Sport News Dienstag, 12.06.2012
N24 gelesen um 19:00 Uhr
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N24 gelesen um 18:00 Uhr
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Das Holland-Fieber in Deutschland steigt, die Fans träumen von einer
Wiederholung der jüngsten
schwarz-rot-goldenen Gala gegen den
Lieblingsgegner.
Und alle streiten weiter über Mario Gomez.
Die
Sportliche Leitung um Joachim Löw beschäftigt
sich mehr mit der
Erfolgsstrategie für den nächsten knallharten Schlagabtausch bei der
Fußball-Europameisterschaft - zumal es im Stadion in
Charkow auch am
Abend noch fast 30 Grad warm
sein soll.
"Beide Mannschaften haben
Weltklasse-Potenzial", betonte der Bundestrainer.
N24 gelesen um 16:40 Uhr
Mit seiner Vergangenheit als Bundestrainer geht
"Sir
Erich" Ribbeck ganz offen um.
"Ich war ja mit Abstand der Schlechteste
und der mit
den wenigsten Punkten", sagte Ribbeck, der am Mittwoch 75
Jahre alt wird.
Trotzdem denkt der gebürtige Wuppertaler nicht im
Groll
an das rasche Ende seiner zweijährigen Tätigkeit
in Diensten des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurück.
Heute kann er über seine
Zweijahresbilanz von zehn Siegen, sechs Unentschieden und acht
Niederlagen lachen - als er nach dem Vorrunden-
Aus der DFB-Auswahl bei
der EM 2000 ging,
konnte er es nicht.
"Ich wollte untertauchen und möglichst wenig
ansprechbar sein", sagte Ribbeck.
Er trat ganz einfach ab, ohne großes
Klagen, ohne Geschrei, ohne Vorwürfe an die damaligen Nationalspieler -
ganz der Gentleman eben, als den
die Fußballbranche den eloquenten und
stets perfekt gekleideten Diplomsportlehrer kennengelernt hat.
"Mir geht's gut"
Vorbei und fast vergessen.
Jetzt, zu seinem 75. Geburtstag, werden die Erinnerungen wieder wach.
Auch deshalb, weil er den Kontakt zum Fußball nie verloren hat.
Mit
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach telefoniert Ribbeck regelmäßig, mit den
"Schneeforschern",
einem Freundeskreis, zu dem auch Uwe Seeler und
Franz Beckenbauer gehören, trifft sich der Jubilar regelmäßig zum
Skifahren, der einstige DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt hat ihn
auf
Teneriffa besucht.
"Mir geht's gut" -
Erich Ribbeck genießt sein Leben.
Gesundheitlich ist er nahezu topfit, obwohl die Knie ("Die kriege ich
nicht mehr so richtig zusammen")
nicht mehr alles mitmachen.
Vor fünf
Jahren bekam er eine aus Titan gefertigte künstliche Hüfte, die er heute
als "mein bestes Gelenk" bezeichnet.
So kann er seinen sportlichen
Hobbies nachgehen
oder sich um seine ein Jahr jüngere Frau Uta und
die
sechs Enkelkinder kümmern.
Im Fußball hat er
keinerlei Pflichten mehr, konsumiert indes vieles - "aber nicht
unbedingt alles".
Den ersten EM-Auftritt der Joachim-Löw-Elf gegen
Portugal hat er ("Klar!") am TV-Gerät verfolgt
("Die hatten viel Glück")
und wird am Mittwoch
auch das brisante Duell mit den Niederlanden am
Fernseher miterleben.
"Deutschland hat die besten Voraussetzungen,
weil
die Holländer gewinnen müssen."
Kein großes Fest
Ein großes Fest wird es
trotz der "75" nicht geben
im Hause Ribbeck auf Teneriffa:
"Ich mache
gar nichts, vielleicht mit Freunden ein Häppchen essen oder Kaffee
trinken."
Richtiges Leben eben - "und wenn du das haben
kannst, ist das
unheimlich viel wert".
Kritik an den heutigen
Verhältnissen des Fußballs
will Ribbeck nicht äußern
("Früher - das war
eben eine andere Zeit").
Kritik an seinem eigenen Wirken als Coach lässt
er nachträglich zu: "Wir haben ja auch gut verdient."
Das war bei Bayer
Leverkusen so, wo er mit dem
Gewinn des UEFA-Pokals 1988 seinen größten
Erfolg
als Trainer feierte.
Oder auch bei Bayern München, wo er nach
seinem Ausflug in die Automobilindustrie
(Opel-Sportbeauftragter von
1989 bis 1992) die
drittletzte Trainerstation hatte.
Leverkusen rief ihn
noch einmal
(April 1995 bis April 1996), ehe der DFB seinen
langjährigen Assistenzcoach (1978 bis 1984) im September 1998 als Chef
in die kurze Pflicht nahm.
(dpa, N24) 12.06.2012
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