sport News Freitag, 10.08.2012
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Playoffs in der Europa League
Harte Lose für VfB und 96
Der VfB Stuttgart spielt in den Playoffs zur Europa League gegen Dynamo Moskau, Hannover 96 trifft auf Slask Breslau.
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia
Die beiden deutschen Vertreter VfB Stuttgart und Hannover 96 haben
für die Playoffs zur Europa League Gegner harte Lose erhalten. Der VfB
trifft auf den russischen Vertreter Dynamo Moskau, Hannover 96 spielt
gegen Slask Breslau aus Polen. Die Partien finden am 23. (Hinspiele) und
am 30. August statt. Die Sieger der Playoff-Duelle qualifizieren sich
für die Gruppenphase, die am 20. September beginnt. Das Endspiel steigt
am 15. Mai 2013 in Amsterdam.
Dem VfB stehen damit zwei Duelle mit seinem früheren Stürmer Kevin
Kuranyi bevor. "Das ist ein Hammer-Los, der schwerste Gegner in unserem
Lostopf. Da erwartet uns eine interessante Aufgabe", sagte VfB-Trainer
Bruno Labbadia. "Aber wir wollen unbedingt die Gruppenphase erreichen."
Kevin Kuranyi freut sich offenbar auf das Spiel. "Ein Spiel gegen den
VfB - das ist überragend", sagte der 30-jährige Stürmer. Seine Moskauer
hatten sich mit 2:2 und 5:0 gegen den schottischen Vertreter Dundee
United für die Play-Offs qualifiziert. "Das ist ein kleines Heimspiel
für mich", sagte Kuranyi. "Bei diesem Spiel werden viele Freunde und
Verwandte von mir im Stadion sein."
Slomka: "Anspruchsvolle Aufgabe"
Sollte sich Hannover 96 gegen Breslau durchsetzen, steht der Klub zum
zweiten Mal in Serie in der Gruppenphase der Europa League. In der
Vorsaison hatte Hannover das Viertelfinale erreicht. "Die Aufgabe ist
anspruchsvoll. Breslau stand als polnischer Meister vor dem Einzug in
die Champions League, hatte aber gegen Helsingborg aus Schweden das
Nachsehen", sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka.
Stuttgart kam als Tabellensechster der Bundesliga in die 4.
Qualifikationsrunde, Hannover 96 war als Tabellensiebter bereits in der
3. Runde eingestiegen. Die Qualifikation für die Playoffs hatten die
Niedersachsen souverän gegen St. Patrick's Athletic (3:0, 2:0) erreicht.
Bayer Leverkusen ist als Fünfter der Bundesliga direkt für die
Gruppenphase qualifiziert.
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Playoffs in der Champions League
Gladbach trifft auf Dynamo Kiew
Borussia Mönchengladbach trifft in den Playoffs zur Gruppenphase der Champions League auf Dynamo Kiew.
Gladbachs Trainer Lucien Favre
Das ergab die Auslosung am Sitz des europäischen Fußballverbandes
UEFA im schweizerischen Nyon. Sollte sich der Bundesligavierte
durchsetzen, darf er erstmals in seiner Vereinsgeschichte an den
Gruppenspielen der Champions League teilnehmen. Gladbach genießt am 21.
August zunächst Heimrecht und muss am 29. August in der Ukraine
antreten. Gegen Kiew gab es in der Saison 1976/77 bereits ein
Kräftemessen zwischen beiden Klubs im Halbfinale des
Landesmeisterwettbewerbs, das die Gladbacher für sich entschieden (0:1,
2:0). Im Endspiel scheiterte Gladbach dann allerdings am FC Liverpool
(1:3).
Bonhof: "Ich bin erschüttert"
Vize-Präsident Rainer Bonhof gefällt das Los offenbar nicht: "Ich bin
erschüttert. Das wird eine Herausforderung für unsere Spieler. Aber wir
nehmen diese Herausforderung an. Es wäre schön, wenn wir das
i-Tüpfelchen setzen und uns für die Gruppenphase qualifizieren könnten."
