Mittwoch, 6. Juni 2012


News  am Mittwoch, 06.06.2012


  N24 gelesen um 16:40 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation ist besorgt: 

Die Geschlechtskrankheit Tripper könnte bald nicht mehr behandelbar sein. 

Immer öfter schlägt ein Breitband-Antibiotikum als 
letzte Hilfe nicht mehr an.







Für Millionen von Menschen, die sich mit der Geschlechtskrankheit Tripper infizieren, könnte es 
in absehbarer Zeit keine Heilung mehr geben. 

Davor warnte am Mittwoch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). 

 Gegen ein Breitband-Antibiotikum, das bislang als 
letzte Behandlungsmöglichkeit für die sogenannte Gonorrhoe galt, seien in vielen Ländern Resistenzen beobachtet worden, erklärte die WHO in Genf.

"Die Gonorrhoe wird durch hohe Infektionsraten 
und schwindende Behandlungsmöglichkeiten zu 
einer bedeutenden Herausforderung für das Gesundheitswesen", sagte die zuständige
WHO-Expertin Manjula Lusti-Narasimhan. 

Jedes Jahr würden sich weltweit 106 Millionen Menschen - fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr - mit der Krankheit infizieren.

Schutz durch Kondome

Unter anderem aus Australien, Frankreich, Japan, Norwegen und Schweden gebe es alarmierende 
Berichte über Resistenzen der als Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae) bekannten Erreger gegen Cephalosporine, eine Gruppe von Breitband-Antibiotika. 

Neben erheblich größerer "Wachsamkeit" von Medizinern bei der Anwendung von Antibiotika 
seien dringend Forschungen zur Suche nach alternativen Behandlungsmethoden erforderlich. 

Dazu veröffentlichte die WHO am selben Tag einen umfangreichen Globalen Aktionsplan.

Der Mediziner Albert Neisser entdeckte im Jahr 1879 
die Bakterien, die Ursache für Tripper sind. 

Wird die Infektion entdeckt, kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Experten mahnen, beim Sex Kondome zu nutzen, um eine Ansteckung zu verhindern.

(dpa, N24)   06.06.2012




  N24 gelesen um 16:00 Uhr

Strom und Gas in Deutschland müssen teurer werden. 

Laut Oberlandesgericht Düsseldorf haben Verbraucher über Jahre zu wenig an Netzgebühren gezahlt. 

Es drohen Milliardenaufschläge und Nachzahlungen.

Strom- und Gaspreise sind zu niedrig

Link: http://www.n24.de/news/newsitem_7979608.html




Die Verbraucher in Deutschland müssen mit 
weiteren Preissteigerungen bei Strom und Gas 
rechnen. 

Das Oberlandesgericht Düsseldorf entschied in 
19 Pilotverfahren, dass die Bundesnetzagentur in 
der Vergangenheit den Anlagenwert der deutschen Strom- und Gasnetze zum Nachteil der Netzbetreiber 
zu niedrig kalkuliert habe. 

Für die deutschen Verbraucher würde das Urteil, 
wenn es rechtskräftig wird, wohl weitere Preissaufschläge bedeuten. 

Denn die Netzkosten fließen in den Strompreis ein. 

Auch die in der Vergangenheit zu wenig gezahlten Gelder könnten dann nachträglich auf den 
Strompreis aufgeschlagen werden, wie ein Sprecher 
des Gerichts erklärte.

Zur möglichen Höhe der Aufschläge machten 
allerdings weder das Gericht noch die Bundesnetzagentur genaue Angaben. 

Schätzungen, es könne sich um einen 
Milliardenbetrag handeln, wollten sie nicht kommentieren. 

Ohnehin würde eine Nachzahlung wohl über 
mehrere Jahre verteilt werden.

Das Urteil des Oberlandesgerichts ist allerdings 
noch nicht rechtskräftig. 

Die Bundesnetzagentur kann dagegen Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof 
einlegen. 

Vor einer Entscheidung über diesen Schritt will 
die Behörde aber zunächst die Urteilsbegründung prüfen, wie ein Sprecher mitteilte.

300 Netzbetreiber klagten

Insgesamt haben vor dem Oberlandesgericht fast 
300 Gas- und Stromnetzbetreiber gegen die Berechnungspraxis der Bundesnetzagentur geklagt. 

