Montag, 4. Juni 2012


Duda News Montag,    04.06.2012
Marcel Duda hat einen Link geteilt.
        gelesen um 17:20 Uhr





taz.de www.taz.de
von Ruth Reichstein




Deutschland hintertreibt nicht nur die Energieeffizienz-Richtlinie der EU. 

CDU-Umweltminister Peter Altmaier will auch die 
Ziele der Energiewende überprüfen.




Link: http://www.taz.de/!94589





Bild:  dapd
Der Hut steht ihm gut: 
Peter Altmaier, Umweltminister. 


BRÜSSEL taz | Wie es um die Berliner Koalition 
bestellt ist, wird sich in den kommenden Tagen in 
der EU-Hauptstadt Brüssel zeigen. 

Dort tobt der Streit um die Energieeffizienz-Richtlinie, 
die den Energieverbrauch in der EU jedes Jahr um 
1,5 Prozent senken soll. 

Deutschland verhindert seit Monaten eine Einigung. 

Nun wird die Diskussion zur Bewährungsprobe 
für den neuen CDU-Umweltminister Peter Altmaier.

Sein Vorgänger hatte sich mit FDP-Wirtschaftsminister Philipp Rösler um die Regierungsposition gestritten: Während Ex-Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) 
die Richtlinie befürwortete, torpedierte Rösler sie 
immer wieder. Die Verhandlungen in Brüssel zogen 
sich deshalb hin.

Nun berichtet Spiegel Online von einer internen 
E-Mail aus der ständigen Vertretung in Brüssel, aus 
der hervorgeht, beide Ressorts würden ab sofort an einem – klimafeindlichen – Strang ziehen. 

Allerdings sei der Kompromiss nicht mit Altmaier persönlich, sondern auf „Arbeitsebene“ entstanden.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass der 
Umweltminister das hinnehmen wird“, sagte die Vorsitzende der Grünen im Europäischen 
Parlament, Rebecca Harms, der taz. 

„Die von der CDU proklamierte Energiewende 
geht schließlich nur mit solchen Maßnahmen.“ Allerdings erklärte Altmaier am Wochenende 
im Spiegel, er wolle „die Ziele der Energiewende“ überprüfen.

Gerade erst hat die Bundesregierung in ihrem Netzentwicklungsplan Energieeffizienz als 
wichtigen Baustein beschrieben. 

Und das Ziel, den Energieverbrauch in der EU bis 
2020 um 20 Prozent zu senken, beschlossen die Mitgliedsstaaten unter deutscher 
 Ratspräsidentschaft 2007. 

„Die Frage ist, ob nur die FDP den Energieriesen 
folgt oder ob auch die CDU an den eigenen Zielen 
nicht mehr festhält“, sagt Harms.

Am Dienstag kommen die Vertreter der 
Mitgliedsstaaten mit der EU-Kommission und 
einer Abordnung aus dem EU-Parlament zusammen, 
um einen Kompromiss zu finden. 

Der soll bis spätestens 15. Juni unter Dach und 
Fach sein, wenn der letzte Energieministerrat unter dänischer Präsidentschaft stattfindet. 

„Die Dänen wollen die Richtlinie unbedingt“, 
so Harms. Aber auch Spanien, Portugal und 
Finnland machen Probleme.

Dabei geht es vor allem um zwei Vorschläge 
der Kommission: Die Energieunternehmen sollen 
über Effizienzmaßnahmen beim Endkunden jährlich 
1,5 Prozent weniger Energie verkaufen. 

Und die Staaten sollen eigene Gebäude so 
sanieren, dass sie jedes Jahr 1,5 Prozent Energie sparen. 

Beides lehnt Rösler ab.



Beim letzten Treffen der Verhandlungsführer 
wollten die Deutschen Dänemark gar das Verhandlungsmandat entziehen. 

Nur weil die Dänen den Anteil möglicher Ausnahmen 
von 20 auf 25 Prozent erhöhten, setzen sie sich 
vorerst nicht durch.


