Bachmann News Dienstag, 22.05.2012
Johanna Bachmann gelesen um 18:00Uhr
Mit
der Gesundheitsreform sollten Krankenhäuser effizienter, billiger,
transparenter werden.
Das ist gelungen.
Aber den Patienten geht es nicht
gut.
Klinikärzte berichten.
Link:
http://www.zeit.de/2012/21/Klinik-Gesundheitsreform
Mit der Gesundheitsreform sollten Krankenhäuser effizienter, billiger,
transparenter werden.
Die Operation ist gelungen.
Aber den Patienten
geht es nicht gut.
Fünf Klinikärzte berichten aus ihrem Alltag
Ein Gespräch mit einem Arzt.
Er erzählte aus einem kleinen
Krankenhaus auf dem Land, in dem Patienten immer schlechter behandelt
würden.
Es ging dabei nicht um einzelne Pfuscher oder Kunstfehler,
sondern um ein Phänomen, das jeden Winkel seiner Arbeit erreicht hatte:
einen Dauer- konflikt zwischen dem Wohl der Patienten und dem der
Klinik.
Ein Einzelfall?
Ein Wald-und-Wiesen-Krankenhaus, das im
Verteilungskampf um begrenzte Mittel besonders verantwortungslos
handelte?
Wenn man Ärzten in Deutschland zuhört, ergibt sich ein
deutliches Bild:
In den Krankenhäusern tobt ein Kampf ums Überleben.
Nicht nur um das von Patienten, sondern auch um das der Kliniken selbst,
die seit der Gesundheitsreform des Jahres 2000 in einen Wettbewerb
miteinander gezwungen wurden, der sie effizienter machen sollte.
Was
auch gelungen ist:
Die durchschnittliche Liegedauer wurde zwischen 2000
und 2010 von 9,7 Tagen auf 7,8 Tage reduziert; die Ausgaben für
Krankenhausbehandlungen in Deutschland betragen seit vielen Jahren,
trotz alternder Bevölkerung, um die 2,7 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts.
Was diese Zahlen auf den Stationen bedeuten, das
haben uns fünf Ärztinnen und Ärzte geschildert.
(Einige medizinisch
nicht relevante Details wurden so verändert, dass sie und ihre Patienten
nicht wiedererkennbar sind.)
Kreiskrankenhaus, Land, Assistenzarzt
Es ist 3.30 Uhr, als Assistenzarzt mache ich gerade die vierte
Nachtschicht in Folge.
An diesem Morgen bin ich in der Notaufnahme,
einem Flachbau, an dem lange nichts renoviert wurde.
Wenn man so
übermüdet vor seinem Kaffee sitzt, hört man den Summton der Neonröhren
und das Piepsen der Monitore – bis ein Martinshorn die Monotonie
unterbricht. Der Rettungsdienst schiebt eine Liege herein: eine etwa
70-jährige Frau.
Ihr rechter Arm und das rechte Bein sind gelähmt, sie
kann nicht mehr sprechen.
Der Ehemann berichtet, sie sei am Abend gegen
23 Uhr zu Bett gegangen, kurz vor drei sei er von ihren röchelnden
Lauten geweckt geworden.
Die Lage ist schnell klar, ein Schlaganfall,
ausgelöst durch ein Blutgerinnsel im Gehirn.
Die einzige Möglichkeit,
die Durchblutung wiederherzustellen, also den Schlaganfall ganz oder
teilweise rückgängig zu machen, wäre eine Thrombolyse: die Auflösung des
Gerinnsels durch ein Medikament.
Das Zeitfenster ist eng.
Das Mittel
darf nicht später als viereinhalb Stunden nach Beginn des Schlaganfalls
gespritzt werden.
Aber wann genau war der?
Um zu wissen, ob mit der
Lyse, wie das Verfahren im Krankenhausjargon genannt wird, noch etwas zu
retten ist, brauche ich einen Kernspintomografen.
Unsere Klinik besitzt
ein solches Gerät. Aber jetzt steht es still:
Wir haben nicht genug
Personal, um es rund um die Uhr zu betreiben.
Für eine Verlegung in eine
andere Klinik ist es zu spät.
Ich hole tief Luft und gehe zurück an das
Bett der Patientin.
Ihr Mann sitzt zusammengesackt am Kopfende des
Bettes.
Ich sage:
»Wir können leider nicht mehr viel tun für Ihre Frau.«
Als es hell wird, schaue ich noch mal bei ihr vorbei.
Sie scheint mich
wiederzuerkennen und versucht zu sprechen.
Aber es kommen nur
unverständliche Laute.