Der Vorsitzende Richter des 3. Kartellsenats 
 Wiegand Laubenstein betonte, das Urteil habe "erhebliche Bedeutung", da es sich auch auf 
kommende Festlegungen der Bundesnetzagentur auswirke. 

Dies könnte etwa für den mehr als 30 Milliarden 
Euro teueren Umbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende gelten.

Als fehlerhaft bewertete das Gericht vor allem, dass 
sich die Aufsichtsbehörde bei der Einbeziehung der Preis- und Lohnentwicklung in die Berechnung des Anlagenwertes auf die Lohnentwicklung im "Produzierenden Gewerbe" gestützt hatte, statt auf 
den Gehaltsindex des Baugewerbes, wo die Lohnsteigerungen spürbar höher ausfielen. 

Schließlich entfalle ein erheblicher Teil der Netzbaukosten auf die Bauarbeiten. 

Außerdem habe die Aufsichtsbehörde bei ihren Berechnungen einen zu großen 
Produktivitätsfortschritt zugrunde gelegt.

(dapd, N24)          06.06.2012


  N24 gelesen um 15:30 Uhr

Der Gründer des illegalen Filmportals Kino.to hat vor Gericht ein Geständnis abgelegt. 

Dies war Bestandteil eines sogenannten Deals - der Angeklagte kann nun mit Strafminderung rechnen.

Kino.to-Gründer legt Geständnis ab

Link: http://www.n24.de/news/newsitem_7979351.html



Der Gründer und Chef des illegalen Filmportals 
Kino.to hat vor dem Landgericht Leipzig ein 
Geständnis abgelegt. 

Er bedauere die von ihm begangenen Urheberrechtsverletzungen außerordentlich, ließ der 39-Jährige am Mittwoch über seinen Anwalt mitteilen. 

Das Geständnis war Bestandteil eines sogenannten Deals, den die Wirtschaftsstrafkammer zur 
Abkürzung des Verfahrens vorgeschlagen hatte. 

Demnach soll die Strafe im Falle einer Verurteilung zwischen viereinhalb sowie vier Jahren und zehn Monaten liegen.

Über Kino.to, das bis zu seiner Sperrung durch die Behörden größte deutsche Streaming-Portal, waren 
rund 135.000 raubkopierte Filme, Serien und Dokus erreichbar. 

Der Leipziger Fußbodenleger hatte das konspirative Projekt 2008 gestartet. Fünf Mitstreiter wurden 
bereits verurteilt. 

Schon in den Jahren vor der Gründung von Kino.to 
war ihm laut seinem Geständnis aufgegangen, dass 
man im Internet sehr viel Geld verdienen kann. 

Er sei den "Verlockungen erlegen".

Geständnis "von Reue getragen"

Dass die viel propagierte Freiheit des Internets an Grenzen stößt - zum Beispiel die des Urheberrechts - diese Erkenntnis habe er erst nach und nach gewonnen. 

Für ein Vorläufer-Projekt von Kino.to war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden. 

"Aus dieser Verurteilung hat er aber nicht das Signal erhalten, dass die Grundidee strafbar war", erklärte 
sein Anwalt. Er kritisierte, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen mit der rasanten Entwicklung 
des Internets einfach nicht Schritt gehalten hätten.

Die Wirtschaftstrafkammer bezeichnete das 
vorgelesene Geständnis als "von Reue getragen". 

Im Rahmen des Deals akzeptierte der Angeklagte, 
dass sein noch vorhandenes Millionenvermögen "abgeschöpft" wird. 

Zudem muss er eine große Zahl von Handys, Note- 
und Netbooks sowie andere Computer-Hardware abgeben. 

Seine Haftstrafe wird er voraussichtlich im offenen Vollzug verbringen können. 

Die Wirtschaftskammer erklärte, sie würde das befürworten. 

Das Urteil wird voraussichtlich am Donnerstag 
nächster Woche fallen.

   (dpa, N24                        06.06.2012         




  N24 gesehen um 15:10 Uhr

Auf der E3 hat Nintendo die "Wii U" vorgestellt. 

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist 
das neuartige Gamepad mit Touchscreen. 

Ein Promotion-Video zeigt die
Anwendungsmöglichkeiten.


Link:



Zitat des Adlers:

Freunde das Gerät haut voll rein. 

Es ist technisch anspruchsvoller,als seine Vorgänger.

