Sport News Donnerstag, 19.07.06.2012
N24
DFB überrascht
Kuntz als Sammer-
Nachfolger im Gespräch
Der DFB sucht einen Nachfolger für den ausgeschiedenen
Sportdirektor
Matthias Sammer.
Laut "Kicker" ist überraschend der
FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz
als heißer Kandidat im Gepräch.
Die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes
arbeitet bei
der Suche nach einem Ersatz für
Matthias Sammer offenbar an einem
"Kuntzstück":
Der 25-malige Nationalspieler Stefan Kuntz ist
nach
Informationen des "kicker" erster Anwärter
auf die Nachfolge des zu
Rekordmeister Bayern München abgewanderten Sportdirektors.
Obwohl der
Vorstandsvorsitzende des Zweitligisten
1. FC Kaiserslautern Gespräche
mit dem Verband dementierte, scheint diese Lösung nicht abwegig -
trotz
des bis 2015 laufenden Vertrags von Kuntz
beim Bundesliga-Absteiger.
"Es gab keinerlei diesbezüglichen Kontakt, daher
gibt
es auch nichts zu kommentieren", sagte der Europameister von 1996, der
als Vertreter der Klubs bereits dem DFB-Vorstand angehört.
Der Verband
äußerte sich ebenfalls zurückhaltend.
"Das sind alles nur Spekulationen,
an denen wir uns natürlich nicht beteiligen", sagte DFB-Mediendirektor
Ralf Köttker.
Der DFB bestätigte dem "Kicker" jedoch, dass
der
49-Jährige zu den Kandidaten für die
Sammer-Nachfolge zähle.
Kuntz,
der seit April 2008 die Geschicke des
viermaligen deutschen Meisters
aus der Pfalz
bestimmt, hatte erst vor rund zwei Monaten bei
der
FCK-Mitgliederversammlung seine Zugehörigkeit
zu den Roten Teufeln mit
einer emotionalen Rede
unter Tränen bekräftigt.
Kuntz an FCK gebunden
"Ich werde den Verein
weiter mit Herzblut und Leidenschaft führen. Ich habe Fehler gemacht
und
werde sie weiter machen.
Aber ich lasse mich nicht verbiegen", hatte
der zweimalige Bundesliga-Torschützenkönig,
der mit den Pfälzern Meister
und DFB-Pokalsieger wurde, damals gesagt. Daraufhin bekam Kuntz
trotz
des Abstiegs mit großer Mehrheit das
Vertrauen ausgesprochen.
Dennoch
scheint ein Interesse der DFB-Spitze,
die Bundestrainer Joachim Löw
über alle Schritte
bei der Sportdirektor-Suche auf dem Laufenden hält,
an Kuntz Sinn zu machen.
Schließlich war der ehemalige Fußballer des
Jahres (1991) bei der EM 1996 ein enger Weggefährte von
Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und DFB-Torwarttrainer
Andreas Köpke.
DFB sucht Führungspersönlichkeit
Während es
zwischen der Leitung der Nationalmannschaft und Sammer in der
Vergangenheit hin und wieder unterschiedliche Auffassungen gab, dürfte
es solche Probleme mit
Kuntz nicht geben.
Der Verband müsste allerdings
wohl aufgrund
des langfristigen Vertrags von Kuntz beim FCK
eine Ablöse
in die Pfalz überweisen.
Die Suche nach einem
Sammer-Nachfolger,
die von Generalsekretär Helmut Sandrock
federführend
geleitet wird, soll spätestens
vor dem ersten Auftritt der
Nationalmannschaft nach der EM-Endrunde
am 15. August in Frankfurt/Main
gegen
Argentinien abgeschlossen sein.
Das Profil des neuen
Sportdirektors,
das Sandrock zuletzt beschrieben hatte,
würde auf Kuntz
zutreffen.
"Entscheidend ist die Qualität.
Man
muss verschiedene Kompetenzen sehen,
die für diese Aufgabe erforderlich
sind.
Matthias Sammer zeichnet eine starke soziale
und Führungskompetenz
neben allen
sportfachlichen Dingen aus.
Solche Attribute braucht man
auch an der Stelle",
sagte Sandrock:
"Ob am Ende des Tages 100
Länderspiele
oder 400 Bundesligaspiele auf der Bewerbung
eines
Kandidaten kleben müssen,
lasse ich mal außen vor."