Marcel Duda via Maximilian Plenert

        gesehen um 16:50 Uhr 

"Außerhalb Griechenlands war die Erleichterung, 
eine drohende Staatspleite – zunächst – abgewendet 
zu haben, so groß, dass jede demokratietheoretische Kritik weltfremd wirkte. 

Es gab doch wahrlich Wichtigeres! 

Das ist übrigens ein wiederkehrendes Element, 
wenn demokratische Strukturen verändert werden: 

Es gibt immer gerade Wichtigeres."


Das Ende der Demokratie - taz.de

Link:  




Die Grundlagen des parlamentarischen Systems erodieren zusehends. 

Die Gefahr geht dabei von seinen treuesten 
Wächtern aus.


Kommentar von Bettina Gaus
Bild:  reuters
Marjana Simonovska ist als mazedonische 
Soldatin sechs Monate Teil einer 
Nato-Mission in Afghanistan. 


Welche Vorstellungen verbinden sich mit den 
Feinden der Demokratie? 

Vor dem geistigen Auge entstehen Bilder von 
zynischen Diktatoren und Putschisten. 

Niemand denkt an nette, umgängliche Leute, die 
sich selbst für aufrechte Demokraten halten. 

Das ist ein Fehler. Diejenigen, von denen derzeit 
höchste Gefahr droht, gehören nicht zu den 
politischen Verbrechern. 

Sie meinen es gar nicht böse. 

Viele Totengräber des Parlamentarismus sehen 
sich als seine treuesten Wächter.

Die parlamentarische Demokratie war niemals 
eine ungefährdete Staatsform, aber bisher ist sie nirgendwo lautlos und undramatisch abgeschafft worden. Das ändert sich gerade.

Spiegelstriche in öffentlich zugänglichen 
Dokumenten werden zu Waffen gegen das System. 

Es ist gar nicht mehr nötig, Geheimpapiere zu veröffentlichen. Die Lektüre der Tagespresse 
genügt für die Erkenntnis, dass die Grundlagen 
des Systems erodieren.

Das Haushaltsrecht – auch als Königsrecht des Parlaments bezeichnet – ist eine der wichtigsten Aufgaben der Abgeordneten. 

Was davon übrig bleibt, wenn es ernst wird, 
lässt sich angesichts der Krise in Griechenland beobachten.

Dort wurde das Budgetrecht bereits eingeschränkt. 

Ein Teil der Staatseinnahmen fließt auf ein Sperrkonto. 

Das war im Februar eine Bedingung der Euro-Finanzminister für weitere Gelder und 
entsprach auch und vor allem dem Wunsch der deutschen Bundeskanzlerin. 

Es gibt immer gerade Wichtigeres


Außerhalb Griechenlands war die Erleichterung, 
eine drohende Staatspleite – zunächst – abgewendet 
zu haben, so groß, dass jede demokratietheoretische Kritik weltfremd wirkte. 

Es gab doch wahrlich Wichtigeres! 

Das ist übrigens ein wiederkehrendes Element, 
wenn demokratische Strukturen verändert werden: 

Es gibt immer gerade Wichtigeres.


Sollte infolge der griechischen Krise wirklich einmal Zahltag sein, dann bleibt auch vom Haushaltsrecht 
des Bundestages nicht viel übrig. 

Es ist dann nämlich einfach kein Geld mehr da für Gestaltung des Etats.


Die Festung Haushaltsrecht ist also geschleift. 

Aber das Parlament hat ja noch weitere, bedeutende Aufgaben. 

Es entscheidet über Krieg und Frieden. 

Noch.


Da Waffen teuer sind, teilen sich militärische Bündnispartner ihre Aufgaben. 

Die Idee ist übrigens so neu nicht, wie kürzlich 
auf dem Nato-Gipfel in Chicago suggeriert wurde, 
wo der Eindruck von Kostenbewusstsein und Innovationskraft erweckt werden sollte. 