Schaut euch das Video von Nintendo an und staunt, 
was dieses Allround Talent an neuen Möglichkeiten 
hat. 

Mit der neuen Nintendo "Wii U" ist dem Konzern und Global Player aus Asien wieder ein Cou gelungen.


  N24 gelesen um 14:30 Uhr 

Silicon Valley: der bedeutendste Standort der IT-Branche. 

Unternehmen wie Apple, Facebook und Google sind 
dort zu finden - und bald auch Kai Diekmann. 

Der "Bild"-Chef will sich weiterbilden.

www.n24.de

 
"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann (47) geht für 
ein halbes Jahr ins Silicon Valley, um für den Medienkonzern Axel Springer nach neuen 
digitalen Geschäftsfeldern zu forschen. 

Diekmann bleibt Chefredakteur des größten 
deutschen Boulevardblattes, das Tagesgeschäft 
wird während seiner Abwesenheit ab September 
von seinen Stellvertretern Alfred Draxler und Marion Horn übernommen, wie Springer am Mittwoch mitteilte.

Diekmann soll im kalifornischen Palo Alto zusammen 
mit den dortigen Universitäten und Unternehmen im Rahmen eines Forschungsprojektes "neue unternehmerische Ideen für digitales Wachstum entwickeln". 

Ihn begleiten Peter Würtenberger (45), Chief Marketing Officer bei Springer, und Martin Sinner (44), Gründer 
und Geschäftsführer des Preisvergleichsportals 
Idealo, das mehrheitlich zur Springer-Gruppe gehört. 

Das Team werde mindestens sechs Monate an der US-Westküste arbeiten. 

Danach sollen sie wieder ihre jetzigen Aufgaben übernehmen.

"In einem integrierten Medienunternehmen entsteht Wachstum heute nur durch die Kombination von kreativen Inhalten, innovativen IT-Lösungen und überzeugenden Marketing-Konzepten", sagte der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner. 

Im Silicon Valley könne man am meisten über 
digitales Wachstum lernen.

Berühmtes Silicon Valley

Der Medienkonzern, in dem neben "Bild" unter 
anderem auch "Die Welt" und die "Berliner Morgenpost" erscheinen, erwirtschaftete im vergangenen Jahr 
einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. 

Ein Drittel des operativen Ergebnisses werde bereits digital erzielt.

Das Silicon Valley ist der wohl bedeutendste Standort der Computer-, IT- und Internetwirtschaft weltweit. 

Viele Pionierunternehmen der Branche wurden dort gegründet und haben in der Region bis heute ihren Hauptsitz. 

Branchenriesen wie Apple, Facebook, Google, Ebay, Hewlett Packard, Adobe sowie die berühmte, für die Entwicklung der Branche wichtige Stanford-Universität sind dort zu finden.

(dapd, N24)        06.06.2012                 13:35 Uhr



  N24 gelesen um 14:20 Uhr 

Claudia Roth sitzt wegen der vorübergehenden Belagerung des Flughafens in Tripolis weiter in 
Libyen fest. 

Jetzt will die "Karawane" der Grünen-Chefin per 
Auto nach



Link: http://www.n24.de/news/newsitem_7979447.html


Grünen-Chefin Claudia Roth sitzt wegen der Störung 
des Flugverkehrs in Tripolis weiter in Libyen fest. 

Nun will sich die Parteivorsitzende auf dem 
Landweg Richtung Tunesien durchschlagen. 

Roth hatte ursprünglich bereits am Dienstagabend 
von Tripolis aus Richtung Tunis weiterreisen wollen. 

Am Montag hatten Milizionäre jedoch den Hauptstadtflughafen gestürmt und den 
Flugverkehr vorübergehend lahmgelegt. 

Der Flughafen ist inzwischen wieder geöffnet, es 
kommt aber weiter zu Flugausfällen. 

Auch Roths geplante Verbindung nach Tunis am Mittwochmorgen wurde gestrichen, andere Flüge 
waren ausgebucht. 

Die Grünen-Politikerin beschloss deshalb am 
Mittwoch, über Land mit Autos zur tunesischen 
Grenze aufzubrechen. 

Dort will Roth am Donnerstag ein Flüchtlingscamp besuchen. 

Ursprünglich hatte Roth zuvor einen Zwischenstopp 
in der tunesischen Hauptstadt geplant. In Tunis waren für Mittwoch zahlreiche politische Gespräche angesetzt. 

