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Eklat im Gerichtssaal am 15. Prozesstag
Beim Prozess gegen den Massenmörder Anders Behring Breivik haben erstmals in Oslo Überlebende des Massakers auf der Insel Utoya ausgesagt. Das Verfahren ist damit in die für alle Angehörigen wahrscheinlich schwerste Phase eingetreten. Bis Ende Mai stehen jetzt die Aussagen der Überlebenden von Utøya im Zentrum.
Monster Breivik will seine Opfer selbst verhören
Breivik-Prozess: Erstmals sagen Zeugen vor Gericht aus
09.05.12
Das jüngste Opfer des Massenmörders Breivik war gerade 14 Jahre alt.
Foto: Reuters
Foto: Reuters
Zeugin: Breivik jubelte beim Töten
Beim Prozess gegen den Massenmörder Anders Behring Breivik haben
erstmals in Oslo Überlebende des Massakers auf der Insel Utoya
ausgesagt. Das Verfahren ist damit in die für alle Angehörigen
wahrscheinlich schwerste Phase eingetreten. Bis Ende Mai stehen jetzt
die Aussagen der Überlebenden von Utøya im Zentrum.
Als Erste sagte die Generalsekretärin der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF, Tonje Brenna, aus. Die 24-Jährige überlebte das Massaker, weil sie sich an dem 'Liebespfad' auf der kleinen Fjordinsel tot stellte. "Wir dachten, dass es Polizisten waren, die uns da töteten", sagte sie norwegischen Medien zufolge. Still wurde es bei ihrer anschließenden Aussage: "Ich bin sicher, dass ich gehört habe, wie er nach Treffern in Jubel ausgebrochen ist." Breivik schüttelte den Kopf und wollte direkt Fragen zu ihrer Politik stellen. Dies lehnte die Richterin ab.
Außerdem sah Brenna, wie direkt vor ihr zwei junge Teilnehmer des Sommerlagers von Schüssen getroffen wurden und umfielen. Danach habe es eine chaotische und panische Fluchtbewegung quer über die kleine Fjordinsel gegeben. Brenna bekam wohl nicht zufällig das erste Wort als Überlebende: Sie gehörte zu den älteren, erfahrenen Organisatoren des jährlichen Sommerlagers auf Utoya und fühlte sich mit Haut und Haaren verantwortlich für die über 500 Jugendlichen auf der Insel. "Trauer und Schmerz liegen wie eine feuchtkalte Hand um das Herz", beschrieb sie.
Als weiterer Überlebender berichtete der Norweger Bjørn Ihler. Sein Landsmann Oddvar Hansen sagte darüber aus, wie er vom Festland aus mit seinem Boot Jugendliche von Utoya gerettet hatte. Zu Beginn des 15. Verhandlungstages verlas die Anklage erneut Obduktionsberichte über Breiviks Opfer. Das jüngste war die gerade 14 Jahre alte Sharidyn Svebakk-Bohn. Breivik hatte sie mit zwei Schüssen in den Rücken getötet. Das Gericht hatte entschieden, die schrecklichen Beschreibungen des Tötungsvorgangs auf mehrere Prozesstage zu verteilen, da selbst die Richterin bei den Ausführungen hatte weinen müssen.
Beim bis Ende Juni angesetzten Gerichtsverfahren gilt als wichtigste offene Frage, ob der Täter als unzurechnungsfähig eingestuft wird. Er ist geständig, bereut sein Verbrechen aber nicht. Der rechtsradikale Attentäter tötete am 22. Juli vergangenen Jahres 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Sommerlagers.
Als Erste sagte die Generalsekretärin der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF, Tonje Brenna, aus. Die 24-Jährige überlebte das Massaker, weil sie sich an dem 'Liebespfad' auf der kleinen Fjordinsel tot stellte. "Wir dachten, dass es Polizisten waren, die uns da töteten", sagte sie norwegischen Medien zufolge. Still wurde es bei ihrer anschließenden Aussage: "Ich bin sicher, dass ich gehört habe, wie er nach Treffern in Jubel ausgebrochen ist." Breivik schüttelte den Kopf und wollte direkt Fragen zu ihrer Politik stellen. Dies lehnte die Richterin ab.
Außerdem sah Brenna, wie direkt vor ihr zwei junge Teilnehmer des Sommerlagers von Schüssen getroffen wurden und umfielen. Danach habe es eine chaotische und panische Fluchtbewegung quer über die kleine Fjordinsel gegeben. Brenna bekam wohl nicht zufällig das erste Wort als Überlebende: Sie gehörte zu den älteren, erfahrenen Organisatoren des jährlichen Sommerlagers auf Utoya und fühlte sich mit Haut und Haaren verantwortlich für die über 500 Jugendlichen auf der Insel. "Trauer und Schmerz liegen wie eine feuchtkalte Hand um das Herz", beschrieb sie.