Diese Arbeitsteilung wird bereits seit Jahren 
praktiziert und sie wird „Synergie“ genannt.

Früher wurde allerdings behauptet, das ändere selbstverständlich gar nichts daran, dass auch 
künftig der Bundestag autonom über die 
Teilnahme an jedem Militäreinsatz entscheiden 
dürfe und müsse. 

So lästig der so genannte Parlamentsvorbehalt 
allen deutschen Bundesregierungen stets gewesen 
ist, so wenig glaubten sie, einen Krieg ohne
Zustimmung des Parlaments führen zu können. 

Auch das hat sich offenbar geändert.

Stichwort Bündnisfähigkeit



Das Stichwort heißt jetzt Bündnisfähigkeit, und um 
die gewährleisten zu können, darf angeblich niemand mehr ausscheren. 

Die deutsche Bundesregierung hat bereits 
signalisiert, am Parlamentsvorbehalt in seiner bestehenden Form nicht festhalten zu wollen. 
Jetzt müssen nur noch die Abgeordneten zustimmen.

Sie werden es schon tun. 

Hätte nicht Bundestagspräsident Norbert Lammert tapfer Widerstand geleistet, dann wäre ja kürzlich 
sogar eine Änderung der parlamentarischen Geschäftsordnung durchgewunken worden, die 
das Rederecht von „Abweichlern“ im Bundestag verkürzt hätte – also von Abgeordneten, die nicht 
die Meinung ihrer jeweiligen Fraktion vertreten. 

Dabei hat der Fraktionszwang keinen 
Verfassungsrang. 

Das Gewissen der Abgeordneten hingegen schon.

Die Rechte der Parlamentarier genießen in der öffentlichen Diskussion derzeit keinen hohen Stellenwert mehr. 

Ihre wichtigste Aufgabe besteht übrigens darin, 
die Regierung zu kontrollieren. 

Wie sollen sie das tun, wenn ihnen die meisten wirksamen Instrumente erst einmal genommen 
worden sind?

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschien kürzlich ein erhellender Kommentar. 

Der Autor kritisierte die SPD dafür, dass sie im Bundestag gegen eine Ausweitung des Mandats 
der Militäroperation vor dem Horn von Afrika 
gestimmt hat.

Wenn es den Sozialdemokraten ernst gewesen 
wäre mit ihrer Überzeugung, so meint der 
Verfasser, „dann hätten sie viel früher in 
befreundeten Staatskanzleien der EU-
Mitgliedsländer ihren Argumenten Geltung 
verschaffen müssen“. 

Da ja fast immer Parteifreunde in irgendeinem 
anderen EU-Land an der Regierung seien, wäre 
das „eigentlich das Mittel der Wahl“, um einen einstimmigen Beschluss der EU-Regierungen zu verhindern. Statt „einer folgenlosen Demo im Bundestag“. 

Demo im Bundestag

Hoppla. 

So weit sind wir also inzwischen. 

Wenn Abgeordnete im Bundestag das tun, wofür 
sie gewählt wurden – nämlich entsprechend ihrer politischen Überzeugung zu stimmen –, dann ist 
das eine folgenlose „Demo“. 

Vielleicht sollte die Opposition die Abgabe ihres 
Votums demnächst bei der Polizei als politische Kundgebung anmelden.

Wahr ist: 

Je enger die supranationale Verzahnung, desto 
geringer der Handlungsspielraum auf nationaler 
Ebene. 

Niemand hat je bestritten, dass die EU gravierende strukturelle Defizite im Hinblick auf die Demokratie aufweist. 

Aber stets wurde so getan, als ließe sich das schon regeln – irgendwann, wenn die Sonne mal ganz lange scheint. 

Als ob es eine neue Erkenntnis wäre, dass jede Exekutive gefräßig ist und ihre Macht vergrößern will. 

Das gilt auch für demokratisch gewählte Regierungen. 

Die Gewaltenteilung ist ja nicht zum Spaß eingeführt worden.

Diese Gewaltenteilung wird gerade abgeschafft. 