Niersbach sieht hohe Messlatte
Neben Kuntz
stehen angeblich
nach wie vor Junioren-Coach Christian Ziege
(ebenfalls
Europameister von 1996),
Chefscout Urs Siegenthaler und
Trainer-Ausbilder Frank Wormuth auf der Kandidatenliste.
Alle drei sind
bereits beim DFB angestellt.
Die ebenfalls gehandelten Oliver Kahn,
Steffen Freund, Stefan Effenberg, Ralf Rangnick
und Bernhard Peters sind
mittlerweile
kein Thema mehr.
DFB-Präsident
Wolfgang Niersbach
hatte angekündigt, dass sich der Verband bei
der
Sportdirektor-Suche nicht unter Druck
setzen lassen wolle.
"Es kann
schnell gehen, es kann aber auch
ein paar Wochen oder ein paar Monate
dauern.
Da herrscht zeitlich nicht die absolute Not",
sagte der
Verbandsboss:
"Klar ist, dass die Messlatte von Matthias Sammer
sehr
hochgelegt wurde."
Sammer, der ursprünglich bis
2016 beim DFB
unter Vertrag stand, hatte den Verband Anfang
Juli in
Richtung München verlassen, um dort
den Posten des Sportvorstands
einzunehmen.
(SID, N24) 19.07.2012
N24
Teurer Wunschstürmer
Gladbach schnappt sich de Jong
Für zwölf Millionen Euro Ablöse
wechselt Luuk de Jong aus
Enschede
nach Mönchengladbach.
Es ist der teuerste Transfer
in der
Geschichte der Borussia.
Der Niederländer erhält einen
Fünfjahresvertrag.
Ein solches Aufkommen am Borussia-Park
hatte selbst
Max Eberl noch nicht erlebt.
Als der Gladbacher Sportdirektor seinen
größten Coup endlich vorstellen konnte,
platzte der Presseraum aus allen
Nähten.
Und Eberl vor allem vor Stolz.
"Ich bin froh, dass wir so einen
Spieler
holen können", sagte Eberl.
Neben Eberl saß der erklärte
Wunschspieler
Luuk de Jong bereits im Trainingsleibchen.
Und bereit für
die große Aufgabe in der Bundesliga.
"Es ist viel Geld für mich gezahlt
worden,
aber ich arbeite hart daran, davon etwas
zurück zu geben", sagte
der 21-Jährige und
wirkte dabei ebenso selbstbewusst wie motiviert.
Dem Wechsel vorausgegangen war ein
wochenlanger Poker
zwischen de Jongs
Ex-Klub Twente Enschede und der Borussia,
in dessen
Verlauf Twente den Preis für den
Angreifer immer wieder in die Höhe
trieb
und an dessen Ende Eberl in de Jong schließlich
sein Ass aus dem
Ärmel zog.
"In manchen Momenten habe ich gezweifelt.
Aber ich bin
glücklich, dass Borussia so hart
daran gearbeitet hat, den Transfer zu
stemmen",
sagte de Jong.
Einkaufsmeister Gladbach
Und am Ende ging
dann auch alles sehr schnell.
Am Morgen setzte de Jong seine
Unterschrift
unter einen Vertrag bis 2017, nahm sowohl am
Shooting für
das neue Mannschaftsfoto als auch erstmals am Training der Borussia
teil.
Von einer Ablöse in Höhe von 14 Millionen Euro
war zuletzt die
Rede.
"Ich kann das nicht bestätigen, was im Moment kursiert", sagte
Eberl. Man habe keine verrückten Sachen machen wollen und das auch
umgesetzt.
Und fast schon vorsorglich fügte Eberl an:
"Er wird nun am
Geld gemessen, daher sollten wir
nicht alle Last auf seine Schultern
packen."
Denn da die Ablöse sicher im zweistelligen Bereich
liegt, ist der 21-Jährige der Rekordtransfer in der Geschichte des
fünfmaligen Meisters.
Vor de Jong hatte die Borussia bereits für
den
Schweizer Granit Xhaka (8,5 Millionen Euro)
und den Spanier Alvaro
Dominguez (sieben Millionen) tief in die Tasche gegriffen.