Auch Rolf Königs hatte andere Vorstellungen. "Ich stimme mit den Fans
überein: Wir hatten uns Athen oder Kopenhagen als Gegner gewünscht. Wir
werden aber damit fertig. Das ist der schwerste Gegner, der im Topf
war", sagte Borussias Präsident.
In Kiew spielt mit dem Brasilianer Raffael ein Ex-Bundesliga-Profi.
Der Südamerikaner stand zuletzt bei Absteiger Hertha BSC unter Vertrag
und war erst vor kurzem nach Kiew gewechselt. Auch der Kroate Niko
Kranjcar spielt dort. Für seinen Stammklub Dynamo spielte zuletzt noch
Ukraines Superstar Andrej Schewtschenko. Der Torjäger beendete seine
Karriere nach der EURO 2012 in seinem Heimatland und wechselt in die
Politik. Als großes Handicap könnte sich für die Borussia die fehlende
Spielpraxis erweisen, denn das Hinspiel im Borussia-Park findet vor dem
Bundesligastart (24. August) statt. Kiew ist dagegen schon in der
Meisterschaft und liegt nach vier Siegen in den ersten vier Spielen auf
Tabellenplatz zwei hinter Schachtjor Donezk. Kiew gewann 1975 und 1986
den Europapokal der Pokalsieger und war jeweils 13 Mal Meister der
Sowjetunion und der Ukraine.
Erstes Europapokalspiel für Gladbach seit 1996
Für die Gladbacher ist das Spiel der Start in die erste
Europaokalsaison seit 16 Jahren. 1996 scheiterte Borussia in der 2.
Runde des UEFA-Pokals am AS Monaco, nachdem die Mannschaft zuvor
sensationell Arsenal aus dem Wettbewerb geworfen hatte.
Für die Gruppenphase der Champions League bereits qualifiziert sind
der deutsche Meister Borussia Dortmund, Vizemeister Bayern München und
Schalke 04 als Dritter der vergangenen Bundesliga-Saison.
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dpa/sid/nch
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Stand: 10.08.2012,
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Olympische Wettkämpfe
Die Highlights am Freitag
Gleich am Morgen müssen die
Taekwondo-Kampfsportler hellwach sein: Ab 10.00 Uhr stehen die
Achtelfinals an. Bei den Frauen werden in der Klasse bis 67 Kilogramm,
bei den Männern in der Klasse bis 80 Kilogramm die besten Acht gesucht.
Gute Chancen auf ein Weiterkommen hat die Südkoreanerin Hwang Kyung-Seon
(li.). Die 26-jährige Olympiasiegerin von 2008 und zweifache
Weltmeisterin ist bei ihrer dritten Olympiateilnahme eine der
Favoritinnen.
Bei den Männern in dem Vollkontaktsport,
bei dem es unter anderem darauf ankommt, den Kopf des Gegners zu
treffen, hofft der Italiener Mauro Sarmiento auf ein Weiterkommen. Der
Zweite von Peking und EM-Dritte von 2008, kam in den letzten beiden
Jahren bei Welt- und Europameisterschaften zwar jeweils nur auf Rang
fünf. Ein Geheimfavorit bleibt der Mann aus der Nähe von Neapel, der am
Freitag seinen 29. Geburtstag feiert, aber dennoch.
Ab etwa 10.30 Uhr gehen die Rennkanuten
auf dem Dorney Lake in Eton ins Wasser. Die bisher nicht-olympische
200-Meter-Distanz ist jetzt olympisch, in den Kajaks im Einer und Zweier
sowie bei den Einer-Canadiern finden am Freitag die Vorläufe und die
Halbfinals statt. Aus deutscher Sicht kann sich Ronald Rauhe im Kajak
sogar Medaillenhoffnungen machen. Der WM-Dritte von 2011 und EM-Zweite
aus diesem Jahr ist einer der Mitfavoriten. Im Zweier ist Rauhe bereits
mit einem kompletten Medaillenset ausgestattet, nun soll es auch im
Einer soweit sein.