Sie bricht sofort ab, Tränen in den Augen.
Ein paar Tage später. Ich habe mir einen Termin beim Geschäftsführer
geben lassen.
Das Wort »Problem« kommt bei ihm nicht vor.
Er kennt nur
»Herausforderungen«, die er »annehmen« und »am Ende des Tages«
bewältigen wird.
Seine Aufgabe ist es, die Klinik aus den roten Zahlen
herauszuholen.
Also spart er: Ein Teil der Schwestern wurde durch
billige Stationshilfen ersetzt, der Koch wurde nach 30 Jahren gefeuert.
Ich erzähle ihm die Geschichte der Schlaganfallpatientin.
Betretenes
Schweigen.
Immerhin, denke ich.
Ich müsse verstehen, die Klinik befinde sich in einer schwierigen
Phase der »Umstrukturierung«.
Die Vorhaltung von Personal, das man
brauchte, um den Kernspintomografen nachts zu betreiben, sei teuer,
insgesamt sei die Abteilung aber »gut aufgestellt«.
Ich begreife:
Die Röhre muss brummen und lückenlos gefüllt sein,
damit sie sich rentiert.
Also wird der Kernspintomograf nur von 8 bis 18
Uhr hochgefahren, denn dann sind die Patienten für eine reibungslose
Abfertigung da.
Aber nachts, wenn die Maschine für Patienten da sein
müsste, steht sie still.
Aber das sage ich nicht.
Ich stehe kurz vor meiner Beförderung zum
Facharzt.
Und der Mann mir gegenüber entscheidet mit, ob ich in ein paar
Jahren Oberarzt werde.
Die Frage bleibt:
Warum haben wir dieser Frau nicht geholfen?
Weil an
Personal gespart wird.
Warum wird an Personal gespart?
Weil unser
Kreiskrankenhaus im Wettbewerb gegen
drei andere Kreiskrankenhäuser
bestehen will,
die sich gegen die Zusammenlegung wehren.
Lieber graben
sie sich gegenseitig das Wasser ab.
Um diesen sinnlosen Wettbewerb zu
gewinnen, muss jedes Haus die Kosten verringern und die Einnahmen
erhöhen.
Und Schlaganfälle sind lukrativ:
Seit Krankenhäuser nicht mehr
nach Tagessätzen bezahlt werden, sondern für jeden Patienten eine
Pauschale
bekommen, die von seiner Diagnose abhängt,
gilt die
Schlaganfallbehandlung als gutes Geschäft.
Bei über hundert Patienten im
Jahr ist das eine
wichtige Einnahmequelle für uns.
Diese Fälle nachts
in die eine Stunde entfernte Spezialklinik abzugeben wäre
wirtschaftlicher Selbstmord.
Die Frage lautet nicht:
Was braucht es, um
die Bevölkerung einer
Region gut zu versorgen, sondern:
Was ist gut für
unsere Bilanz?
Johanna Bachmann gelesen um 17:55 Uhr
erwirken Unterlassungserklärung von EA
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Verbraucherschuetzer-erwirken-Unterlassungserklaerung-von-EA-1581134.html
Im Konflikt mit Electronic Arts über den Origin-Installationszwang von
Battlefield 3 und geänderte AGB hat sich der vzbv durchgesetzt.
EA
sicherte per Unterlassungserklärung zu, Verbraucher künftig besser zu
informieren.
Der Spielehersteller Electronic Arts
(EA) hat auf Druck deutscher Vebraucherschützer eine
Unterlassungserklärung abgegeben, derzufolge das Unternehmen künftig
besser über Nutzungsbedingungen seiner Software informieren will.
Das
gab der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der das
Unterlassungsverfahren gegen EA im November 2011 eingeleitet hatte, am Montag bekannt.
In der Auseinandersetzung geht es um den Einsatz der Online-Plattform
Origin, deren Installation zum Spielen des Titels Battlefield 3
zwingend vorausgesetzt wird.
Die Einräumung weitreichender Rechte
durch die zugehörige Endbenutzer-Lizenzvereinbarung (EULA) sowie die
Datenschutz-Richtlinien des Publishers waren massiv in die Kritik
geraten.
Bemängelt wird außerdem, dass Spieler zur Kontrolle des
Kopierschutzes eine Online-Verbindung mit einem Lizenz-Server herstellen
müssen.
Auf diesen Online-Zwang werde aber viel zu unauffällig
hingewiesen, bemängelte der vzbv.
