Bachmann News Freitag, 03.08.2012
Johanna Bachmann via Nachrichten
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© Rainer Jensen/dpa
Der deutsche Frauen-Achter mit Ruderin
Nadja Drygalla in London
Sport ist Sport, und Politik bleibt Politik.
Neonazis mögen solche
Parolen, harmlos klingend.
Auch der ehemalige Leistungssportler
Michael
Fischer aus Rostock scheint nach dieser Prämisse zu agieren.
Bis vor
wenigen Tagen war er wohl bei den
Olympischen Spielen in London, um
seiner Freundin, der Ruderin Nadja Drygalla, bis zu ihrem Ausscheiden
beizustehen.
Auf Facebook findet sich ein Bild, wie er lächelnd
vor der
berühmten London-Bridge mit den
Olympischen Ringen an der Themse steht.
Auf einem anderen ihm zugeordneten Facebook-
Eintrag heißt es:
"Ich
erfreue mich der Völkerverständigung.
Sitze neben Schwarzen und Pakis in
der Bahn
und helfe Schweizern im Hotel".
Fischers politisches Revier ist ansonsten der
Rostocker Stadtteil
Toitenwinkel.
Er lebt dort zwar nicht, aber das Großwohngebiet
mit
seinen Reihenhäusern und Plattenbauten nutzt
der stämmige Neonazi zur
Agitation.
2011 verkündete Fischer selbstbewusst:
"Gemeinsam
Toitenwinkel verändern!"
Denn als Direktkandidat der NPD war das sein Einsatzgebiet.
Auch als Autor des Neonazi-Portals mup.info
griff er im Juli 2011 dessen "negativ behafteten"
Ruf auf und
verkündete das Image des Stadtteils verbessern zu wollen.
Doch das
Gegenteil war der Fall:
Als sich im Februar zahlreiche couragierte
Rostocker anlässlich des Todestages von
Mehmet Turgut zu einer
Gedenkkundgebung für
die Opfer der rechtsterroristischen NSU-Mordserie trafen, gehörte Fischer zu den Störern.
Grölend und fotografierend stand er am Rand der Veranstaltung.
Humorig nennt er sich selbst "Neonazi-Monster"
Fischer gilt als führender Anhänger der militanten Kameradschaft
"Nationale Sozialisten Rostock"
(NS Rostock).
Deren Style ist der der
martialisch auftretenden Autonomen Nationalisten (AN) mit schwarzem
Block und antikapitalistischem Habitus.
Im Landtagswahlkampf bewarb die NPD ihn als
"Junioren-Vizeweltmeister" im Rudern.
Seit 2007 vertrete er "aktiv seine
Weltanschauung", stellte die Partei den 23-jährigen Partei-Neuling vor.
Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern führen
ihn in der Kartei "PMK
rechts" für politisch
motivierte Kriminalität.
Fischers Mitteilungen aus der Olympia-Stadt London klingen nur
vordergründig moderat:
"Ich habe tatsächlich auch kein Problem
mit den
Briten.
Auch wenn hier einige Denkmäler schon
arg fragwürdig sind."
Humorig bezeichnet sich der dunkelhaarige
Brillenträger auf seiner
Sport-Tourismus-Tour
als "Neonazi-Monster", unterwegs mit der Kamera.
Die sei seine "gefährlichste Waffe".
Zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern gilt der
Neonazi mitnichten als
harmlos.
Dem antifaschistischen Infoportal "Kombinat Fortschritt"
zufolge soll Fischer die Störungs-Aktion
im Februar mit rund 30
überwiegend vermummten Neonazis sogar angeführt haben.
Während sich die
meisten Rechts-Autonomen bedrohlich verteilten, fotografierte er die
Szenerie,
die Fotos tauchten später auf der Homepage der
als militant
geltenden Kameradschaft auf.
Auch sei es dabei zu "Tumulten" mit der
Polizei gekommen und ein Beamter in Zivil wurde von
einer geworfenen
Eisenstange getroffen und verletzt.
Bereits seit einiger Zeit kursierte in Rostock das Gerücht, Michael
Fischer hätte ein besonderes Verhältnis zur Polizei, denn seine
Partnerin sei
nicht nur Sportlerin, sondern auch
Polizeianwärterin in
Güstrow.
Im Polizei-Journal vom März 2008 posierte die
attraktive Drygalla
ausgerechnet mit dem
Schweriner Innenminister Lorenz Caffier
auf einem
Foto.
Der CDU-Politiker ist der Neonazi-Szene verhasst.