Diese musste Roth nun absagen.

(dapd, N24)        06.06.2012                 13:55 Uhr


  tagesschau gelesen um 14:00 Uhr

Strom von Nord nach Süd 

transportieren oder vor Ort produzieren? 

Eine Analayse von SWR-Umweltexperte Axel Weiß

www.tagesschau.de
Wofür brauchen wir tausende Kilometer teure Überlandleitungen? 
Um Strom aus Windparks in Nord- und Ostsee nach Süden zu transportieren? 
Vor Ort den Strom zu produzieren ergibt deutlich 
mehr Sinn. 
Dass das funktioniert, ohne dass der Strom 
ausgeht, dafür gibt es bundesweit einige Modelle.
Link:  
Korrespondent
Axel Weiß, SWRHintergrundlogo SWR

Axel Weiß, SWR

Stromnetz mit Masten (Foto: dpa)

Erneuerbare Energien haben sich in den letzten 
Jahren gemausert: 

Allein die installierten Solarzellen liefern inzwischen 
zu Spitzenzeiten bundesweit den Strom von 22 Atomkraftwerken. 

Die technische Entwicklung hat es möglich gemacht: 

Windenergie könnte in Hessen, Baden-Württemberg 
und Bayern insgesamt rund zehn Gigawatt leisten. 

Ein modernes Windrad mit den gängigen 1,5 Megawatt Leistung kann schließlich einem kompletten Dorf 
den Nettojahresbedarf an Strom liefern.
Erneuerbare Energie (Foto: picture alliance / dpa) 
An windstillen Tagen müssen Solarzellen hinzugeschaltet werden - vorausgesetzt, die Sonne scheint.  

Theoretisch, denn in der Praxis funktioniert 
das so nicht. Schließlich gibt es windstille Tage. 

Dann müssen Solarzellen hinzu geschaltet werden. 

Und wenn es bedeckt ist - dann vielleicht Wasserkraft- oder eine Biogasanlage, je nachdem. 

Klar ist: 

Je vielfältiger die Stromerzeugungsmöglichkeiten 
sind, umso zuverlässiger ist die Lieferung mit Elektrizität. 

Ansonsten muss Strom gespeichert werden. 

Auch da gibt es - jenseits der teils umstrittenen Pumpspeicherwerke - neue Möglichkeiten.

Kühllagerhäuser als Stromspeicher

Der frühere Chef des UN-Umweltprogramms, 
Klaus Töpfer, etwa wirbt gern damit, die großen Kühllagerhäuser in den deutschen Häfen als Stromspeicher zu nutzen. 

Wenn die bei Stromüberschuss ihre Temperaturen senken, benötigen sie in Zeiten von relativer Stromknappheit entsprechend weniger Strom zur Kühlung. 

Tiefkühltruhen in Supermärkten könnten ihre Kühlung auch je nach Stromangebot regulieren, entsprechende Praxisstudien gibt es schon.

Voraussetzung für eine regionale Stromversorgung 
ist ein vorhandenes regionales Niederspannungsnetz, 
in dem der Strom etwa vom Windpark ins Dorf geleitet wird. 

Diese Netze sind oft in der Hand der großen
Energieversorger, die wiederum nicht zwingend ein Interesse an einer kommunalen Selbständigkeit haben.

Vattenfall-Tochter nicht so kooperationsbereit

Das kleine Dörfchen Feldheim im südwestlichen Brandenburg weiß ein Lied davon zu singen. 

Der Weg zur energieautarken Kommune ging nur über ein eigenes, neu gelegtes Leitungsnetz, da der 
bisherige Netzbetreiber - eine Tochter des Vattenfall-Konzerns - nicht im nötigen Umfang kooperieren mochte. 

Inzwischen gilt das 200-Seelen-Dorf Feldheim als Musterbeispiel dafür, dass eine lokale Energieversorgung möglich ist.

Auch andere Gemeinden wie Morbach oder 
Weilerbach in Rheinland-Pfalz oder Güssing in Österreich sind erfolgreiche Modelle. 