Möglich, dass Historiker unsere Gegenwart einmal 
das „postdemokratische Zeitalter“ nennen werden. 

Und sagen werden, dass der Systemwandel von der Bevölkerung achselzuckend hingenommen wurde. 

Das wäre traurig.






Marcel Duda gesehen um 16:40 Uhr 
buendnis-gegen-das-schweigen.de

Link:  
http://buendnis-gegen-das-schweigen.de/resolution/



 
Aufklären und Einmischen: 
Konsequenzen aus der rassistischen 
NSU-Mordserie ziehen


In Anbetracht der beispiellosen rassistischen 
Mordserie des Nationalsozialistischen 
Untergrunds (NSU) fordern wir echte, 
schonungslose Aufklärung und 
politische Konsequenzen. 

Notwendig ist jetzt Solidarität mit all jenen, 
die von Rassismus betroffen und von der 
extremen Rechten bedroht sind.

Diese Morde markieren eine Zäsur in der 
deutschen Nachkriegsgeschichte. 

Nicht allein, weil ein neonazistisches Terrornetzwerk 
mit einem breiten Unterstützer*innenkreis mehr als 
zehn Jahre lang unentdeckt in Deutschland leben 
und morden konnte. 

Sondern auch, weil diese Mordserie erst durch 
das komplette Versagen der Sicherheits- 
und Geheimdienste der Länder und des Bundes 
möglich wurde. 
Dieses Versagen ist auch durch 
rassistische Vorannahmen in der 
Ermittlungslogik begründet. 

Eine Zäsur auch deshalb, weil eine 
öffentliche Solidarisierung mit den Opfern und 
den Hinterbliebenen bislang kaum stattgefunden 
hat. 

Diese mangelnde Empathie der 
Mehrheitsgesellschaft lässt die Betroffenen 
nach wie vor allein und ermutigt rassistische und 
rechte Täter*innen zu weiterer Gewalt.

Mehr als ein halbes Jahr nach der Selbstenttarnung 
des NSU in Eisenach (Thüringen) sind 
die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse 
im Bundestag, in Thüringen und in Sachsen 
bei der Aufklärung der Hintergründe der 
NSU-Mordserie kaum einen Schritt weiter 
gekommen. 

Der Verdacht der direkten oder indirekten 
Unterstützung des NSU-Netzwerks durch 
Geheimdienste steht mehr denn je im Raum. 

Ein Geheimdienst, der nichts von der Mordserie des 
NSU wusste, wird nicht gebraucht; ein Apparat, der 
sich nicht kontrollieren lässt und der eventuell
wissentlichdie Augen vor rassistischen 
Taten verschlossen hat, ist gefährlich und 
gehört abgeschafft.

Die politischen Schlussfolgerungen, die bisher aus 
der NSU-Mordserie gezogen wurden, führen in 
die falsche Richtung. 

Anstatt sich mit den rassistischen Vorurteilen in 
der Ermittlungslogik sowie den 
eklatanten Fehleinschätzungen in Bezug auf 
die Neonazibewegung in Deutschland
 auseinanderzusetzen, wird 
die Sicherheitsarchitektur weiter ausgebaut. 