Von den
Kameraden ihres Lebensgefährten wurde
er mehrfach als "Kaffer-Lori"
beleidigt.
Innerhalb des Behördenapparates an der Küste
wurde die
Verbindung zwischen der Olympionikin Drygalla und dem Rostocker Neonazi
bald bekannt.
Die beiden sollen eine gemeinsame Wohnung haben. Drygalla
verließ im Herbst 2011 die Landespolizei.
Fischer besucht offensichtlich gern Neonazi-Konzerte.
Im Januar dieses Jahres bekam auch Fischer
berufliche Probleme, als
er an der Universität
Rostock politisch geoutet wurde.
Neben zahlreichen
anderen bekannten Neonazis
hatte sich der Ex-Sportler dort als
Erstsemester
für das Fach Good Governance – Wirtschaft,Gesellschaft und
Recht eingeschrieben.
Nebenher schreibt Fischer als ständiger Autor für
das äußerst rassistische Neonazi-Internetportal mup.info mit Überschriften wie:
"Dann schaffen wir die Demokratie eben ab!"
oder " Wenn die Heimat ausverkauft wird".
Zum Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai in Rostock
folgte er dem Ruf der NPD
und lief hinter dem orangefarbenen Banner seiner Kameradschaft her.
Die
braune Erlebniswelt in Mecklenburg-Vorpommern wird immer bunter.
Nicht
nur Sport bestimmt das Leben des Freundes
der Olympionikin Drygalla.
Michael Fischer geht offensichtlich auch gerne
auf Neonazi-Konzerte.
So
soll er am 10. Dezember das berüchtigte
Thing-Haus in Grevesmühlen
gemeinsam mit
vielen anderen Rechtsextremisten aus der
Region besucht
haben.
Johanna Bachmann hat
Jens Olschewskis Foto geteilt.
Johanna Bachmann viaNachrichten
Link:
REUTERS
Knight-Logo an der Wall Street:
"Nur das Telefon in die Hand nehmen"
Der Polizeiführer Jürgen Schubert ist in Berlin
kein Unbekannter
– und seit Mittwoch einer
der ranghöchsten Polizisten der
Bundesrepublik.
Foto: Promo
Jürgen Schubert rückt an Spitze
der Bundespolizei.
Er war für die Sicherheit von US-Präsidenten
bei deren Berlinbesuchen zuständig, koordinierte
die Polizeieinsätze bei der Loveparade – und
musste vor zwei Jahren wegen seiner Rolle in der sogenannten Ticketaffäre ein hohes Bußgeld zahlen.
Im Rahmen der umstrittenen Rochade bei Bundespolizei und Verfassungsschutzrückte er zum Vizepräsidenten der Bundespolizei auf.
bei deren Berlinbesuchen zuständig, koordinierte
die Polizeieinsätze bei der Loveparade – und
musste vor zwei Jahren wegen seiner Rolle in der sogenannten Ticketaffäre ein hohes Bußgeld zahlen.
Im Rahmen der umstrittenen Rochade bei Bundespolizei und Verfassungsschutzrückte er zum Vizepräsidenten der Bundespolizei auf.
Zuvor war er Inspekteur der Bereitschaftspolizeien
der Länder gewesen.
In Berlin kennen ihn allerdings viele noch aus
einem Zusammenhang, den der Grünen-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland
„unschön“ nennt:
Schubert und vier weiteren Beamten war 2008
von der Berliner Staatsanwaltschaft
Vorteilsannahme im Amt und die Verleitung Untergebener zu einer Straftat vorgeworfen worden.
Kern der „Ticketaffäre“:
Beamte der von Schubert geleiteten Direktion 3 (Wedding, Tiergarten, Mitte) hatten über Jahre
unter anderem vom Veranstalter des
Classic Open Air am Gendarmenmarkt
Gratiskarten verlangt.
Schubert selbst wurde vierfache Vorteilsannahme vorgeworfen, außerdem habe er einmal
„rechtswidrige Taten seiner Untergebenen
geschehen lassen“.
Ein Polizist war im vergangenen Jahr wegen Vorteilsannahme zu sechs Monaten auf
Bewährung verurteilt worden, die Anklagen
gegen seine vier Kollegen wurden gegen
Geldauflagen eingestellt, wie das im Falle einer
vorab als gering eingeschätzten Schuld möglich ist.
Schubert musste 9000 Euro an die Justizkasse
zahlen – „zur Beseitigung des öffentlichen
Interesses an der Verfolgung“, wie es in der
offiziellen Begründung heißt.