Die
beiden Neuen wären für sich schon alleine
bereits Rekordtransfers
gewesen.
Mit den drei Millionen-Zugängen sowie
Peniel Mlapa und Branimir
Hrgota kommt die
Borussia auf Ausgaben von über 30 Millionen Euro
und
ist damit derzeit auch Einkaufsmeister.
Ein ungewohntes Bild rund um den
Borussia-Park,
aber auch ein deutliches Zeichen:
Die Borussia will mit
aller Macht über die
Qualifikation in die finanziell lukrative
Champion
League.
"Ein Wunschtransfer"
Den hohen Investitionen
gegenüber stehen
Einnahmen von knapp 22 Millionen Euro für Reus
und den
Brasilianer Dante.
"Wir haben mit Marco Reus viele Tore verloren
und wir
müssen versuchen, sie wieder zu finden",
sagte Eberl.
Dafür soll de
Jong sorgen, der in zwei Spielzeiten
in der niederländischen
Ehrendivision auf 39 Tore
in 75 Partien kommt.
In
der niederländischen Nationalmannschaft traf er
in sieben Spielen
einmal.
Nicht nur deshalb war es für Eberl "ein harter Kampf,
ein
schwieriger, aber auch ein Wunschtransfer".
Denn Eberl hatte den
Torjäger bereits vor seinem Wechsel von De Graafschap zu Twente im
Visier.
Und Gladbach soll für de Jong dann auch der
nächste Schritt
sein. "
Der Klub hat sich gut entwickelt in den
letzten Jahren und ich
wollte in die Bundesliga
und mich weiterentwickeln", sagte de Jong.
(dapd, N24) 19.07.2012
Medizin-Check bestanden
Naldo wechselt nach Wolfsburg
Der Wechsel des Brasilianers Naldo von
Werder Bremen zum VfL
Wolfsburg ist perfekt.
Der 29 Jahre alte Innenverteidiger hat bei einer
Nachuntersuchung doch noch den Medizin-Check bestanden.
Der Millionen-Transfer des Brasilianers Naldo
vom
Fußball-Bundesligisten Werder Bremen
zum VfL Wolfsburg ist endgültig in
trockenen Tüchern.
Der VfL stellte den Neuzugang mit einem
Tag
Verspätung offiziell vor, nachdem der Innenverteidiger am Mittwochabend
bei
weiteren Untersuchungen seines
vorgeschädigtes rechten Knies letzte
medizinische Zweifel an seiner
Bundesligatauglichkeit beseitigt hatte.
"Ich fand die Aufregung ein bisschen übertrieben.
Ich
weiß, dass das Knie in Ordnung ist.
Ich kenne meinen Körper", sagte der
29-Jährige,
der in Wolfsburg einen Vierjahresvertrag
unterschrieben
hat.
Als Ablösesumme wurden fünf Millionen
Euro kolportiert.
Am
Donnerstagmorgen absolvierte
er bereits mit seinen neuen Teamkollegen
einen Waldlauf als erste Trainingseinheit.
"Ich
möchte in der Champions League spielen.
Das habe ich bereits fünfmal
gemacht.
Ich hoffe,
dass wir das schaffen", sagte Naldo
zu den Zielen bei seinem neuen Verein.
Schwachpunkt Knie
"Wir wollten den Transfer
immer über
die Bühne bringen, aber weil die Zeit
so knapp war, hat unser
Mannschaftsarzt
nicht alle Untersuchungen geschafft", sagte
Trainer und
Manager Felix Magath:
"Ich bin froh, dass wir so einen außergewöhnlich
guten Innenverteidiger gewinnen konnten."
Die für Mittwoch geplante
Präsentation
des Brasilianers war verschoben worden,
weil beim
Medizincheck offenbar Zweifel an der Bundesliga-Tauglichkeit des
Brasilianers
aufgetreten waren.
Naldos Knie ist
schon länger der große
Schwachpunkt des Brasilianers,
ein Knorpelschaden
bereitete ihm immer wieder Probleme.
Die Saison 2010/2011 verpasste
Naldo komplett,
im vergangenen September feierte der schlaksige
Verteidiger sein Comeback nach 16-monatiger Pause.
(sid, N24) 19.07.2012
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