Eine grundlegende Diskussion über Rassismus in 
der Mitte der Gesellschaft wird konsequent vermieden.
Wir, die Unterzeichner*innen, rufen dazu auf:
  • die parlamentarischen Untersuchungen des 
  • Neonazi- und Geheimdienstskandals aufmerksam 
  • zu beobachten. 
  •  
  • Konsequenzen und Aufklärung setzen zivilgesellschaftliches Interesse und Druck voraus. 
  •  
  • Wichtig ist, diese aufmerksame Beobachtung 
  • auch mit einer kritischen Selbstreflexion 
  • innerhalb von antifaschistischen Gruppen, 
  • Medien und anderen zu verbinden, den 
  • Betroffenen zuzuhören und deren Perspektiven 
  • ernst zu nehmen
Wir unterstützen:
  • das „Bündnis gegen das Schweigen“ beim Aufbau einer unabhängigen Beobachter*innengruppe für 
  • die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse.
Wir fordern:
  • die umfassende und schonungslose Aufklärung 
  • aller Vorgänge bei den Sicherheits- und
  • Geheimdiensten in Bezug auf das Netzwerk 
  • des NSU und seiner Unterstützer*innen.
  •  
  • personelle und strukturelle Konsequenzen in 
  • den Reihen der zuständigen Geheimdienste,
  •  
  • Ermittlungsbehörden und an den politisch
  •  verantwortlichen Stellen.
  •  
  • eine umfassende Entschädigung aller 
  • Angehörigenund Hinterbliebenen der NSU-
  • Anschläge durch die Bundesregierung.
  •  
  • eine ernsthafte Debatte über die Notwendigkeit 
  • des Verfassungsschutzes.
  •  
  • die Anerkennung der Arbeit sowie die 
  • langfristige Finanzierung von 
  • Opferberatungsstellen, Mobilen Beratungsteams 
  • und anderen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen.
  •  
  • ein Bleiberecht für alle Opfer rassistischer Gewalt.
  •  
  • ein Ende der rassistischen und unmenschlichen
  • Abschiebepraxis der Bundesrepublik Deutschland
  •  und eine willkommensorientierte
  •  Einwanderungspolitik.
  •  
  • eine Diskussion, die nicht allein rechten und
  •  rassistischen Terror, sondern auch Rassismus 
  • in staatlichen, medialen und gesellschaftlichen
  •  Institutionen und Diskursen zum Thema macht

Um die Resulution zu unterzeichen, klicken 


sie auf den Link:  

http://buendnis-gegen-das-schweigen.de/resolution/


Marcel Duda gesehen um 16:20 Uhr 

www.aidshilfe.de

Link:  http://www.aidshilfe.de/de/aktuelles/meldungen/stoppt-die-schlammschlacht-um-die-substitutionsbehandlung#.T8yoouwditU.facebook


Methadonliste-Hamburg.de: 

Unter dieser Adresse können sich Substituierte über Ärzte, Konsum, Sucht und die Substitution in Hamburg austauschen. 

Dass dort auch „Tipps und Tricks“ zu finden sind, wie man zum Beispiel bei Urinkontrollen auf Beikonsum „schummelt“, nahm der in Kiel ansässige Dachverband ...

Drogen (Foto: Wonnsche/pixelio.de)
Substitution ist die effektivste Behandlung bei 
Drogenabhängigkeit und rettet Leben

Methadonliste-Hamburg.de: Unter dieser Adresse können sich Substituierte über Ärzte, Konsum, 
Sucht und die Substitution in Hamburg austauschen. 

Dass dort auch „Tipps und Tricks“ zu finden sind, 
wie man zum Beispiel bei Urinkontrollen auf Beikonsum „schummelt“, nahm der in Kiel ansässige  
Dachverband substituierender Ärzte Deutschlands e. V. (DSÄ) in Person von Dr. Rempel zum Anlass,  

Dies ist ein neuer Ton innerhalb der Suchtmedizin. 

Ich meine: 

Der Dachverband substituierender Ärzte erweist 
allen, die sich um eine qualitativ hochwertige Substitution bemühen, einen Bärendienst – und 
gießt Wasser auf die Mühlen all jener, welche die Substitutionsbehandlung überaus kritisch sehen 
oder ablehnen. 

Selbstverständlich gilt es, die Zahl der von Herrn 
Rempel angeführten „Mischvergiftungen mit Todesfolge“ – Opfer von Drogentodesfällen, bei 
denen auch die Einnahme von Substitutionsmitteln festgestellt wurde – zu reduzieren. 

Verbalattacken und Schnellschüsse sind allerdings wenig hilfreich, ein so ernstes Thema fachlich zu diskutieren.