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Trotz dieser Affäre haben auch Oppositionspolitiker
wie Wieland „keine Bedenken“ angesichts des Karrieresprungs:
Schubert habe damals schon „genug gebüßt“,
weil er nach der Affäre für den Posten des Berliner Polizeipräsidenten „aus dem Rennen“ war, für den
er zuvor gehandelt worden war, sagt der Grünen-Politiker.
Fachlich sei Schubert „immer einer der
talentiertesten Polizeiführer Berlins“ gewesen.
An der neu zusammengesetzten Spitze der Bundespolizei sei der Berliner im Vergleich zu
seinen Kollegen, die als Referatsleiter ohne Polizeierfahrung aufgestiegen sind, „noch die
beste Besetzung“.
Die Bundespolizei teilte mit, sie kommentiere
den Vorgang nicht, „zumal das Verfahren
bereits seinerzeit eingestellt worden ist“.
Johanna Bachmann via Nachrichten
Link:
http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/08/03/abgeordnetenwatch-de-im-oberstufen-schulbuch-transparenz-helden-oder-netz-aktionismus/
Wer Kristina Schröder auf abgeordnetenwatch.de eine Frage stellt, bekommt darauf
die immer gleiche Antwort
den immer gleichen Antworttext:
die immer gleiche Antwort
den immer gleichen Antworttext:
“Ich werde Ihnen nicht über abgeordnetenwatch.de antworten” – denn:
abgeordnetenwatch.de liegt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht
ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichemDruck zugänglich seien.
Mit diesem standardisierten Schreiben hat es die Bundesfamilienministerin jetzt in ein Schulbuch geschafft. “Internet und Politik” heißt das kürzlich erschienene Lehrwerk des Wochenschau Verlags
für die Sekundarstufe II, das sich im Kapitel
“Watchdogs im Netz” ausführlich mit abgeordnetenwatch.de befasst.
“Transparenz-Helden oder Netz-Aktionismus
ohne Legitimation?” lautet die
Ausgangsfragestellung der Einheit.
Darin werden drei Texte – ohne Kommentierung
durch die Schulbuchmacher – nebeneinander gestellt:
- ein Auszug aus unserem Jahresbericht, in dem wir das Anliegen und die Wirkungsweise von abgeordnetenwatch.de beschreiben (S. 8 und 9),
- besagte Standardantwort von Kristina Schröder,
- dieser Artikel aus dem Tagesspiegel mit dem Titel “CDU-Wiesbaden droht abgeordnetenwatch.de mit Klage” (wahrscheinlich ist es purer Zufall, dass die Schulbuchmacher ausgerechnet diesen Text ausgewählt haben, aber er passt inhaltlich bestens zu Kristina Schröder:
- Die Wiesbadener CDU ist Schröders politische Heimat.)
- Diese Textquellen dienen als Grundlage für eine Unterrichtsdiskussion.
Die Schülerinnen und Schüler sollen u.a.
erörtern,
ob die Argumente der “abgeordnetenwatch.de-Gegner” überzeugend
sind.
Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser?
Hier weitere Beispiele:
Anfragen,
Kritik und Anregungen
nehme ich sehr ernst.
Ich bitte jedoch, die Frage
direkt an mich
zu senden, da in diesem Forum mitunter
sehr pauschale Fragen gestellt werden.
Herr
Gienger möchte mit den Bürgerinnen und
Bürgern seines Wahlkreises
direkt, transparent
und ohne Umwege über Internetseitenbetreiber
kommunizieren.
In den vergangenen Jahren hat Herr Gienger, wie
viele
seiner Kollegen auch, die Erfahrung gemacht,
dass die anonyme Form der Kommunikation über
eine Internetplattform weder die Bürger noch ihn
als Abgeordneten zufriedenstellt.
Ich ziehe es grundsätzlich vor, persönlich zu
antworten, weil viele Probleme im direkten Kontakt deutlich besser geklärt werden können — nicht
jede Frage eignet sich für eine öffentliche
Diskussion.
Ich
möchte auch Ihnen gegenüber betonen,
dass der Kontakt zu den
Bürgerinnen und
Bürgern aus meinem Wahlkreis mir sehr wichtig
ist und
ich auch nicht einem kritischen Dialog
aus dem Weg gehen
möchte.
Zum direkten Kontakt gehört für mich aber auch,
dass mir die
wesentlichen Daten – also zumindest
Name, Anschrift und E-Mail-Adresse –
meines
jeweiligen Gegenübers bekannt sind.
Johanna Bachmann via Nachrichten
Link:
Johanna Bachmann
Wie man beim Fotojournalismus
die Realität verändern kann ...
Johanna Bachmann
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