Auch der Serbe Marko Novakovic zählt zu
den Favoriten im Einer-Kajak. Der Überraschungs-Europameister von Juni
in Zagreb geht im zweiten Vorlauf an den Start. Rauhe startet im dritten
Vorlauf.
Im Canadier über 200 m hofft
1.000-Meter-Olympiasieger Sebastian Brendel auf ein Weiterkommen. Der
24-jährige Potsdamer ist zwar eher ein Spezialist für die längeren
Strecken. Nun will er auch auf der kurzen Strecke zünden. Immerhin holte
er mit der 200-m-Staffel bereits WM-Bronze 2011.
Der Topfavorit in der Disziplin kommt
aber aus Aserbaidschan. Valentin Demyanenko ist ein richtiger
200-Meter-Experte. Der 28-jährige vielfache Welt- und Europameister will
nun beim ersten Olympiastart seine Karriere krönen.
Auch Freiwasserschwimmer Thomas Lurz kann
seine Karriere krönen. Der 32-Jährige hat gute Chancen, als einziger
Starter des DSV eine Medaille zu gewinnen. Beim Zehn-Kilometer-Rennen im
See des Hyde-Parks ist der Würzburger einer der Top-Favoriten. Der
zehnfache Weltmeister gewann vor vier Jahren bereits Olympia-Bronze. Nun
soll es Gold werden. Der Wettkampf im "Entenwasser" startet um 13.00
Uhr, knapp zwei Stunden später wissen wir dann, wer der neue Champion
ist.
Apropos Wasser: Im Team-Wettkampf im
Synchronschwimmen der Frauen werden am Freitag ebenfalls Medaillen
vergeben. Russland, Olympiasieger von 2008, ist erneut Topfavorit. Mit
im Team unter anderem die Duett-Olympiasiegerinnen Natalia Ischchenko
(li.) und Swetlana Romaschina.
Und auch Betty Heidler kann sich eine
Krone aufsetzen. Die Hammerwurf-Weltrekordlerin will bei ihrer dritten
Olympiateilnahme ihre erste Medaille. Der 28-Jährigen reichte bei der
Qualifikation ein Versuch (74,44 m) für die Finalteilnahme. Nachdem sie
bei der EM in Helsinki noch unglücklich im Vorkampf gescheitert war,
greift die frühere Welt- und Europameisterin nun wieder an. Stärkste
Gegnerin ist sicher die Polin Anita Wlodarczyk. Die Europameisterin warf
in der Quali am Mittwoch mit 75,68 m die Bestweite. Das
Hammerwurf-Finale ist Freitag für 20.35 Uhr angesetzt.
Eine Medaille ist auch im Stabhochsprung
für die deutschen Männer drin. Nachdem die Frauen leer ausgegangen
waren, wollen es Björn Otto (im Bild), Raphael Holzdeppe und Malte Mohr
besser machen. Otto hat als EM-Zweiter im Finale ab 20.00 Uhr die besten
Chancen aus dem DLV-Trio. Mit zwei Goldmedaillen aus diesem Jahr ist
aber der Franzose Renaud Lavillenie Topfavorit. Der nur 1,76 Meter große
Mann feierte den EM- und Hallen-WM-Titel.
Am Freitag wird auch in zwei Sprint- und
zwei Mittelstrecken-Distanzen Edelmetall vergeben. Über die 4x100 Meter
der Frauen geht das Quartett aus den USA neben der Staffel aus Jamaika
als Gold-Favorit an den Start. Die Jamaikanerinnen um Shelly-Ann
Fraser-Pryce holten zwar im 100-Meter-Finale Gold und Bronze. Das
US-Team um Silbermedaillengewinnerin Carmelita Jeter (im Bild) bot in
dem Rennen aber mit drei Finalteilnehmerinnen die bessere
Mannschaftsleistung.
