Breivik News Freitag, 22.06.2012 aus Oslo vom Prozess des Massenmörders
Prozesstag 40 in Oslo.
Anwalt fordert Freispruch für Teufels-Killer
BILD.de berichtet LIVE vom Prozess in Oslo
Foto: AFP
Er ermordete 77 Menschen und bereut nichts!
Teufels-Killer Anders Breivik sitzt grinsend im Gerichtssaal, während die Staatsanwaltschaft ihr Plädoyer hält
Link:
Oslo (Norwegen) –
Vor zehn Wochen wurde in Oslo der Prozess
gegen Teufels-Killer Anders Breivik eröffnet.
In der Anklageschrift
waren auf 17 Seiten alle Taten
des Massenmörders niedergeschrieben:
77
Morde, Dutzende Mordversuche.
Am heutigen Freitag findet nun der letzte
Prozesstag zum Norwegen-Massaker statt – mit dem Plädoyer
der
Verteidigung, Schlussworten von Opfern und Hinterbliebenen sowie einem
letzten Statement
vom Teufels-Killer selbst.
Im Plädoyer
Breiviks verlangte Anwalt Geir Lippestad, dass der Teufels-Killer als
zurechnungsfähig
eingestuft wird.
Breivik habe ganz bewusst gemordet –
so wie Terroristen es tun.
Trotzdem forderte der Anwalt
formell einen Freispruch für den Massenmörder.
Foto: AFP
Plädoyer der Verteidigung
Massenmörder Anders Breivik (re.) mit seinem
Anwalt Geir Lippestad während des Plädoyers
Das musste er tun, weil
Breivik im Prozess auf
„nicht schuldig“ plädiert hatte.
„Ich
gestehe, die Taten begangen zu haben, aber
ich bekenne mich nicht
schuldig“, hatte Breivik
zu Prozessbeginn gesagt.
Die Morde seien
„grausam, aber notwendig“
gewesen – deswegen berufe er sich auf
„Notwehr“!
Der Teufels-Killer sieht sich selbst als politisch
motivierter Täter.
Er hat bereits angekündigt, gegen eine mögliche
Psychiatrie-Einweisung in Berufung zu gehen.
Grund:
Zwei Psychologen-Teams waren in Bezug auf
Breiviks Geisteszustand zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.
Weil
die Zurechnungsfähigkeit am Ende nicht zweifelsfrei belegt werden
konnte, galt der
Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“.
Staatsanwalt Holden:
„Nach unserer Überzeugung ist es schlimmer,
einen
psychotischen Menschen irrtümlich in Haft
zu nehmen als einen
nicht-psychotischen in eine Zwangspsychiatrie.”
Nach dem
letzten Prozesstag wird das Gericht entscheiden müssen, ob Breivik eine
Haftstrafe
erhält oder aber in einer Anstalt untergebracht wird.
Das
Urteil soll dann am 20. Juli oder 24. August fallen.
DER LETZTE PROZESS-TAG IM BREIVIK-PROZESS –
HIER IM LIVE-TICKER!
09.05 Uhr:
Die Richterin eröffnet die Verhandlung
Sie kündigt an, dass Breiviks Schlussworte nicht übertragen werden.
09.07 Uhr:
Breiviks Anwalt Geir Lippestad beginnt mit
seinem Plädoyer
09.10 Uhr: Lippestad kommt sofort zur Frage
der Zurechnungsfähigkeit
09.14 Uhr:
Lippestad bezieht sich auf das Plädoyer der Staatsanwaltschaft:
„Die Staatsanwältin hat gesagt, dass die Tat so grauenhaft war, dass man es nicht glauben kann.
Das möchte ich teilen – aber es ist nun mal Wirklichkeit.
Dass das kleine Norwegen von so einer Tat betroffen wurde, ist kaum zu glauben.“
09.19 Uhr:
Der Anwalt geht die beiden Gutachten über Breiviks Geisteszustand durch, bezieht sich immer wieder auf das Plädoyer der Anklage. Foto: dpa Picture-Alliance
Geir Lippestad mit Breivik (re.) im Gerichtssaal
09.29 Uhr:
Wie erwartet sagt der Verteidiger:
„Wir möchten dafür argumentieren, dass der
Angeklagte zurechnungsfähig ist.“
09.48 Uhr:
Jetzt spricht die Verteidigung über
Breiviks Kindheit – und der Massenmörder wird rot!
„Aus der Grundschulzeit gibt es keine Hinweise
auf Gewaltprobleme.