Möglicherweise ist der Hintergrund ein anderer. 

an der angeblich zu laxen Hamburger Substitutionspraxis auf einer Linie mit seinen 
bisherigen Bemühungen liegt, das Mittel Suboxone® 
als angeblich überlegenes Substitutionsmittel anzupreisen, weil es für Menschen, die nicht an 
Opiate gewöhnt sind, keine Gefahr darstelle. 

Zu Methadon dagegen sagt er, es könne „missbräuchlich wie eine süchtig machende 
Droge verwendet werden".

Nun fällt jedem auf, dass es in Verbindung mit Methadon/Polamidon in der Tat mehr 
Drogentodesfälle gibt als in Verbindung mit Subutex/Suboxone. 

Allerdings ist diese Diskrepanz aufgrund 
der deutlich unterschiedlichen Marktanteile 
(ca. 80 Prozent für Methadon/Polamidon, 19 
Prozent für Buprenorphin und 0,8 Prozent 
für Suboxone) auch nicht überraschend.


Eine 2011 vom Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung Hamburg (ZIS) abgeschlossene 
dass (unter Einbeziehung der Marktanteile) Substitutionsmedikamente in Tablettenform 
(Methaddict, Buprenorphin und Suboxone) häufig 
nicht bestimmungsgemäß konsumiert werden und 
auf dem Schwarzmarkt sehr beliebt sind. 

Auch die Equator-Studie 
(European Quality Audit of Opioid Treatment) zur Substitution in zehn europäischen Ländern zeigt, 
dass alle zur Substitution eingesetzten Substanzen 
in nennenswertem Umfang in den Schwarzmarkt gelangen.

Warum aber kommt es überhaupt zum nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von hoch 
wirksamen Substitutionsmitteln durch substituierte 
und nicht substituierte Patienten? 

Das ist doch die Frage, die wir uns stellen müssen, 
wenn wir den Schwarzmarkthandel einschränken und 
die Zahl der Drogentodesfälle in Verbindung mit Substituten senken wollen.

Aufschluss geben die vom ZIS erhobenen Daten: 

Jeder fünfte Befragte gab an, dass die verabreichte Dosis zu niedrig sei. 

Und aus der Praxis wissen wir, dass in vielen 
Praxen und Ambulanzen nach dem Grundsatz 
„so wenig wie möglich“ verfahren wird, was von mangelndem Verständnis der 
Substitutionsbehandlung zeugt: 

Die Devise muss doch „So viel wie nötig“ heißen.

Sorgen bereiten muss zudem folgende Zahl: 

Über 30 Prozent der nicht substituierten Befragten gaben an, dass sie eigentlich für eine Behandlung 
bereit wären, aber aus unterschiedlichen Gründen keinen Arzt finden. 

Die immer weiter auseinanderklaffende Schere 
zwischen der Zahl der tatsächlich substituierenden 
Ärzte und der substituierten Patienten ist bereits vielfach angemerkt und diskutiert worden – bisher 
ohne jeglichen Erfolg.


Hier liegen die wirklichen Probleme der Substitutionsbehandlung in Deutschland, nicht 
in einer angeblich „zu laxen“ Praxis. 

Die vom Dachverband der substituierenden 
Ärzte initiierte „Diskussion“ trägt nichts zur 
Lösung der Probleme bei, sondern beschädigt 
die lebensrettende und zudem wirksamste Form 
der Therapie bei Drogenabhängigkeit. 

Im Interesse einer optimal auf die Lebenssituationen 
und Bedürfnisse der Patienten zugeschnittenen Substitutionsbehandlung brauchen wir auch 
weiterhin die Vielfalt der eingesetzten Substanzen 
mit unterschiedlichen pharmakologischen Eigenschaften, die in Zukunft durch 
retardierte Morphine (wie in Österreich und Slowenien) noch erweitert werden könnte.

Wir sollten schnellstens zu einer sachlichen und fachlichen Diskussion zurückkehren und die Schlammschlacht um die Substitution beenden – auch und gerade im Sinne der Patienten, um die es dabei schließlich geht.

Dirk Schäffer


 
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