Breivik Prozess 31.05.2012
Prozesstag 28 in Oslo.
Prozesstag 28 in Oslo.
31.05.2012 gelesen um 19:10 Uhr
Utøya-Prozess
Eitel!
Nach dem Massaker sorgte sich Killer
Breivik nur um sein Aussehen
Foto: dpa
Ein Polizist nimmt Breivik
am Mittwoch die Handschellen ab
von INGRID RAAGAARD
Link: http://www.bild.de/news/ausland/norwegen-massaker/prozess-breivik-nach-dem-massaker-sorgte-er-sich-ums-aussehen-24424928.bild.html
Oslo –
Es war der Tag nach dem Massaker.
Ganz Norwegen stand unter Schock; die Polizei zählte immer noch die Toten.
Und in den Krankenhäusern kämpften Dutzende von Opfern um ihr Leben.
Aber Massenmörder Anders Behring Breivik (33) hatte nur eine Sorge.
Er wollte gut aussehen!
Am 28. Verhandlungstag
trat auch Kommissar
Geir Egil Løken (40) in den Zeugenstand, einer der
drei Breivik-Verhörleiter.
Løken hat insgesamt 70 Stunden mit Breivik
verbracht und begleitete ihn auch wenige Wochen nach dem Massaker bei
einer Tatortbesichtigung auf die Insel Utøya.
Am Tag nach dem
Massaker brachte man ihn zum
ersten Mal in ein Verhörzimmer.
„Man hatte
ihm seine Kleidung für
kriminaltechnische Untersuchungen abgenommen“,
berichte der Kommissar.
Breivik habe deshalb unter anderem ein
geliehenes T-Shirt und Gefängnisschuhe getragen.
„Er fragte, ob die Zeitungen Fotos von diesem
Verhör bekommen
würden.
Dann schaute er sich im Spiegel
an, richtete seine Haare und
sagte, dass er sich
auf keinen Fall in diesen Schuhen der Öffentlichkeit
zeigen will.“
Der große Wandspiegel im Verhörzimmer, hinter
dem andere Kripo-Leute
die Befragung ungesehen verfolgen konnten, hatte auf Breivik überhaupt
eine große Anziehungskraft. „Er kontrollierte immer wieder, ob seine
Haare richtig saßen.“
Auf die Frage der Staatsanwaltschaft, ob er
Breivik
als unzurechnungsfähig eingeschätzt habe, wollte
der Kripo-Mann
keine eindeutige Antwort geben.
„Nicht im landläufigen Sinne. Er war
sehr analytisch
und wollte, dass seine Aussagen so genau wie
möglich
sind.
Aber ich stutzte darüber, dass er sich auf Utøya
nicht
zurechtfand. Wir verliefen uns einige Male.
Er passte seine Aussagen
dort auch dem an, was
er sah.
In der Cafeteria sagte er zum Beispiel,
hier habe
er einige Menschen getötet, er könne das am Blut
auf dem Boden
erkennen.“
Weitere Sachverständige erklärten am Donnerstag
Breiviks Drogenkonsum, der hauptsächlich aus geringen Mengen Anabolika
und Koffein bestand.
Zudem ging es um Breiviks Ideologien, die nach
Aussage der Sachverständigen rein rechtsradikal
und teilweise mit denen
der „SS“ vergleichbar sind.
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