In der 4x400-Meter-Staffel der Männer
kann Trinidad und Tobago auf die erste Goldmedaille hoffen. Das Quartett
um den 400-Meter-Dritten Lalonde Gordon lief in dieser Saison in
3:00,45 Minuten Jahresbestleistung. Im Olympiafinale wird aber dennoch
eine Steigerung zum Sieg nötig sein.
Über 5.000 m bei den Frauen dürfte der
Titel an Tirunesh Dibaba aus Äthiopien gehen. Die
10.000-Meter-Olympiasiegerin lief in der Qualifikation die Bestzeit.
Bereits 2008 gewann die 27-jährige mehrfache Weltmeisterin Gold über
5.000 und 10.000 Meter.
Über 1.500 Meter hatte auch die
Regensburgerin Corinna Harrer auf einen Start am Freitag gehofft. Die
21-Jährige schied als Siebte ihres Halbfinals am Mittwoch aber knapp
aus. Die beste Zeit lief die Äthiopierin Abeba Aregawi (re.). Die
22-Jährige könnte ihre erste Medaille bei einer Großveranstaltung
gewinnen.
Bereits am Nachmittag wird es richtig
spektakulär: Im BMX werden erst die Halbfinals ausgefahren, ab 17.30 Uhr
geht es dann um die Medaillen. Nicht mit dabei sind die deutschen
Fahrer Luis Brethauer und Maik Baier, die bei der olympischen Premiere
der Sportart im Viertelfinale am Donnerstag ausgeschieden sind.
Bei den Frauen ist Vize-Olympiasiegerin von 2008, Laetitia LeCorguille aus Frankreich, eine der aussichtsreichsten Fahrerinnen.
Hart zur Sache geht es auch im Ringen.
Die Medaillen werden in zwei Freistilklassen vergeben. Der Bulgare
Radoslav Maronov Velikov (unten) wurde 2008 Olympia-Dritter und ist
Vize-Weltmeister. Weil sowohl der Olympiasieger als auch der –zweite von
2008 fehlen und auch Weltmeister Victor Lebedew aus Russland nicht am
Start ist, darf Velikov auf eine Medaille hoffen.
In der Klasse bis 74 Kilogramm hat der
US-Amerikaner Jordan Burroughs (oben) 2011 alle großen Kämpfe gewonnen.
Er gilt damit als große US-Hoffnung für die Olympischen Spiele.
Aber wir haben noch eine deutsche
Medaillenhoffnung: Sascha Klein aus Riesa hofft auf seine erste
olympische Einzelmedaille. Der 26-Jährige gewann 2008 bereits Silber im
Synchronspringen vom Turm. Bei der EM in diesem Jahr musste er wegen
einer Ellenbogenverletzung teilweise aussetzen, in London ist der
WM-Dritte aber wieder fit.
Gold wird aber wahrscheinlich wieder an China gehen. Bo Qui hat beste Chancen.
Bei den Hockey-Damen geht es um Gold. Die
deutschen "Danas" haben nichts mit der Titelvergabe zu tun, sie wurden
Siebte. Im Finale (21.00 Uhr) treffen die Niederlande und Argentinien
aufeinander.
Titel werden auch im Segeln vergeben. Die
deutschen 470er-Starterinnen Frederike Belcher (li.) und Kathrin
Kadelbach dürften mit der Medaillenvergabe nichts zu tun haben. Im
Finale bei den Männern, das wegen einer Flaute am Donnerstag auf Freitag
verschoben wurde, sind keine deutschen Segler dabei.
Bei der Segel-Premiere in der olympischen
Kielbootklasse Elliott 6 M geht es um die Finalteilnahme. Das
australische Trio Olivia Price/Nina Curtis/Lucinda Whitty ist klarer
Favorit.
Die letzten Wettkämpfe am Freitag finden
in den Kampfsportarten Boxen und Taekwondo statt. Im Superschwergewicht
der Boxer kämpft Peking-Olympiasieger Roberto Cammarelle (li.) aus
Italien dabei um die Finalteilnahme.
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Silber im Serpentine Lake
Silber - Thomas Lurz hat im 10-km-Freiwasser-Schwimmen die erhoffte
Medaille gewonnen.