Allerdings sind die Hürden hoch: 

Die besten Bedingungen für einen Stromwechsel 
gibt es in überschaubaren, kleineren Gemeinden, 
wo sich die Akteure wie Bürgermeister, Pfarrer, Mittelständler und andere Interessierte gut 
kennen und verstehen und sich vertrauen, weiß 
der Soziologe Conrad Kunze von der Uni Cottbus, 
dessen Buch "Soziologie der Energiewende" in 
Kürze erscheint. 
So etwas ist nicht "von oben" herab zu verordnen.

AKW im Sonnenuntergang (Foto: picture-alliance / Stefan Puchne)
Allein die installierten Solarzellen liefern 
inzwischen zu Spitzenzeiten bundesweit 
den Strom von 22 Atomkraftwerken.

"Politik bleibt Überlandleitungen und 

Großproduzenten verhaftet"

Wichtig sind auch Vorbilder: 

Wenn schon mal die öffentlichen Gebäude mit Miniwindrädern, Blockheizkraftwerk und Solarzellen bestückt sind, die sich rechnen, dann überzeugt das auch Skeptiker. 

Je mehr die Menschen vor Ort beteiligt werden und 
von der eigenen Energieversorgung auch finanziell profitieren, umso eher sind sie dabei. 

Allerdings: 

"Das derzeit in Deutschland verfolgte politische Szenario sieht weder Insellösungen noch eine Regionalisierung vor und bleibt dem Paradigma 
von Überlandleitungen und Großproduzenten 
verhaftet", sagt Conrad Kunze.

Mehrere hundert Energiegenossenschaften gibt es in Deutschland mittlerweile, oft initiiert und getragen von engagierten Bürgern. Eine Anpassung des altehrwürdigen Genossenschaftsrechts an die Erfordernisse einer dezentralen Energieerzeugung würde die Gründung von Energiegenossenschaften weiter erleichtern, meint Soziologe Kunze: 

"Wenn man die besten Erfahrungen sammeln und daraus eine Vorlage bauen würde, an der sich andere orientieren können, dann gäbe es bundesweit 
durchaus eine Chance, eine regionale Energieversorgung einzuführen."

Keine Erfahrung mit Großverbraucher-Standorten

Niemand kann freilich garantieren, dass in Deutschland ein Verbund von regionalen Stromnetzen tatsächlich 
die bisherige Form der Energieverteilung problemlos ablösen könnte. 

Zumal es bisher noch keine Erfahrung mit energieautarken Kommunen gibt, die einen energieintensiven Großverbraucher wie etwa ein Aluminiumwerk in ihrem Gebiet haben. 

 Sicher wird ein Mix aus Überlandstrom und regionaler Energieversorgung zumindest noch eine längere Zeit notwendig sein.

Hunderte Aluminiumkreuze säumen die Wiese vor dem Hamburger Aluminiumwerk - eins für jeden bedrohten Arbeitsplatz. (Foto: dpa/dpaweb)
Das Hamburger Aluminiumwerk: 
Bislang gibt es keine Erfahrungen mit regionaler Energieversorgung von Großverbrauchern.

Günstiger Zeitpunkt für Weichenstellung

Dennoch: 

Die Voraussetzungen für einen Wandel hin zu mehr Regionalität sind günstig. 

In den nächsten beiden Jahren laufen die 
Konzessionen für viele Energienetze aus und könnten von Städten und Gemeinden zurück in kommunale Trägerschaft geholt werden. 

Hamburg hat es vorgemacht, in Berlin und anderen Städten laufen entsprechende Initiativen. 

Angesichts von 20 Jahren Laufzeit solcher Konzessionen wäre das eine wesentliche Weichenstellung, um eine Energieversorgung auf regionaler Ebene zu erleichtern.

Ein Teil der vorhandenen Verteilungsnetze müsste modernisiert werden, um Nachfrage und Belastungen besser steuern zu können. 

Ob aber wirklich alle derzeit vorhandenen 850 Netzeinheiten notwendig sind? 

Durch Zusammenlegung ließen sich Kosten 
optimieren, meint der Verbraucherzentrale Bundesverband. 

Er macht sich außerdem für ein Bundesausbaugesetz für Erneuerbare Energien stark, in dem sich die Bundesländer jeweils auf klare Ausbauziele 
verpflichten müssten. 

So könnte die Zahl der neu zu bauenden Ferntrassen
für Strom deutlich begrenzt werden. 

Eins ist klar: 

Die eigentliche Energiewende beginnt in Deutschland auf dem Land und "von unten".




















  N24 gelesen um



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