Kino Empfehlungs Seite Mo. 06.08.2012
N24
Am
Donnerstag ist es endlich soweit.
Der von vielen Science-Fiction-Fans
lange
erwartete "Aliens"-Film "Prometheus" von
Ridley Scott kommt ins
Kino.
Zum Einstimmen hier noch einmal
einer der Film-Trailer.
"Prometheus - Dunkle Zeichen" -
Wenn Hoffnung ins Verderben führt
Manche Filmstoffe faszinieren
Regisseure ein Leben
lang.
Steven Spielberg wurde in den 80ern mit
"Indiana Jones" endgültig
zum Blockbuster-
Regisseur - ein Vierteljahrhundert später
brachte er den
Abenteurer wieder
auf die Leinwand.
George Lucas schöpfte bei "Star
Wars"
über Jahre hinweg aus dem Vollen,
Peter Jackson bei "Herr der
Ringe".
Dass alte Kinothemen im neuen Gewand
kommerziell erfolgreich und zugleich
künstlerisch anspruchsvoll sein
können,
beweist nun auch Kino-Altmeister Ridley Scott
mit dem
Science-Fiction-Film "Prometheus -
Dunkle Zeichen", der 33 Jahre nach
Scotts
Regiewerk "Alien" die Vorgeschichte zum
Weltraum-Horror erzählt.
Ein fulminanter Trip durch das Grauen der
Galaxis und die Untiefen der
Psyche.
Hollywood-Newcomerin Noomi Rapace -
bekannt durch die
schwedischen
Stieg-Larsson-Krimiverfilmungen wie
"Verblendung" - übernimmt die Hauptrolle
von Sigourney Weaver, die mit den düsteren
"Alien"-Filmen zur Genre-Ikone wurde.
Rapace spielt in "Prometheus"
eine Wissenschaftlerin, die aus vorzeitlichen
Inschriften in irdischen
Höhlen eine Karte
zum Ursprung der Menschheit zu erkennen glaubt.
Danach
fährt sie auf einem Raumschiff durch
die Galaxis, um auf einem fernen
Planeten
dem Schöpfer der Menschen zu begegnen.
Was nach aufgesetztem Pathos in einem
simplen
Horrorgemetzel klingt, ist tatsächlich
eine gelungene Gratwanderung
zwischen
Genrefilm und anspruchsvollerem Kino mit eindrucksvollen
Bildern.
Lange Kamerafahrten zeigen zu Beginn wie in
"2001: Odyssee im
Weltraum" ein Raumschiff,
auf dem offenbar nur ein einsamer Mensch lebt.
Später entpuppt er sich als Android, der die
schlafende menschliche
Crew versorgt.
Michael Fassbender ("Inglourious Basterds")
mimt David,
einen modernen Sklaven der
Menschheit, der seine programmierten Fesseln
ablegen will.
So wie die Menschen - darunter
Charlize Theron - die
Distanz zu ihrem
göttlichen Schöpfer überwinden wollen, will
der Android
die Abhängigkeit zu seinen
menschlichen Machern beenden.
Beide werden
sie scheitern.
Ursprung des Lebens
Scott lässt sich wie in
seinem "Alien"-Film
von 1979 Zeit, bis das Gemetzel durch die
außerirdischen Wesen beginnt.
Actionfans dürften wohl etwas ungeduldig
werden,
wenn die Kamera langsam durch das Raumschiff
oder über die
schroffen Weiten des fremden
Planeten gleitet.
Es sind eindrucksvolle
Bilder, die Scott von
diesem Horrortrip zum angeblichen Ursprung
des
Lebens entwirft.
Die 3D-Version hingegen enttäuscht.
Außer etwas
Atemlosigkeit in einem Sandsturm
bietet sie kaum visuellen Mehrwert.
Das
Raumschiff trägt den symbolischen
Namen Prometheus - wie die Gottheit
aus der
antiken Sagenwelt, die die ersten Menschen
aus Ton formte.
Prometheus wurde später elendig an einen
Felsen gekettet, wo er in
ständiger Pein lebte.
Auch die Prometheus-Weltallexpedition steuert
in
fataler Selbstüberschätzung ihrem blutigen
Ende entgegen.
Dabei hält
Regie-Altmeister Scott Konventionen
des Alien-Genres ein, ohne dass sein
Film
kreativarm wird.
Menschen irren durch dunkle Gänge, das Grauen
im
Nacken.
Totgeglaubte leben länger.
Und:
Wo gute Absicht ist, lauert
stets das Böse.
(dpa, N24) 07.08.2012
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