Besser als der deutsche Top-Ausdauer-Schwimmer
war
nur Oussama Mellouli aus Tunesien. [olympia]
London inTeam
Kunst und Körperkult:
Athleten lieben Tattoos
Von Bettina Lenner, sportschau.de
Farbenfroh: Stabhochspringerin Martina Strutz.
Martina Strutz hat ein wenig den Überblick verloren. Nicht in
sportlicher Hinsicht etwa. In London sicherte sich die
Vize-Weltmeisterin im Stabhochsprung nach einer durchwachsenen Saison
immerhin Platz fünf. Die Schwerinerin weiß schlichtweg nicht mehr, wie
viele Tattoos ihren nur 159 Zentimeter langen Körper zieren. "Ich war
mal bei acht, aber in diesem Jahr ist es etwas mehr geworden. Deshalb
weiß ich gar nicht genau, wie viele es sind. Ich müsste wirklich mal
wieder intensiv zählen", überlegte die EM-Zweite am Rande der
Olympischen Spiele.
Die Tattoos der Olympia-Starter
US-Superstar LeBron James ist gefühlt
eine lebende Litfaßsäule. Der derzeit wohl beste Basketballer der Welt
trägt unter anderem die Telefon-Vorwahl seiner Heimatstadt Akron/Ohio
(330) am Unterarm und den Schriftzug "Chosen1" (der Auserwählte) auf dem
breiten Rücken.
Auch seine Teamkollegen Deron Williams ...
... und Tyson Chandler pflegen den Körperkult.
Anna Luna prangt auf dem sehnigen Unterarm von Andre Greipel - der Name der kleinen Tochter des deutschen Radstars.
Familienverbunden zeigt sich auch Martina
Strutz. Für jedes Familienmitglied trägt die Stabhochspringerin einen
Stern am Oberarm. Die Olympia-Fünfte hat allerdings ein wenig die
Übersicht über ihre zahlreichen Tattoos verloren. "Ich müsste sie mal
wieder zählen", so die Vize-Weltmeisterin aus Schwerin.
Bei ihrem Disziplin-Kollegen Raphael Holzdeppe weiß jeder gleich, worum es bei ihm geht.
Hochspringerin Ariane Friedrich will den
Tiger rauslassen. Das gelang zuletzt nicht immer. Auch nicht bei
Olympia: Knappes Aus in der Qualifikation.
Julia Görges ist einer der neuen Sterne am deutschen Tennishimmel und mag es ganz dezent.
400-m-Staffelläuferin Janin Lindenberg setzt ebenso auf kluge Sprüche ...
... wie US-Siebenkämpferin Chantae McMillan, ...
... der britische Brustschwimmer Andrew Willis ...
... und Deutschlands neuer Turnheld
Marcel Nguyen. Der zweifache Silbermedaillen-Gewinner ließ sich den Satz
"Pain ist temporary, pride is forever" (Der Schmerz geht vorüber, der
Ruhm bleibt) Anfang Mai quer über den oberen Brustbereich stechen, ...
... überschminkt das Tattoo aber beim Wettkampf "aus ästhetischen Gründen".
Auch der Amerikaner Nick Symmonds
versteckte seinen Körperschmuck am linken Oberarm während seines
800-m-Laufs, weil dort der Name einer Werbe- und Design-Agentur prangt.
Individuelle Werbung ist bei Olympia aber verboten.
Häufigstes Motiv sind in London die olympischen Ringe.
Die Hamburger Schwimm-Brüder Markus (r.)
und Steffen Deibler haben schon nach Peking 2008 dasselbe Motiv, aber
unterschiedliche Stellen am Körper gewählt.
Auch die US-Superstars Michael Phelps ...
... und Ryan Lochte setzen auf den Klassiker.
Jede Menge Biss: Lochtes Schulterblatt schmückt zudem ein Krokodil.
Glück muss man haben: Die belgische Schwimmerin Fanny Lecluyse baut auf ein Kleeblatt.