Als weiterer Überlebender berichtete der Norweger Bjørn Ihler. Sein Landsmann Oddvar Hansen sagte darüber aus, wie er vom Festland aus mit seinem Boot Jugendliche von Utoya gerettet hatte. Zu Beginn des 15. Verhandlungstages verlas die Anklage erneut Obduktionsberichte über Breiviks Opfer. Das jüngste war die gerade 14 Jahre alte Sharidyn Svebakk-Bohn. Breivik hatte sie mit zwei Schüssen in den Rücken getötet. Das Gericht hatte entschieden, die schrecklichen Beschreibungen des Tötungsvorgangs auf mehrere Prozesstage zu verteilen, da selbst die Richterin bei den Ausführungen hatte weinen müssen.
Beim bis Ende Juni angesetzten Gerichtsverfahren gilt als wichtigste offene Frage, ob der Täter als unzurechnungsfähig eingestuft wird. Er ist geständig, bereut sein Verbrechen aber nicht. Der rechtsradikale Attentäter tötete am 22. Juli vergangenen Jahres 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Sommerlagers.
Foto: Reuters
Anders Behring Breivik am 15. Prozesstag in Oslo:
Als er den Gerichtssaal betritt, umspielt ein Lächeln seinen Mund
Oslo – Tag 15 im Prozess gegen Massenmörder Anders Behring Breivik (33) – dabei kam es zum Eklat.
Denn das Monster wollte seine Opfer plötzlich selbst verhören!
Es passierte, als Tonje Brenna (24) ihre Aussage machte – als erste der Überlebenden des Massakers von Utøya, der Ferieninsel, auf der 69 Menschen starben.
Beim Prozess gegen den Massenmörder Anders Behring Breivik haben erstmals in Oslo Überlebende des Massakers auf der Insel Utoya ausgesagt. Das Verfahren ist damit in die für alle Angehörigen wahrscheinlich schwerste Phase eingetreten. Bis Ende Mai stehen jetzt die Aussagen der Überlebenden von Utøya im Zentrum.„Ich telefonierte mit meinem Freund, da hörte ich auf einmal Knall-Geräusche“, berichtete die Generalsekretärin der AUF (Jugend der Arbeiterpartei). Plötzlich habe sie gesehen, wie einige Leute „einfach umfielen“ und der Skipper der Fähre habe geschrien, „ich solle um mein Leben laufen“.
Da sei Breivik auch schon mordend über die Insel marschiert:
„Breivik jubelte, als er schoss“, so Tonje Brenna.
Der Killer, sonst ungerührt, beschwert sich plötzlich, will
Fragen an die Zeugin stellen.
Doch Richterin Wenche Elizabeth Arntzen
weist ihn zurück:
„Sie können Ihrem Anwalt Fragen stellen,
der dann die Fragen an die Zeugin stellt.“
der dann die Fragen an die Zeugin stellt.“
Doch Breivik lässt nicht locker:
„Ich möchte aber Fragen an die
Zeugin im Zusammenhang mit ihrem ideologischen Hintergrund stellen.“
Der Massen-Mörder ist außer sich, kann es nicht fassen, dass er kein Gehör findet.
Sein irrer Vorschlag:
„Wenn ich die Zusammenarbeit mit meinen
Verteidigern abbreche, darf ich dann immer noch keine direkten Fragen
stellen?“
Richtern Arntzen schafft es schließlich, den Angeklagten zu beruhigen:
Es gebe noch mehrere Zeugen, die sich über die Ideologie der
Arbeiterpartei äußern könnten.
Man werde später zu dem Thema kommen.
Am Mittwochvormittag waren Obduktionsberichte von zwölf weiteren
Jugendlichen verlesen und besprochen worden, die im Kugelhagel Breiviks
starben.
Darunter auch das jüngste Opfer des Amoklaufs, ein gerade mal
14 Jahre altes Mädchen.
Sharidyn Meegan Ngahiwi Svebakk-Bøhn wurde von allen nur „Sissi“
genannt.
Ihre Mutter stammt aus Neuseeland, dort war sie auch zur Welt
gekommen.
Das Mädchen hatte eine Woche vor dem Massaker – am 17. Juli –
noch Geburtstag gefeiert.
In der Woche nach dem Camp sollte sie
konfirmiert werden.
Breivik erschoss sie, als sie wie viele andere versuchte, über eine
steile Klippe ans Wasser zu fliehen.
Sie wurde von zwei Kugeln
getroffen.
Die Abschiedsworte ihrer Familie, die im Gerichtssaal verlesen
wurden, rührten die Anwesenden zu Tränen. Die Eltern bedankten sich,
dass ,Sissi‘ sie als Familie ausgewählt hatte. Ihr letzter Gruß an sie:
„Ruhe in Frieden, unser schöner Engel.“
So nun liebe Freunde das war es mit Tag 15.
Leider konnte ich ihn jetzt erst für euch veröffentlichen,
da vorher keine Berichterstattung von Bild.de vorlag.
Morgen versuche ich eher zu veröffentlichen, wenn Bild.de Material bereitstellt.
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