Als Jugendlicher hatte er als Graffiti-Sprayer
Probleme mit der
Jugendbehörde – aber nicht
wegen Gewalt.
Freunde bezeugen, dass er nicht
gewalttätig war,
nur nicht gut im Sport.“
Als der Anwalt das sagt, wird Breivik rot!
Foto: Action Press/AOP/Privat
Breiviks Anwalt wird formell einen Freispruch
fordern müssen, weil der Massenmörder auf
nicht schuldig plädiert hatte.
Er gibt die Taten zwar zu – hält sie aber für
„notwendig“
10.04 Uhr:
Der Anwalt spricht über die Aussage von Breiviks
Mutter und seine politischen Einstellungen
10.08 Uhr:
Lippestad spricht über Breiviks Manifest
10.12 Uhr:
Der Anwalt spricht darüber, dass Breivik ein Opfer
auf Utoya verschont hat – weil der Mörder glaubte,
dass das Kind seine politische Einstellung teilt.
Lippestad:
„Das zeigt mir vieles darüber, was er dort gedacht hat.
Es erzählt uns viel über sein Motiv“.
10.13 Uhr:
Kurze Verhandlungspause in Oslo.
Um 10.30 Uhr soll es weitergehen
10.21 Uhr:
Die erste Stunde des Schlussplädoyers ist rum Lippestad hat die Zeit genutzt, um einerseits für Breiviks Zurechnungsfähigkeit zu plädieren und andererseits die politischen Absichten zu betonen.
Er distanziert sich dabei immer wieder von den grausamen Taten.
Gleich zu Anfang sagte er, dass Breivik eine grausame Terrorhandlung von kaum vorstellbarer Bösartigkeit begangen habe.
Foto: AFP
Während des Plädoyers:
Breivik (re.) mit seiner Anwältin Vibeke Hein Baera
10.32 Uhr:
Breivik ist den Ausführungen seines Verteidigers bislang fast regungslos gefolgt
10.36 Uhr:
Die Verhandlung wird fortgesetzt
11.25 Uhr:
Lippestad spricht weiter über die Gutachten, bezieht sich dabei auch auf die Aussagen von Breiviks Mutter.
„Sie war eine der Ersten, die von der Polizei
verhört wurde.
Dabei
sagte sie nicht, dass ihr Sohn verrückt sei.
Sie sprach nur von einem
guten liebenden Sohn
Lippestad beendet sein Plädoyer.
Der Anwalt fordert wie erwartet einen Freispruch.
Lippestad musste formell so handeln, weil sich
Breivik nach wie vor auf Notwehr beruft und auf
„nicht schuldig“ plädiert.
Im
Falle einer Verurteilung solle der Teufels-Killer
eine „möglichst milde
Strafe” erhalten – und nicht
in die Psychiatrie eingewiesen werden, so
Lippestad.
11.48 Uhr:
Mittagspause:
Die Verhandlung ist unterbrochen, um 12.45 Uhr
geht es weiter
12.51 Uhr:
Breivik und seine Anwälte sind zurück im Gerichtssaal.
Der Teufels-Killer schaut sich die ganze Zeit um
12.55 Uhr:
Jetzt spricht Anwältin Vibeke Hein Baera.
Sie fasst noch einmal kurz die Forderung der Verteidigung zusammen
13.00 Uhr:
Damit ist das Schlussplädoyer der Verteidigung beendet.
Richterin Wenche Arntzen leitet nun zu den Aussagen der Überlebenden und Angehörigen über.
Foto: dpa Picture-Alliance
Richterin Wenche Arntzen
Sie verteidigen den Massenmörder
Foto: Reuters
13.50 Uhr:
Wieder spricht eine Mutter, wieder hat Breivik
ihr Kind ermordet.
Es ist die Mutter von Andrine Bakkene Espeland
(† 16), die der Teufels-Killer auf der Ferieninsel erschoss.
Breivik ist geständig – bereut aber nichts!
Seine kranken Theorien hat der Massenmörder in
einem Manifest mit dem
Titel „2083.
Eine europäische Unabhängigkeitserklärung”
niedergeschrieben
14.02 Uhr:
Die nächste Zeugin heißt Lara Rashid.
Sie hat die Hölle auf Utøya überlebt. Ihre große Schwester Bano († 18) nicht.
Die 18-Jährige wurde als erstes von Breiviks
Opfern beigesetzt.
Auf
Banos weißem Sarg lag ein Blumenkranz
in den Farben Norwegens.
Foto: AFP
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