EA werde künftig unter anderem auf der Produktverpackung darauf
hinweisen, ob eine Internetverbindung zur Benutzung benötigt wird, oder
ob die Installation einer Zusatzsoftware Voraussetzung ist, heißt es vom
vzbv.
Die Verbraucher sollen außerdem die Möglichkeit bekommen, bei
Vertragsabschluss in zumutbarer Form Kenntnis von den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen zu erlangen.
Für neu veröffentlichte Software werden diese Regeln ab dem 1. Juni
2012 gelten und ab dem 1. Januar 2013 enthalten dann alle Spiele die
erforderlichen Informationen.
Für Geschäftsbedingungen, die im Internet
veröffentlicht wurden, gilt die Unterlassungserklärung sofort.
Hier habe
EA aber bereits Änderungen vorgenommen, erklärt der vzbv.
(mho)
Johanna Bachmann gelesen um 16:30 Uhr
OECD warnt vor Teufelskreis in der Eurozone - FAZ.NET
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schwere-rezession-moeglich-oecd-warnt-vor-teufelskreis-in-der-eurozone-11759660.html
22.05.2012 ·
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognose für den Euroraum gesenkt
und erwartet nun einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung.
Möglich sei aber auch eine schwere Rezession.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) sieht das Risiko einer schweren Rezession in der Eurozone.
Möglich sei ein wirtschaftlicher Rückgang von 2 Prozent, erklärte
Chefökonom Pier Carlo Padoan am Dienstag in Paris.
Er forderte die
Regierungen der Eurostaaten und die Europäische Zentralbank auf, schnell
zu handeln, um ein Übergreifen auf die Weltwirtschaft zu verhindern.
Durch die jüngsten Ereignisse im Euroraum
„haben sich die Abwärtsrisiken zusätzlich erhöht“,
schreibt die OECD.
Rückgang der Wirtschaftskraft um 0,1 Prozent erwartet
Die Organisation hatte zuvor ihren halbjährigen Wirtschaftsausblick veröffentlicht.
Darin sind die Aussichten zwar keineswegs rosig, allerdings doch
deutlich besser als das Szenario, vor dem der Chefökonom warnt.
Demnach
dürfte die Wirtschaft in der Eurozone um 0,1 Prozent schrumpfen, teilte
die Organisation mit. Bislang hatte sie ein geringfügiges Wachstum von
0,2 Prozent erwartet.
Im kommenden Jahr werde sich die Konjunktur
wahrscheinlich leicht erholen, das Wachstum um 0,9 Prozent anziehen.
Mit Blick auf die einzelnen Länder rechnet die OECD für Deutschland mit
robusten Wachstumsraten von 1,2 Prozent in diesem und 2 Prozent im
nächsten Jahr.
Für andere Länder sieht der Ausblick hingegen düster aus.
Die Wirtschaftsleistung Spaniens werde demnach um 1,6 Prozent und 0,8
Prozent schrumpfen.
Italiens Wachstum wird mit minus 1,7 Prozent (2012)
und minus 0,4 Prozent (2013) prognostiziert.
Auch für Griechenland,
Portugal und Slowenien erwartet die OECD in diesem und im kommenden Jahr
einen Rückgang der Bruttoinlandsprodukte.
„Grundlegende wirtschaftliche
und finanzielle Ungleichgewichte“
Durch die jüngsten Ereignisse im Euroraum
„haben sich die
Abwärtsrisiken zusätzlich erhöht“, schreibt die Organisation.
Die sich
wieder verschärfende Krise in der Währungsunion stelle nach wie vor das
größte
Risiko für die Weltwirtschaft dar.
„Die von den Anstrengungen zur
Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ausgehende Bremswirkung könnte
erheblich sein, besonders in einigen Ländern“, mahnt Chefökonom Padoan.
Verantwortlich dafür macht er „grundlegende wirtschaftliche,
fiskalische und finanzielle Ungleichgewichte innerhalb des Euroraums“.
„Vor
diesem Hintergrund wächst die Gefahr eines Teufelskreises, der durch
eine hohe und nicht abnehmende Verschuldung, ein schwaches Bankensystem,
eine zu starke fiskalische Straffung und ein niedrigeres Wachstum in
Gang gesetzt werden könnte“, heißt es in dem Bericht, der zugleich vor
einer „Reformmüdigkeit“ in mehreren Euro-Ländern warnt.
Johanna Bachmann gesehen um 15:30 Uhr
Johanna Bachmann gesehen um 15:25 Uhr
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Johanna Bachmann gesehen um 15:10 Uhr
Blockupy Frankfurt
Blockupy Frankfurt Mai 2012
Von: Onlineaktivisten.de
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