Freitag, 11. Mai 2012


Breivik Prozess     11.05.2012     13:20 Uhr        

 
Prozesstag 17 in Oslo.
      
Anders Behring Breivik – der Massenmörder vor GerichtFoto: dpa Picture-Alliance 
Von INGRID RAAGAARD

Link: 

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OsloEmotionaler Ausraster am 17. Prozesstag zu den 
Anschlägen von Norwegen: Mitten während des Verlesens 
der letzten zwölf Obduktionsberichte warf ein Zuschauer 
plötzlich einen Schuh nach Massenmörder Breivik (33). 
Dabei schrie er auf englisch: „Fahr zur Hölle, fahr zur Hölle, 
du hast meinen Bruder umgebracht!“

Der Schuh traf nicht Breivik, allerdings seine Verteidigerin Vibeke Hein Bæra.

In den Zuschauerbänken hörte man einige Leute 
„endlich“ flüstern, einige begannen sogar zu klatschen. 

Richterin Wenche Arntzen legte sofort eine Pause 
im Prozess ein. 

Der Schuhwerfer wurde von der Polizei abgeführt.

Als Breivik nach der Pause zurück kam, sagte er: 
„Wenn jemand was nach mir werfen will, 
dann soll er es tun, wenn ich raus oder reingehe 
und nichts auf meine Verteidiger werfen.“

Eine Zuschauerin berichtete gegenüber der Zeitung „VG“: 

„Man konnte hören, dass der Mann weinte. 

Aber es war schon merkwürdig, als andere anfingen zu klatschen. 

Selbst wenn die anderen nicht daran denken würden, so etwas zu tun, war es für viele vielleicht doch wie eine Befreiung.“


SCHUHWERFER MUSSTE INS KRANKENHAUS:

Einsatzleiter Rune Bjørsvik von der Osloer Polizei: 
„Der Mann war ein Bruder eines der toten Opfer
Er wurde in einen Nebenraum gebracht, unsere 
Erste-Hilfe-Mitarbeiter haben sich um ihn gekümmert,
man brachte ihn anschließend in die Notaufnahme. 
Seine Handlung war vollkommen spontan.“

Der Bruder des Toten hatte offenbar plötzlich einen akuten Nervenzusammenbruch erlitten. 

Für solche Fälle stehen für Angehörige im Gericht jederzeit Ärzte und Krankenschwestern zur Verfügung.


Breivik hatte am 22. Juli 2011 zunächst im Osloer Regierungsviertel mit einer Autobombe acht Menschen getötet, bevor er in einem Jugendlager der regierenden Arbeiterpartei auf Utøya 69 Menschen tötete

Der 33-Jährige ist geständig, plädierte aber auf nicht schuldig. 

Seinen Angaben zufolge waren die blutigen Anschläge „grausam, aber notwendig”, um Norwegen vor einer angeblich drohenden „muslimischen Invasion” zu retten.

So mit diesem Artikel verabschiede ich mich von dieser Gerichtswoche in Oslo bei euch. 

Wünsche allen meiner Leser ein erholsames WE. 

Bin ab Montag wieder einsatzbereit für euch. 

Bis dann euer Adler. 


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