Canadier-Pilot Sideris Tasiadis, der Silber gewann, bevorzugt die Ringe in einer besonders bunten und großflächigen Variante.
Und noch mehr Ringe: Javier Culson aus Puerto Rico, Bronzemedaillen-Gewinner über 400 m Hürden.
Die britische Handballerin Kelsi Fairbrother.
Schwimmerin Sarah Poewe.
Hockey-Spieler Moritz Fürste.
US-Schwimmerin Dana Vollmer, neue Weltrekordlerin über 100 m Schmetterling.
LeBron James eine lebende Litfaßsäule
Doch nicht nur Strutz treibt es gerne bunt. Höher, schneller, weiter:
Auf der Weltbühne Sport besteht nur, wer über gestählte Muskeln und
ausreichend Geltungsdrang verfügt. Und so liegt es wohl in der Natur der
Sache, dass Hochleistungssportler einen Hang zum Körperkult haben. Der
Schriftzug "Chosen1" (der Auserwählte) ziert den mächtigen Rücken von
LeBron James, ist aber nur eins von geschätzt 30 Tattoos, die der
Basketballstar des NBA-Champions Miami Heat als lebende Litfaßsäule
spazieren trägt. Der Legende nach soll der derzeit wohl beste
Basketballer der Welt mit dem berühmten Schriftzug im Kreuz geboren
sein. In Wahrheit ließ sich LeBron James ("Mein Körper ist Kunst") das
Tattoo aber erst stechen, als er das Titelbild der "Sports Illustrated"
zierte und das Magazin seine Story mit der Überschrift "Der Auserwählte"
versah.
Manches bleibt verborgen
Turner Marcel Nguyen übertünchte sein Tattoo während des Wettkampfs.
Doch nicht jeder zeigt in London, was er hat. James' Landsmann Nick
Symmonds musste seinen Körperschmuck gar verstecken. Der 800-m-Läufer
verklebte eine Stelle am linken Oberarm, weil dort der Name einer Werbe-
und Design-Agentur prangt. Das Unternehmen aus Milwaukee hatte sich das
Stückchen Haut gesichert, das Symmonds bei einem Auktionshaus für
11.100 Dollar versteigert hat. Doch individuelle Werbung ist bei Olympia
verboten, und so blieb dem Amerikaner keine Wahl. Deutschlands neuer
Turnstar Marcel Nguyen, der in London zweimal Silber gewann, übertünchte
sein Tattoo während des Wettkampfs "aus ästhetischen Gründen" dagegen
freiwillig mit Make-up. "Pain is temporary, pride is forever" (Der
Schmerz geht vorüber, der Ruhm bleibt für immer) prangt quer über dem
oberen Brustbereich des Unterhachingers, gestochen bei einer
zweieinhalbstündigen Sitzung Anfang Mai.
Die Ringe sind Pflicht
Ohnehin sind der Phantasie bei der Motivwahl keine Grenzen gesetzt.
Auf drahtigen Athletenkörpern finden sich Sterne, Flaggen,
Schriftzeichen, Symbole, Tierkreiszeichen - es gibt fast nichts, das es
nicht gibt. Hochspringerin Ariane Friedrich trägt einen Tiger auf dem
Rücken, Wasserspringerin Christin Steuer eine Lilie am Handgelenk, die
die Zahl zwölf symbolisiert - für das Olympia-Jahr 2012. Klarer Favorit
sind indes die olympischen Ringe, praktisch der salonfähige Dauerbrenner
unter Olympioniken. "Es ist das einzige Tattoo, das dir Eltern
erlauben", sagte die amerikanische Schwimmerin Elizabeth Beisel.
Ausgerechnet der Klassiker fehlt Höhenjägerin Strutz noch in ihrer
umfangreichen Sammlung. Doch was nicht ist, soll noch werden. "Ich
denke, dass sie kommen. Das ist Pflicht, das muss schon sein", findet
die 30-Jährige. Die Investition könnte sich lohnen: In vier Jahren in
Rio will sie wieder am Start sein.
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